Der Mansory Carbonado Apertos
All in one: Als Mansory Carbonado Apertos gibt es genau drei Exemplare des maßlos geschärften Lamborghini Aventador Roadsters. Die Exklusiv-Manufaktur hat sich mit dem italienischen Supersportler gleich mehrmals einen Boliden an Land gezogen, der vor Kraft nur so strotzt. Eines der primären Ziele: Noch mehr Carbon zu verbauen als die VW-Tochter ohnehin schon bestrebt ist. Doch einen entscheidenden Vorteil hat der Tuner aus dem süddeutschen Brand: In eigenen Autoklaven wird der Kohlefaser-Werkstoff aus dem Motorsport in gänzlich eigener Regie gefertigt und verbaut. Das schafft nicht nur ungeahnte Freiheiten bei Formgebung und Qualitätsstandards, man macht sich damit auch unabhängig von jeglichen Lieferanten. Dem Projekt des Mansory Carbonado Apertos hat es jedenfalls nicht geschadet, wenn auch andere Aventador-Projekte noch kraftvoller daherkommen.
Mansory Carbonado Apertos als Roadster im Stealth-Look
Stellt man die beiden Stiere einmal in Vergleich zu einander, wird beim Anblick des maßgeblich überabeiteten Mansory Carbonado Apertos schnell eines klar: Der Tuner versteht was von seinem Handwerk. Was von den Italienern bereits erfolgreich als Tarnkappenflugzeug-Design aufgestellt wurde, führt Tuner Mansory gekonnt fort. Die neue Stealth-Optik mit Carbon-Maserung verleiht dem Leistungsträger eine verblüffende Ähnlichkeit zum militärischen Luftgefährt, die Texturen der Außenhaut sind filigran verteilt und wirken stimmig mit der leicht gewachsenen Breite des Mansory Carbonado Apertos. An der Frontpartie sind die Lufteinlässe nochmals angewachsen, um den Frischluftzustrom des Kühlers zu optimieren. Gleichzeitig steht die überarbeitete Frontspoilerlippe mit Spoilerschwert für eine exzellente Aerodynamik und einem der Leistung gerecht werdenden Abtrieb auf der Vorderachse.
Die neuen Tagfahrlichter sind so konzipiert, dass sie von weitem bereits gut wie auch aggressiv wahrgenommen werden - im Prinzip also ein Freifahrtschein für die linke Spur. Gleichzeitig darf sich der von Mansory aufgewertete Lambo auch mit breiter Brust auf dem Asphalt bewegen: Gezielte Verbreiterungen der Radhäuser setzen der Karosserie sichtbar zu, vorn wächst sie um 40 und hinten gar um 50 Millimeter in die Breite. Die markanten Seitenschweller glätten die Wogen zwischen Vorder- und Hinterachse, gleichzeitig kann mehr Kühlluft in Richtung des Triebwerk und des hinteren Bremssystems strömen.
Neue Kräfte getankt - der Mansory Carbonado Apertos bekommt 1.250 PS
Doch die optischen wie auch aerodynamischen Aufwertungen sind keinesfalls Selbstzweck, sie dienen vielmehr dem neu auserkorenen Leistungshunger des Mansory Carbonado Apertos. Ab Werk verfügt der Italiener bereits über ein monströses 6.5-Liter-V12-Aggregat, das serienmäßig 700 PS sowie 690 Nm Drehmoment auf alle vier Räder abgibt. Wer sich die Tuning-Agenda von Mansory durchließt, wird seinen Augen kaum trauen: Nebst Kolben, Pleuel und Pleuellager tauschte man im südlich gelegenen Brand auch die Kurbelwelle, die Kurbeln sowie den gesamten Zylinderkopf gegen performanteres Equipment aus dem Rennsport. On top gab es für den Stier und sein V12-Triebwerk noch zwei hauseigene Turbolader, Saugkraft allein reicht schließlich nicht aus.
Das Ergebnis dieses aufwendigen und kostspieligen Eingriffs am Herzstück wirkt allerdings Wunder: Statt der 700 schaufelt der Mansory Carbonado Apertos nun 1.250 Pferde aus seinem Hub, das Drehmoment wurde trauriger- wohl aber notwendigerweise elektronisch auf 900 Nm begrenzt. Der Kavalierstart dauert jetzt aber nur noch 2,6 Sekunden, bisweilen brauchte der Roadster immerhin 3 Sekunden für die Schallgrenze von 100 Km/h. Zuguterletzt gab es dann noch ein vollständig neues Abgassystem, welches sich vom Motor bis zu den Edelstahlendrohren an der Heckpartie erstreckt - eine gleichermaßen auf Krawall getrimmte Klangkulisse darf bei einem Mansory Carbonado Apertos schließlich nicht fehlen.
Veredelung des Interieurs als noble Abrundung
So furchteinflößend die Grundoptik und die Leistungsdaten des Mansory Carbonado Apertos, der bis zu einem Topspeed von 380 Km/h galoppiert, auch sein mögen: Die Hochleistungsreifen gehen da ähnliche Wege. Die Vorderachse wird mit Pirelli P ZERO-Pneus der Maße 255/30 ZR20 bezogen, hinten läuft der Lambo im extrabreiten Format 345/23 ZR21. Rundum setzt Mansory ferner auf besonders leichte Schmiederäder mit Carboninlays, der Werkstoff ist bei diesem exklusiven Projekt schließlich Programm.
Wer ein Blick ins Innere des Mansory Carbonado Apertos wirft, wird auch hier aus dem Staunen schwer wieder heraus kommen: Allerfeinste Lederbezüge zieren die Sportsitze, entgegen der üblichen Kompromisse sitzt man hier auf besonders strapazierfähigem aber zugleich geschmeidig weichem Lederfabrikat. Passend dazu sind auch das Armaturenbrett sowie das Sportlenkrad veredelt worden, von der Aluminium-Pedalerie und den etlichen Carbonapplikationen ganz zu schweigen.
Insgesamt hat der Tuner genau drei Exemplare an seine Kunden ausgegeben, der Preis für einen Mansory Carbonado Apertos betrug dabei exakt 1,3 Mio. Euro netto.
Technische Daten
Basisfahrzeug: Lamborghini Aventador Roadster LP700-4
Basis-Motorisierung: 6.5-Liter-V12-Motor (700 PS / 690 Nm)
Tuner: Mansory
Tuningfahrzeug: Mansory Carbonado Apertos
Tuning-Motorisierung: 6.5-Liter-V12-Motor mit doppelter Turboaufladung (1.250 PS / 900 Nm)