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Ein Bora, dem die Frauen vertrauen

2. August 2019
Private-Cars: VW Bora Variant in Frauenhand

Jeder Tuningfan kennt wohl das Klischee vom schraubenden Mannsweib. Mirka Dzianová entspricht dem ganz und gar nicht. Dennoch hat sie an ihrem Bora selbst Hand angelegt und ein stylisches Shoppingmobil kreiert, das tatsächlich jeden Tag bewegt wird. Wir stellen euch die Dame aus der tschechischen Republik und ihren Variant im Detail vor!

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen

Mirka und ihr Bora sind schon seit dem Jahr 2006 ein Team. In komplett serienmäßigem Zustand in Deutschland gekauft, wurde der damals noch in „Indigo Blau Perleffekt“ daherkommende Variant zunächst nur kleineren Modifikationen unterzogen und bekam natürlich einen Satz Alufelgen spendiert. Nachdem Mirka im Jahr 2009 unliebsame Bekanntschaft mit einem unvorsichtigen Verkehrsteilnehmer gemacht hatte und ihr Bora nach einem unverschuldeten Crash eine dementsprechende Schönheitskur benötigte, machte sie Nägel mit Köpfen und spendierte dem Kombi gleich eine ordentliche Portion Tuning.
Im Jahr 2012 folgte dann schließlich die dritte Modifikationsstufe, die den Bora in den Zustand versetzte, in dem er im Rahmen der diesjährigen Tuningworld Bodensee als Repräsentant der tschechischen Republik am European Tuning Showdown teilnahm. Mirka fährt den modifizierten Wagen noch immer jeden Tag und versucht, so viele Arbeiten wie möglich selbst zu bewerkstelligen. Getreu dem berühmten Motto „Selbst ist die Frau!“.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 1)

Lack und Leder

Der serienmäßig verbaute 1,9l TDi mit der Kennung AJM machte recht schnell Probleme und so entschloß Mirka kurzerhand, das Triebwerk aus ihrem Bora zu verbannen. An seine Stelle rückte ein 1,9l TDI mit der Kennung ASZ, der mitsamt Getriebe schwarz lackiert wurde. Natürlich bekam die neue Maschine irgendwann auch eine Extraportion Tuning spendiert. Mit neuem Turbolader, großem Ladeluftkühler, geänderter Einspritzung und Chiptuning by Dieselpower.cz bringt der Motor jetzt 203 PS und 462 Newtonmeter Drehmoment.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 2)

Natürlich hat sich auch optisch etwas getan. Neben der bereits erwähnten Lackierung wurde der TDi mit Samco-Schläuchen und etlichen Lederabdeckungen aufgewertet. Auch die Deckel der verschiedenen Behälter blieben nicht verschont. Doch Verwechslungsgefahr besteht nicht. Mirka ließ die jeweiligen Symbole ins Leder einsticken. Auch die Innenseite der Motorhaube wurde neu eingekleidet. Der restliche Motorraum wurde schwarz lackiert.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 3)

Modifiziert für den täglichen Gebrauch

Mirka mußte bei der Umgestaltung des Interieurs stets beachten, dass der Wagen im Alltag benutzbar bleibt. Eine in weiß gehaltene Fahrgastzelle oder ähnliche Showcar-Features kamen also nicht in die Tüte. Stattdessen hielt zur Wagenfarbe passendes Alcantara und schwarzer Stoff Einzug. So ist gewährleistet, dass der Style-Faktor trotz alltäglichem Gebrauch erhalten bleibt. Das Lackieren der Kunststoffteile im Innenraum sowie alle dazugehörigen Arbeitsschritte hat Mirka selbst in die Hand genommen.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 4)

Natürlich ist eine Shoppingtour im Variant ohne Musik nur halb so schön. Mirka ließ sich daher einen praktischen Heckausbau anfertigen, der noch genug Stauraum für getätigte Einkäufe lässt. Doch damit nicht genug. Er bietet in seinem Inneren zudem Platz für die zahlreichen Pflegeprodukte, die Mirka zum Herausputzen ihres Lieblings auf Events benötigt. Der Subwoofer mit 27 cm Durchmesser und der verbaute 4-Kanal-Verstärker stammen ebenso wie das 2-Wege-Frontsystem aus dem Hause Focal. Ein Alpine ICS-X8 gibt den Ton an. Alle anfallenden Maßnahmen bezüglich der Dämmung, die die musikalische Aufrüstung so mit sich brachte, hat Mirka natürlich selbst durchgeführt.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 5)

VW Bora - US Teile und Audi-Lack...

Beim Exterieur baute die Dame aus der tschechischen Republik auf einige US Teile. Dass diese in ihrer Heimat nicht unbedingt an jeder Ecke erhältlich sind, störte sie dabei wenig. Die Spoilerlippe an der Front und die Seitenschweller stammen vom Jetta GLI. Die Heckstoßstange bekam einen VW Vortex Spoiler verpasst. Und auch die Scheinwerfer sollten eigentlich einmal amerikanische Straßen erhellen. Während die meisten ihrem Golf oder auch Bora einen zweiten kleinen Außenspiegel verpassen, spendierte Mirka ihrem Variant einen zweiten großen Außenspiegel und hat ihre Umwelt so besser im Blick.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 6)

Die Farbe, mit der ihr Kombi einmal vom Band ging, sagte der stolzen Kombibesitzerin nicht zu. Ihr schwebte etwas exklusiveres vor. „Ipanema Braun“ von Audi passte da bestens ins Bild.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 7)

