Defekte Kupplung? Das sind die Anzeichen
Woran liegt es, dass manche Kupplungen kaputtgehen und andere nicht? Lässt sich dieser Defekt vermeiden? Und woran erkennt man ihn? Wir klären auf.
Darum entstehen defekte Kupplungen
Lediglich 2 Prozent aller Autopannen in Deutschland sind auf eine defekte Kupplung zurückzuführen. Allerdings zeigt die Statistik des AvD von 2015, dass Kupplungsschäden häufiger auftreten. Material und Abrieb sind normalerweise kein Problem: Die meisten Autokupplungen halten die Belastungen durch den Schaltvorgang soweit aus, sodass sie selbst nach vielen Jahren und tausenden Kilometern noch einwandfrei funktionieren. Defekte an der Kupplung beruhen in den meisten Fällen auf einer defekten Regelung des Getriebes (tritt eher bei neueren Autos auf) oder auf einem falschen Fahrstil.
Ungesunder Fahrstil – defekte Kupplung
Wird die Kupplung nicht ganz durchgetreten, dann werden die einzelnen Kupplungsteile nicht richtig voneinander getrennt und fangen an zu schleifen. Lässt man die Kupplung häufig oder zu lange schleifen, beschädigt das die Beläge der Scheiben. Manche Autofahrer haben die schlechte Angewohnheit, die Kupplung während der Fahrt beständig etwas gedrückt zu halten – sie benutzen sie quasi als Fußablage. Das allerdings provoziert Defekte an der Kupplung regelrecht.
Empfindlich sind auch die Membranfedern, die beim Drücken der Kupplung beansprucht werden. Wer beim Halten an der Ampel beständig das Pedal gedrückt hält, sorgt dafür, dass die Membranfedern schnell abnutzen. Auch das Ausrücklager, das für die Verbindung bzw. Trennung der Kraft zwischen Getriebe und Motor zuständig ist, leidet darunter. Bei permanent gedrückter Kupplung wird zudem das Schmieröl im Lager übermäßig schnell verbraucht. Das Lager läuft heiß, der Defekt ist quasi vorprogrammiert. Generell werden bei einem übermäßigen Gebrauch der Kupplung die hydraulischen Einzelteile (Lager, Hebel, Züge) schneller verschlissen.
Wie beugt man eine defekte Kupplung vor?
– Kupplungspedal beim Schalten immer ganz durchtreten
– An der roten Ampel Gang rausnehmen, Kupplung nicht durchgetreten halten
– Das Pedal nicht als Fußabstellplatz benutzen
Die Anzeichen einer defekten Kupplung
Eine defekte Kupplung komplett auszutauschen, ist teuer. Erkennt man die Anzeichen einer defekten Kupplung frühzeitig, lässt sich der Schaden an der Kupplung noch reparieren, bevor weitere Teile in Mitleidenschaft gezogen werden.
Anzeichen für eine defekte Kupplung sind:
– Der Wagen zieht bei hoher Geschwindigkeit nicht mehr
– Die Kupplung rutscht durch
– Die Gänge lassen sich schwer einlegen
Die Kupplung ist verschlissen, wenn der Wagen nicht mehr richtig zieht. Testen kann man das, indem man bergauf fährt: Wird der Wagen trotz hoher Drehzahl nicht schneller, schleift die Kupplung im Leeren. Schlimmstenfalls lässt sich das Auto in den hohen Gängen gar nicht mehr fahren. Zudem passiert es häufig, dass die Kupplung durchrutscht. Fährt man beispielsweise bei angezogener Handbremse im 2. Gang an und der Motor geht aus, deutet das auf einen Defekt hin. Es ist dann nicht mehr möglich, die Reifen durchdrehen zu lassen. Zudem lassen sich die Gänge sehr schwer einlegen.
Eine andere Möglichkeit, um zu prüfen, ob die Kupplung defekt ist, kann man mit dem folgenden Test: Den dritten oder vierten Gang bei dem stehenden Auto einlegen, die Handbremse anziehen, stark auf das Gaspedal drücken und und die Kupplung loslassen. Geht der Motor deshalb aus, ist die Kupplung noch in einem guten Zustand. Beachtet werden sollte, dass durch diesen Test ein großes Stück Lebensdauer der Kupplung genommen wird. Hat man den Verdacht, dass die Kupplung defekt ist, sollte man sich deshalb sofort an eine Werkstatt wenden.
Sollten diese Anzeichen auftreten, lässt sich der Austausch einer defekten Kupplung nicht vermeiden. Hier findet man weitere Informationen zum Thema und kann das Angebot nach dem passenden Kupplungssatz filtern, wenn man die Kupplung selbst reparieren möchte. Wer wenig Ahnung von Autos hat, sollte den Austausch allerdings sicherheitshalber in einer Werkstatt durchführen lassen. Schließlich muss das Getriebe aufwendig vom Motor getrennt werden.
Kupplung defekt? Mit diesen Kosten musst du rechnen
Ist die Kupplung defekt, sollte unbedingt die Werkstatt aufgesucht werden. Die Kosten für die eigentliche Kupplung sind nicht besonders hoch und liegen zwischen 100 bis 400 Euro. Je nach Fahrzeugmodell variieren die Preise. Teuer wird der Arbeitsaufwand beziehungsweise der Zeitaufwand der Mechaniker, um eine defekte Kupplung zu wechseln. Ist die Kupplung defekt, muss meist das ganze Getriebe und teilweise auch der Motor ausgebaut werden. Die Kosten, die für die Arbeit der Mechaniker anfallen, starten dann bei 600 Euro.