Keine Kulanz für Skoda-Tuner

Keine Kulanz für Skoda-Tuner

Michael ist begeisterter Fahrer eines Skoda Superb, ein Model der oberen Mittelklasse des tschechischen Automobilherstellers. In unserer Szene wohl bekannt hat er sein 2009er Model mit viel Spaß, Fleiß und Geld zu einer absolut edlen Limousine aufgewertet. Mit Car-Hifi Equipment vom Feinsten, hochwertigem Leder und viel Ideenreichtum wurde der Superb veredelt.

Das Exterieur wurde bewusst dezent gehalten um den exklusiven Look seines Skoda weiter zu unterstreichen. Dies wusste auch der Automobilhersteller Skoda zu schätzen und hat das Spitzenmodel von Michael als Aushängeschild der Marke im Jahr 2012 auf der Tuning World Bodensee dem breiten Publikum präsentiert.

Wenn Tuning zum Verhängnis wird

Nun wird die Veredelung seines Superb Michael zum Verhängnis. Der Hersteller der ihn letztes Jahr nach eigener Aussage noch auf Händen getragen hat, lehnt nun jegliche Gewährleistung, bzw. Kulanz deswegen ab. Ein getuntes Auto erhält keine Kulanz heißt es Seites des Herstellers.

Dabei ist der hier passierte Schaden dem Konzern von ähnlichen Fällen wohl bekannt und vermutlich nicht durch die Veränderungen am Fahrzeug entstanden. Die einschlägigen Foren und Medien sind voll mit Berichten, welche auf teure Schäden beim DSG-Getriebe von Skodas Spitzenmodel Superb hinweisen.
Tuner Michael blieb bislang von diesem Problem verschont, hatte sein Skoda doch auch nur 49.000 Kilometer gelaufen und wurde behandelt wie ein rohes Ei.

Doch das bekannte Problem hat ihn nun mit einem Schlag eingeholt. Auf der Rückfahrt von einem Tuningtreffen in Bad Ems ging nach einem lauten Knall plötzlich nichts mehr. Liegen geblieben auf der Autobahn. Hier konnte ad hock nur noch der ADAC weiter helfen um den getunten Superb nach Hause zu bringen.

Später in der Vertragswerkstatt wurde das Ausmaß deutlich. Ein kapitaler Getriebeschaden. „Ich fühle mich von Skoda Deutschland wirklich an der Nase herum geführt,“ erzählt Michael wütend im Interview mit Tuningsuche. „Erst nehmen die meinen Superb als Vorzeigeauto für Ihren Stand auf der Tuningmesse und nun will man davon nichts mehr wissen. Auf rund 6.500 Euro soll ich jetzt sitzen bleiben. Das ist doch nicht deren Ernst“.

Kulanz oder Dienst nach Vorschrift?

Eine Kulanz hat sich der Superb Fahrer vom Skoda Konzern erhofft. Auch ohne eine Verpflichtung übernehmen Konzerne oftmals den kompletten Aufwand. Gerade, wenn Probleme bekannt sind, ist es für die Hersteller sinnvoll, einen Kunden im Problemfall zufrieden zu stellen. Und das auch, wenn die Garantie bereits erloschen ist. So kann er auch künftig als Kunde gehalten werden.

Es ist natürlich bekannt und auch nachvollziehbar, dass Autohersteller bei Eingriffen in die werksseitige Ausstattung gerne die Garantie oder auch die Kulanz ablehnen. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Veränderungen auch zum Schaden beigetragen haben. In diesem Fall kann jedoch kritisch hinterfragt werden, ob der Schaden nicht schlichtweg durch das bereits bekannte Problem bei diesem Fahrzeugmodell entstanden ist.

Ein Aushängeschild für Skoda war Michael's Superb auf der Messe am Bodensee, eben weil der Wagen modifiziert wurde und somit ein absoluter Blickfang ist. Und dass dieser Werbeträger plötzlich vom Automobilhersteller im Pannenfall nicht gestärkt wird, wirft für Michael Fragen auf.

Der enttäuschte Besitzer macht seinem Ärger in den sozialen Netzwerken und den Medien unverblümt Luft. Unzählige Nutzer pflichten ihm bei und kommentieren seine Aussagen.
Aber es wird auch kritisch diskutiert, denn die Vorgehensweise von Skoda ist vermutlich die gleiche, die auch andere Hersteller anwenden würden.
Wir sind gespannt, wie diese Geschichte ausgeht und drücken Michael und seinem Skoda Superb die Daumen.