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Der Audi RS 3 von Sportec im Fahrbericht

24. Juli 2019
Tuning News: Ein Audi RS 3 unter schweizerschem Druck

Nach wie vor gilt er als kleines Superlativ unter den Kompaktsportlern: Der Audi RS 3 in fünftüriger Sportback-Bauweise. Wem die Serienleistung nicht genügt, kann mit der Leistungsstufe 4 des Tuners SPORTEC Motorsport aus der Schweiz nochmals ordentlich nachlegen.

Der Audi RS 3 von Sportec im Fahrbericht

Der RS 3 wäre längst nicht so ein spannendes Objekt der Tuning-Begierde geworden, wenn sich nicht der ein oder andere schon in einer Leistungssteigerung versucht hätte. Die Basis des Ingolstädters lässt zwar auf den ersten Blick wenige Wünsche offen, der Reiz einen Schritt weiter zu gehen schwingt aber wohl immer mit. Der vor ein paar Jahren wiederbelebte Reihenfünfzylinder-Turbo von Audi durfte im besagten Kompaktsportler nebst dem Audi TT RS erstmals richtig zeigen, was er drauf hat: Mit 2.5 Litern Hubraum und sagenhaften 340 PS sowie 450 Nm Drehmoment geht es ab Werk in nur 4,6 Sekunden auf Tempo 100, nicht zuletzt dank des ebenfalls serienmäßigen quattro-Antriebs. Seine Launch Control muss bei den frühzeitig einsetzenden 450 Nm (ab 1.600 U/Min) jedweden Schlupf unterbinden, das sportiv ausgelegte S tronic-Doppelkupplungsgetriebe sorgt indes für zügige Gangwechsel.

Für die entscheidende Kraftentfaltung à la SPORTEC genügt die Serienausstattung aber längst nicht. Der Audi-Turbolader wurde gegen ein hauseigenes Fabrikat des Tuners getauscht, selbiges galt für den Ladeluftkühler (wenn auch bereits etwa 80 Prozent Wirkungsgrad hier vorlagen) sowie die Ansaugwege des R5-Aggregats. Ferner entschied man sich beim SPORTEC RS 550 für neue Hochleistungszündkerzen sowie eine spezielle Sportabgasanlage samt Klappensteuerung und einen Rohrkrümmer. Für die notwendige Abstimmung im Zusammenspiel der neuen Komponenten, gab es zuguterletzt neue Software in der Motor- und Getriebesteuerung. Im Endergebnis kann der SPORTEC RS 550 nun von 550 PS sowie 650 Nm Drehmoment profitieren, was ihm laut Tuner einen Kavalierstart in 3,4 Sekunden bescheren soll.

Der Audi RS 3 von Sportec im Fahrbericht:  (Bild 8)

Audi RS 3 - Understatement für die Schweizer Leistungsrakete

So erstarkt wie der SPORTEC RS 550 auch daherkommt, seine Leistung sieht man dem überholten Audianer nur anhand des Namenskürzels wirklich an. Optisch übt sich das Tuningobjekt sehr in Zurückhaltung, ein Kontrast aus weißer Metalliclackierung und schwarzen Grill- sowie Lufteinlass-Elementen dominiert neben dezenten Applikationen am Exterieur das Erscheinungsbild. Die längs verlaufenden schwarzen Streifen auf der Motorhaube sowie blau-lackierte SPORTEC-Bremssättel lassen beim RS 550 erste Anzeichen für das Tuningpaket vermuten, die vom Schriftzug des Tuners auf der Seitenpartie bestätigt werden.

Solch technische Datenblatt-Informationen lassen sich aber am besten im Praxistest erforschen. Hinterm Steuer des SPORTEC RS 550 erfolgreich Platz genommen und ein paar Aufwärmrunden auf der Landstraße gedreht, reizt uns natürlich der Kickstart aus dem Stillstand - und der gelingt gar nicht mal so schlecht: In gut 3,5 Sekunden galoppiert der ursprüngliche Audi RS 3 auf die Marke von 100 Km/h, allerdings verliert er durch die wohl nicht mehr hinreichende Traktionsgewalt etwas Gummi (was unschönerweise auch auf dem Asphalt erkennbar bleibt). Dank der vollvariablen Haldex-Kupplung und dem damit verbundenen quattro-Antrieb wird der flotte Sprint auch erst möglich gemacht, gleichzeitig schimmert hier der Winterliebling für Schnee und Eis im SPORTEC RS 550 durch. Wer es nebst der Beschleunigungsleistung gerne auf der Autobahn richtig dolle treibt, ist mit dem Gefährt ebenfalls gut bedient: Die Vmax wurde von SPORTEC auf Tempo 300 angehoben, leider ließ die Schweiz in unserem Test kein Raum für solche Späße.

Der Audi RS 3 von Sportec im Fahrbericht:  (Bild 4)

Er ist auch ein kleiner Kurvenkünstler

Doch nicht bloß die Ampelstarts und Highspeed-Momente entscheiden über Wohl und Wehe der Allrad-Krawallbürste, vielmehr entscheiden schließlich das Antrittsverhalten bei Zwischensprints und die Gangelastizität bei Überholmanövern über Land. Letztere sind wohl ein Leichtes für unseren Herrn der vier Ringe, Vordermänner werden ohne großes Murren und Knurren kurzerhand kassiert, gleichzeitig werden wir von der klangvollen Abgasanlage des SPORTEC RS 550 mit seichtem Gebrüll belohnt. Die bereits serienmäßig sehr direkte Abstimmung des RS-Sportfahrwerks bereitet derweil Vorfreude auf die kurvigen Bergpassagen in der Schweiz, auch bei schnellen Richtungswechseln in Serpentinen bleibt die Karosserie nahezu frei von Wankbewegungen. Und dank des Allrads beginnt der Scheitelpunkt zum Wieder-Beschleunigen immer einen Tick früher als bei den reinen Fronttrieblern.

Was den BMW-Freunden allerdings schmerzlich fehlen wird, ist der nicht vorhandene Hang zum leichten Übersteuern. Im Sinne der Fahrsicherheit macht der SPORTEC RS 550 - abgesehen von leichten Traktionseinbußen - alles richtig, die Querdynamik bleibt jedoch einem ausgeschalteten ESP-System vorbehalten. Wer die 550 PS-Rakete sein Eigen nennen möchte, legt nochmals gut 50 Prozent des RS 3-Kaufpreises oben drauf: Ca. 29.500 Schweizer Franken verlangt der Schweizer Tuner für sein Maßnahmenpaket - das sind immerhin über 100 Euro für jedes zusätzliche Pferd im Stall.

Der Audi RS 3 von Sportec im Fahrbericht:  (Bild 7)

Technische Daten

Basisfahrzeug: Audi RS 3 Sportback (8PA)
Basismotorisierung: 2.5-Liter-Reihenfünfzylinder mit Turboaufladung (340 PS / 450 Nm)
Antriebsart: Allradantrieb (quattro)
Tuner: SPORTEC Motorsport
Tuningfahrzeug: SPORTEC RS 550
Tuningmotorisierung: 2.5-Liter-Reihenfünfzylinder mit modifizierter Turboaufladung und Software-Tuning für Motor und Getriebe (550 PS / 650 Nm)

Fotocredit: P. Lehmann

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