Performance-Unterstützung aus Fichtenberg

Da die Tuningverrückte aus Karlsbad nicht nur gern schnell fährt, sondern auch noch auf kurvenreiche Streckenabschnitte steht, mußte sich in Sachen „Fahrwerk“ natürlich etwas tun. Eine reine Tieferlegung war Mirka zu wenig. Sie ging auf Nummer Sicher und verbaute ein KW Gewinde V2. Und wenn sie schonmal dabei war, wurden auch noch Sportstabis der Profis aus Fichtenberg geordert. Damit das Gewindefahrwerk nicht alleine vor sich hin glänzt, bekamen die Radhausschalen und Achsen samt Anbauteilen einen frischen Anstrich in glänzendem schwarz.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 8)

Wie bereits erwähnt, wurde das Shoppingmobil bereits früh mit einem Satz Alufelgen ausgestattet. Irgendwann war jedoch auch hier Zeit für ein Upgrade. Die Wahl fiel auf dreiteilige Artec Turbo P in 19 Zoll. Beim ersten Blick auf die Räder fällt die dicke Bremsanlage ins Auge, der wir ein eigenes Kapitel widmen müssen...

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 9)

Mirka und die Porsche-Bremsen

Frau Dzianová ist ihre Sicherheit sehr wichtig. Sie fährt viel und verlangt von ihrem Wagen 100% Zuverlässigkeit, auch in Extremsituationen. Deshalb legt sie Wert auf hochwertige Teile. Und irgendwann kam ihr in den Sinn, eine richtig starke Bremsanlage zu verbauen. Besser gesagt: Eine Bremsanlage aus dem Hause Porsche! An der Vorderachse sollten 6-Kolben-Sättel eines Cayenne und an der Hinterachse 4-Kolben-Sättel eines 911ers für den richtigen Biss sorgen. Dass alle ihr versicherten, dass das mit ihren Rädern so wohl nicht hinhauen würde, stachelte die in solchen Belangen auch mal dickköpfige Mirka da eher noch an. Allerdings lag ein langer und schwieriger Weg vor ihr. Die Adapter ließ sie von einer Firma anfertigen, die auf die Belange von Rallyefahrern spezialisiert ist. Damit war es allerdings noch nicht getan. Der Lochkreis der Scheiben mußte von 5x112 auf 5x100 abgeändert werden. Außerdem benötigten die Bremsbeläge einiges an Anpassungsarbeit. Alles musste mehrfach montiert und wieder demontiert werden, bis das gewünschte Ergebnis erreicht war. Mirka ist stolz darauf, die Montage der Bremsanlage mit ihren eigenen Händen bewerkstelligt zu haben und versicherte uns, dass die erste Fahrt mit den endlich funktionierenden Porschesätteln für sie schier unbeschreiblich war.

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 10)

Ein neuer Lebensabschnitt

Die meisten werden es schon bemerkt haben. Mirka Dzianová ist eine Tuningverrückte mit ordentlich Enthusiasmus. Für ihr Hobby hat sie viele Entbehrungen hinnehmen und viele Hindernisse überwinden müssen. Jetzt steht sie an einem Punkt im Leben, an dem sie sich schweren Herzens von ihrem Liebling trennen muss. Mirka will ihr Heimatland verlassen und sich eine Existenz in Deutschland aufbauen, wo sie durch ihre Präsenz in der Tuningszene bereits viele Freunde gefunden hat. Um diesen Traum zu verwirklichen, muss sie ihren jahrelang gehegten und gepflegten Variant abgeben. Nur in gute Hände, versteht sich! Diejenigen unter euch, die vom (natürlich nicht nur für Frauen geeigneten) Bora begeistert sind und noch einen Wagen in Fuhrpark gebrauchen können, sollten die Chance nutzen. Wir wünschen Mirka viel Erfolg auf ihrem neuen Lebensweg und hoffen, dass sie eines Tages mit einem neuen Shoppingmobil auf Tuningsuche.de zu bewundern sein wird!

Ein Bora, dem die Frauen vertrauen:  (Bild 11)

Technische Daten

Allgemein
Hersteller: Volkswagen, Modell: Bora Variant, Baujahr: 2000

Motor
Typ: TDI, Hubraum: 1,9l, Kennung: ASZ, Leistung: 203 PS
Großer Ladeluftkühler, Hybrid Turbo, geänderte Einspritzung, Chiptuning
Abdeckungen in Leder, Mototr und getriebe lackiert, Motorraum in schwarz matt.

Interieur
Sitze in Alcantara und Stoff, Kunststoffteile in Wagenfarbe lackiert.

HiFi
Radio: Alpine ICS-X8, Verstärker: Focal 4-Kanal
Lautsprecher: Focal Polyglas 2-Wege-Frontsystem, 27cm Focal Subwoofer SB 27 V1

Exterieur
Lackierung in Ipanema Braun
Frontspoiler und Seitenshweller von US-Jetta GLI, Heckstoßstangenansatz VW Vortex, US-Scheinwerfer, Heckleuchten von Golf Iv Variant
„TDI Sport Edition“-Embleme, große Außenspiegel (rechter Spiegel aus England)

Räder, Fahrwerk, Bremsen
Felgen: Artec Turbo P, dreiteilig
Dimensionen: 8,5x19 Zoll ET 63 mit 36mm Spurplatten (VA)
9,5x19 Zoll ET 44 mit 24mm Spurplatten (HA)
Reifen: Dunlop Maxx Sport 225/35R19 (VA), Falken FK 452 225/35R19 (HA)
Fahrwerk: KW Gewinde Variante 2

Bremsen: 6-Kolben-Anlage mit 350x32er Scheiben von Porsche Cayenne (VA), 4-Kolben-Anlage von Porsche 911 (993) mit 310x22er Zimmermann-Scheiben.

Mirka dankt:
Dieselpower.cz, eXtrem Audio, Studio Upholstery Patrik Hána & JL Racing

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Golffahrer91 02.09.13 um 23:38 Uhr
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