Das neue Wechselkennzeichen wird eine echte Lachnummer
Wir kennen sie schon lange, die Geschichte des Wechselkennzeichens! Zahlreiche Medien berichten schon sehr lange darüber und aus der einstigen Euphorie wurde schon bald mürrisches Gemurmel. Es hätte ganz einfach sein können. Was unsere Nachbarstaaten können, das kann doch das Autofahrerland Deutschland schon lange. Und es hätte der Automobilindustrie einen großen Aufschwung gegeben, soviel ist klar. Wir hätten unser Tuning Fahrzeug am Wochenende stilvoll von Treffen zu Treffen bewegen können und in der Woche mit der gleichen Nummer den Alltagswagen bewegen können. Die Automobilindustrie hätte daran profitieren können, da mehr Fahrzeuge Absatz finden, Werkstätten hatten mehr Fahrzeuge zu warten gehabt und Zulieferer mehr Absatz gefunden. In der Summe hätte es einen wirtschaftlichen Aufschwung für die gesamte Autobranche geben können. Es war eine tolle Idee, deren Umsetzung nun aber keine wirklichen Vorteile mehr bringt. Es wurde mit der Zeit und über alle Instanzen etwas Kompliziertes und komplett Unsinniges daraus.
Geschwungene Worte ohne Nutzen.
Dabei hätte man nur einmal über die Grenzen zu unseren Nachbarn schauen müssen. In der Schweiz und in Österreich funktioniert es hervorragend. Dort bezahlt man nach der Beantragung für das Wechselkennzeichen Steuer und Versicherung für das teurere Fahrzeug. Der Zweitwagen kostet nichts. Man darf nur nicht mit beiden Fahrzeugen gleichzeitig fahren, das ist die Bedingung. Also auch die perfekte Lösung für uns. Wären da nicht unsere Politiker, die sich an der Nation der Autofahrer mal wieder nicht satt bekommen. Versicherer, welche Rabattversprechen dann doch zurück fahren, weil man das große Geschäft davon rennen sieht.
Auf der Webseite des Verkehrsministeriums kann man es in großen Lettern lesen „Das Wunschkennzeichen kann kommen“. Aber was bedeuten diese geschwungenen Worte denn nun für uns Autofahrer? Der Bundesrat beschloss nun im Dezember, dass es ein Wechselnummernschild geben wird. Bei diesem wird man nun aber für beide Fahrzeuge Steuer und Versicherung zahlen. Für beide muss man natürlich auch zur Zulassungsstelle und allen Papierkram erledigen. Jetzt kommt das Schöne: Man hätte den finanziellen und bürokratischen Aufwand, darf aber dann, weil es ja ein Wechselkennzeichen ist, nur ein Auto zur selben Zeit bewegen.
„Anreize ohne Reiz.”
Was nutzt uns das Wechselkennzeichen also, wenn es nichts Positives bietet?
Diese Frage konnte bislang keiner beantworten. Seitens der Politik kommen nur Floskeln. „ Es werden Anreize gesetzt“ und „Versicherungen würden Vergünstigungen bieten“. Auf Anfrage des Spiegels bei zahlreichen großen Versicherungen hieß es nur, es sei etwas in der Planung und es könne bei der Bemessung der Versicherungsprämie berücksichtigt werden. Logisch. Wenn wir heute bereits einen Zweitwagen anmelden, wird dies auch schon in der Prämie berücksichtigt. Und den Zweitwagen können wir immer fahren. Für unsere Tuningfahrzeuge gibt es heute schon die Möglichkeit des Saisonkennzeichens und dies ist dann unterm Strich wesentlich günstiger als die aktuelle Version des ab Sommer verfügbaren Wechselkennzeichens. Und wir können auch hier dann beide Fahrzeuge dann zum gleichen Zeitpunkt nutzen.
Sinnvoll ergänzt?
Katrin Rüter vom Gesamtverband der Versicherer sagte gegenüber dem Spiegel, dass das Wechselkennzeichen keinen wirklichen finanziellen Vorteil bietet. Man glaube auch nicht, dass es eine große Nachfrage geben wird. Auch das Verkehrsministerium findet auf die Frage nach dem reellen Nutzen keine wirkliche Antwort. "Mit dem Wechselkennzeichen wird dem Wunsch zahlreicher Halterinnen und Halter zum Beispiel zweier unterschiedlicher Pkw oder eines Pkw und eines Wohnmobils entsprochen. Damit werden die bereits bestehenden Möglichkeiten der fahrzeugspezifischen Zulassung, beispielsweise bei Verwendung von Saisonkennzeichen, sinnvoll ergänzt" heißt es seitens des Ministerialrats Richard Schild. Sinnvoll ergänzt?
Das Wunschkennzeichen wird zu Grabe getragen bevor es kommt!
Der ADAC, einer der Initiatoren der Aktion Wechselkennzeichen, wurde auch seitens des Magazins SpiegelOnline nach dem Sinn oder Unsinn des Wechselkennzeichens gefragt. Dieses wurde als eine eigentlich sinnvolle, gute und einfache Idee geplant. Etwas absolut Sinnloses kam aber am Ende dabei heraus, so der Pressesprecher, Jochen Österle, des ADAC Deutschland. "Wenn das Wechselkennzeichen, so wie es ist, in ein paar Jahren wieder begraben wird, ist es auch nicht weiter schlimm.", hieß es weiter.
Der denkende Bürger fragt sich also zu Recht, ob uns die Politiker für so blöd halten, wenn doch der Nutzen gleich Null ist. Es bietet keinerlei finanziellen Nutzen. Das Wechselkennzeichen ist, so wie es nun kommen wird eine echte Nummer. Eine Lachnummer!
Text: M.Peschel, Bild: BMVBS.de
Hier in Österreich kann man bis zu 3 Wagen (der gleichen Oberklasse) mit einem Wechselkennzeichen unter einen Hut bringen. Man zahlt nur für das teuerste Fahrzeug.
Schäuble reißt sich noch mehr Haare aus dem Kopf, weil er wieder Staatskasseneinbußen befürchtet, bedenkt jedoch nicht, dass durch Autoindustrie, -werkstätte und Tuningfirmen vieles wieder hereinkommt. Bisher haben nicht allzu viele Deutsche zwei Wagen ganz für sich alleine, also würden nicht viele Steuergelder wegfallen, die, wie bereits erwähnt, anderswo leicht kompensiert werden.
Alte, schöne Wagen mit umweltfeindlichen (!) E10 kaputtmachen und einen zum Preis von Zwei. Toll hingekriegt. Politiker ist es egal, deren PKWs und Helikopter werden sowieso "nur" von den deutschen Bürger gezahlt.
Nicht umsonst bezeichnet man die Autofahrer als die Melkkuh der Nation ;)
MfG
armes Deutschland....
Da bin ich mal froh, dass ich Österreicher bin....
Die Idee ist perfekt, unsere Nachbarn machen es seit Jahren, und dann wurde hier auf halber Strecke wieder der Schwanz eingezogen weil unsere "Führer" an der Spitze Angst um ihre Einnahmen haben.
Wer zahlt 2x Versicherung, 2x Steuer und darf nur EIN Auto fahren???? Ich weiss nicht wie dumm man sein muss um zu sagen "Das ist mal ne Geschäftsidee, das will ich"
Danke Deutschland.
in diesem sinne ich behalte meine saisonkennzeichen!
Aber klar wir kann der Staat auch nur auf 5? verzichten :( :(
"Wenn das Wechselkennzeichen, so wie es ist, in ein paar Jahren wieder begraben wird, ist es auch nicht weiter schlimm.", hieß es weiter.
Der denkende Bürger fragt sich also zu Recht, ob uns die Politiker für so blöd halten, wenn doch der Nutzen gleich Null ist. Es bietet keinerlei finanziellen Nutzen. Das Wechselkennzeichen ist, so wie es nun kommen wird eine echte Nummer. Eine Lachnummer!
Typisch Deutschland.
Alles schlecht machen, was man haette so simpel und sinnvoll durchziehen koennen.