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Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion

18. Juli 2019
Private-Cars: Opel Kadett „E-Type“

Aus dem alltäglichen Straßenbild ist er weitestgehend verschwunden, der Kadett der sechsten Generation. Diese Tatsache hindert Jens Drebenstedt allerdings in keinster Weise daran, seinen „E-Type“, eine Hommage an den legendären Jaguar aus den 1960ern, immer weiter zu perfektionieren. Wir haben alle Fakten zum Über-Opel in „British Racing Green“.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion

Der Opel Kadett E ging zwischen 1984 und 1993 sage und schreibe 3,7 Millionen mal vom Band. Die sechste Inkarnation der Baureihe war zugleich die letzte vor dem Namenswechsel zu „Astra“. Der Buchstabe „E“ ist zwar der fünfte im Alphabet, allerdings wurde bereits zu Kriegszeiten ein PKW namens Kadett produziert, 20 Jahre vor der Geburt des Kadett A. Aufgrund der allseits bekannten Rostproblematik fielen die meisten Kadett E mittlerweile dem Zahn der Zeit zum Opfer. Während sein ewiger Rivale, der VW Golf der zweiten Generation, sich vergleichsweise wacker hält, macht sich der Kadett heutzutage rar. Und das sowohl im alltäglichen Straßenbild als auch in der Tuningszene. Jens Drebenstedt erwarb seinen „Kadettillac“ im Jahr 2000, als dieser gerade 10 Jahre auf dem Buckel hatte. Seitdem schraubt der baumhohe Troisdorfer an seinem Opel. Während viele andere Vertreter der Baureihe in den wohlverdienten Ruhestand gingen, perfektionierte Jens sein Fahrzeug in seiner Halle, „Area53“ genannt, immer weiter. Ein Vorgang, der nie ein Ende zu finden scheint. Das Motto „Stillstand ist der Tod!“ hat er sich nämlich auf die Fahne geschrieben. Deshalb ist er heute stolzer Besitzer eines Kadett E auf absolutem Showcar-Level. Deshalb fährt er damit gnadenlos in die Top10 des European Tuning Showdowns. Und deshalb stellen wir euch den Über-Opel heute im Detail vor! Wobei man gleich vorweg sagen muss: Der „E-Type“ gehört zu der Kategorie von Fahrzeugen, die so detailreich sind, dass man ihnen eigentlich nie ganz gerecht werden kann...

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 1)

Multimedia en masse

Der Kadett E stammt aus einer Zeit, in der ein Kasettenradio eine respektable Multimediaausstattung war. Jens half hier in jeder Beziehung nach und spendierte seinem „E-Type“ zum Beispiel ganze 8 Monitore. Diese lauern unter anderem in den Sonnenblenden, dem Rückspiegel, im Überollbügel und sogar im Fußraum auf den unvorbereiteten Betrachter.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 3)

Die Clarion Headunit gibt ihre Signale an Komponenten von Rockford Fosgate, JL Audio und Audio System weiter. Dadurch ist Jens jederzeit in der Lage, mit dem Kadett seine „Area53“ adäquat zu beschallen. Die Doorboards sprechen optisch eine deutliche Sprache und auch im ehemaligen Kofferraum werden die verbauten Teile mit Hilfe eines Ausbaus gekonnt in Szene gesetzt. Schwarzes Leder und Edelstahl dominieren das Bild. