Das geilste Golf 2-Duo Österreichs -Teil 2: 17 Jahr, wunderbar
Wir haben es in Teil 1 ja bereits erwähnt: Wir wollen mit unserem Titel natürlich niemandem auf den Schlips treten. Falls sich in unserem Nachbarland ein weiteres Duo mit Über-Zweiern befindet, das wir noch nicht kennen und unseren beiden Favoriten in Sachen “Golf 2 Österreich” ernsthaft Konkurrenz macht: Haut in die Tasten! Wir brennen darauf, euch kennen zu lernen...
Nachdem wir euch in Teil 1 unseres Artikels den pfeilgrauen 16v von Christian Tengg bereits ausführlich vorgestellt haben, widmen wir uns heute dem Golf 2 VR6 seines Kumpels Christoph Kainz. Bis auf das extrem hohe Tuningniveau und die Skeletthaube haben die beiden Gölfe aus dem wunderschönen Österreich optisch recht wenig gemein. Ein Fakt, der auch beim European Tuning Showdown bemerkbar war, als die beiden im späteren Turnierverlauf tragischweise zum direkten Vergleich in die Arena mussten...
Christoph nennt den Golf schon stolze 17 Jahre lang sein Eigentum. Und er er hat die lange Zeit genutzt, um den Zweier auf ein Level zu heben, auf dem er nicht viel Gesellschaft hat. Der Wagen von Kumpel Christian Tengg bildet hier natürlich die Ausnahme.
VR6-Chamäleon
Natürlich ist auch Christophs Golf mit einem überragenden Motorraum gesegnet. Sicken und Mulden sucht man vergeblich und auch der Spritzwand wurde mit schwerem Gerät entgegengetreten. Komplett auslackiert und geglättet ergibt sich die optimale Kulisse für den Antrieb, der erst beim Nachfolger des Golf II zur Serienerscheinung wurde. Die Rede ist natürlich vom VR6, dem klassischen Sechszylinder von Volkswagen.
Nicht nur die Skeletthaube und der gecleante Motorraum wurden passend zum Zielflaggendesign der Karosserie lackiert. Auch die Ansaugbrücke des Motors wurde an diesen Style angepasst und fügt sich optisch perfekt ein. Dieses Feature bringt vor allem durch die geschlossene Haube betrachtet einen sehr geilen Effekt mit sich.
Alle anderen Motor- und Getriebeteile wurden radikal vergoldet und verchromt. Keine Element wurde verschont, alles wurde veredelt. Der Kühler “Marke Eigenbau” und das Frontblech bilden hierbei keine Ausnahme. Damit das perfekte Zusammenspiel des lackierten Motorraums und der vergoldeten beziehungsweise verchromten Teile nicht gestört wird, verlegte Christoph die nötigen Kabel und Leitungen in den Längsträgern.
Ein Blick unter den Rock...
...sollte man bei Christophs Zweier auf jeden Fall wagen. Der Gute befürwortet dies sogar und demontiert auf Events auch gerne mal die Räder seines Showcars, damit Schaulustige auch die etwas “abgelegeneren” Teile inspizieren können. Außerdem laden unter dem Fahrzeug platzierte Spiegel die “Tuningvoyeure” zum Staunen ein. Und für letztere gibt es einiges zu sehen...
Der Veredelungswahn des Österreichers hört unter dem Golf nämlich keinesfalls auf. Der Unterboden, die Radhäuser und verschiedene Anbauteile wie zum Beispiel die Hinterachse strahlen in weiß. Auch das Zielflaggendesign findet sich an den normalerweise eher selten betrachteten Stellen wieder. An Gold wurde hier ebenfalls nicht gespart. So erlangen unter anderem die Bremsleitungen und die Abgasanlage unverhofften Glanz. Getreu dem Motto: “Auch auf den ersten Blick unsichtbare Teile brauchen Liebe!”.
Der weiße Salon von St. Stefan
In der Fahrgastzelle des Ausnahme-Zweiers hat Christoph auch mächtig gewütet. Hier regiert das weiße Alcantara. So hat man fast schon Angst, ohne saubere OP-Kleidung auf den Halbschalensitzen Platz zu nehmen. Die im ehemaligen 1988er GTI platzierten weißen Handschuhe sind demnach wohl nicht nur Dekoration.
Golf 3-Armaturenbrett, Corrado-Rücksitzbank, Dachhimmel...alles ist weiß. Auch der Boden wurde mit weißem Glattleder veredelt. Nur ein paar Interieur-Elemente stellen eine farbliche Ausnahme da. Allerdings wurden diese natürlich vergoldet oder verchromt. Man gönnt sich ja sonst nichts im wunderschönen St. Stefan. Neben den Pedalen, den Tachoscheiben, Teilen des Isotta-Lenkrads und des Armaturenbretts sticht hier besonders der Wiechers Überollkäfig hervor. Dieser macht dermaßen aufgepeppt auch im Showcar-Segment eine gute Figur.
Natürlich wurde auch der Kofferraum nicht in seinem Urzustand belassen. Komplett in weiß gehalten und mit einigen Gold-Features versehen strahlt er mit der Fahrgastzelle um die Wette. Übergroße Subwoofer oder gar einen Showausbau, der unter Umständen vom Wesentlichen ablenkt, sucht man hier vergebens. Wie auch schon bei Christians Zweier lautet die Devise “Show and Shine”.
Chrom und Gold, Kapitel 3
Wer denkt, Christoph hätte sein Pulver in Sachen “Veredelung” nun bereits verschossen, irrt sich gewaltig. Auch das Gewindefahrwerk aus dem Hause KW blieb nicht verschont. Glänzend bringt es den Über-Golf um die 120 Millimeter näher an den Asphalt.
Bei einem auslackierten Radhaus mit glänzendem Fahrwerk und ebenfalls veredelter Bremsanlage dürfen die Räder optisch natürlich nicht abstinken. Das war dem Mann aus St. Stefan selbstverständlich bewusst und die von ihm gewählten BBS RS in 8x17 machen unter dem Wolfsburger eine super Figur.
Ein Golf zeigt Flagge
Dass die Karosse des Wagens mit einem aufwändigen Zielflaggendesign versehen wurde, muss man wohl nicht extra erwähnen - ist dieses Feature doch wohl das erste, was einem beim Lesen des Artikels ins Auge springt.
Praktiker Christoph hat es jedoch nicht bei der auffälligen Lackierung belassen und der Karosserie einige Extras gegönnt. Die Türgriffe sind zum Beispiel komplett auf seinem Mist gewachsen. Die “skelettierte” Motorhaube haben wir ja bereits erwähnt. Beide Kotflügel wurden mit den Luftschlitzen eines Opel Kadett C versehen. Ein optisches Schmankerl, das perfekt zur Rallye-Front und den dicken Stoßstangen passt.
Auch in Sachen “Cleaning” hat sich einiges getan. Scheibenwischer, Antenne, und Embleme am Heck fielen dem Rotstift zum Opfer. Und wenn es zur Tanke geht, kommt Christoph ohne die serienmäßige Tankklappe aus.
17 Jahre harte Arbeit...
...haben sich in Christophs Fall wirklich gelohnt. Sein Zweier ist trotz massiver Modifikationen noch immer ein Golf 2 geblieben. Und das meinen wir durchaus im positiven Sinne. Nach all den Jahren gibt es am Golf kein Einzelteil, das der Mann aus St. Stefan nicht irgendwie bearbeitet hätte und das Ergebnis ist dementsprechend bombastisch. Wir hoffen, dass Christoph Kainz und sein Kumpel Christian Tengg vom VW Club “Top Secret” noch lange ihrem Hobby nachgehen und ihre beiden Mega-Zweier der Konkurrenz das Fürchten lehren! Vielleicht sieht man sich ja auf dem nächsten European Tuning Showdown bei der TuningWorld Bodensee!
Technische Daten
Allgemein
Hersteller: Volkswagen, Modell: Golf II
Baujahr: 1988, Farbe: Monzablau
Motor
Typ: VR6, Hubraum: 2,8l, Leistung: ~200 PS
Motorraum clean, Eigenbau Kühler, unzählige Chrom- und Goldparts
Räder und Fahrwerk
Felgen
Hersteller: BBS, Modell: BBS RS 199, Dimensionen: 8x17 ET32
Reifen
Hersteller: Nankang, Modell: NS II, Dimensionen: 185/35/17
Interieur
Isotta-Lenkrad, Halbschalensitze, Wiechers-Überrollkäfig, Golf 3-Armaturenbrett, komplette Fahrgastzelle in weißem Alcantara und Glattleder, Gold- und Chromparts
Exterieur
Eigenbau-Türgriffe, Luftschlitze von Kadett C, Skelett-Motorhaube, Golf II G60-Elemente, Rallye-Front, dicke Stoßstangen, Antenne, Scheibenwischer und Heckembleme entfernt, aufwändige Zielflaggen-Lackierung (Karosse, Unterboden, Motorraum), lackierter Unterboden und lackierte Radhäuser, Fahrwerk, Bremsanlage und Teile unter dem Fahrzeueg in Gold und Chrom.
