Energie aus dem Fahrwerk – ZF sorgt für Revolution der Dämpfertechnologie
Im ersten Moment mag es wirklich sehr unwahrscheinlich klingen. Die Bewegungsenergie von Stoßdämpfern ist bislang aber ungenutzt. Bei jeder Bodenwelle und jedem Schlagloch taucht der Kolben in den Dämpfer und presst das Öl in enge Kanäle. Durch die Reibung entsteht Wärme und somit folglich Energie. Ungenutzte Energie. ZF will diesen Umstand künftig ändern.
Öldruck erzeugt Energie
Die Bewegung des Öls treibt in dem neuen ZF-Dämpfer eine kleine Pumpe an, welche normalerweise zur adaptiven Verstellung der Dämpfer dient (adaptives Fahrwerk - erklärt im Tuningsuche.de Lexikon). Die Verstellung ändert den Druck des Öls im Inneren des Dämpfers und regelt somit die Dämpferrate. Laut Aussagen von ZF sollen mit einer neuen Technik nun die Wank- und Nickbewegungen künftig nahezu vollständig ausgeglichen werden.
Energieeinspeisung ins Bordnetz
Im sogenannten Rekuperationsmodus wird die Pumpe zum Stromgenerator. Am Dämpfer von ZF wird künftig ein Bauteil aus Pumpe, Elektromotor und Steuergerät angebracht sein. Wenn die Pumpe nicht arbeitet, wandelt sie die Bewegungsenergie des Dämpfer-Öls in elektrischen Strom um und speist diesen in das Bordsystem ein. Durch die Einspeisung des Stroms ins Bordnetz wird die Arbeit der Lichtmaschine reduziert, wodurch gleichzeitig auch der Verbrauch gesenkt und der CO2 - Ausstoß des Fahrzeugs reduziert wird.
Stromzufuhr reduziert Verbrauch
Bei der richtigen Abstimmung helfen Dämpfer beim Bremsen, Beschleunigen und auch bei Kurvenfahrten. Mithilfe der ZF-Technologie können diese Fahrwerksteile künftig zusätzlich dazu beitragen, Energie, sprich elektrischen Strom, zu erzeugen und damit gleichermaßen den Kraftstoffverbrauch zu senken.
Je schlechter der Weg, desto stärker der Effekt
Beim Versuch, Autos sparsamer zu machen, nehmen die Konstrukteure immer wieder neue Details ins Visier. Auch solche, die auf den ersten Blick abwegig erscheinen, wie der hier gezeigte rekuperationsfähige Stoßdämpfer. Am stärksten sei der Effekt auf schlechten Landstraßen, sagt man bei ZF. Allerdings ist noch nicht bekannt, wie viel Strom sich durch die Dämpfer gewinnen lässt.
Perpetuum mobile noch nicht erfunden
Soviel ist auf jeden Fall Fakt: Ein Perpetuum mobile wurde hier leider wieder nicht erfunden. Zudem wird sich eine Umrüstung wohl auch nicht rechnen. Wir von Tuningsuche.de sind dennoch gespannt, wohin sich die Konzepte für den Energieerhalt in Zukunft noch entwickeln.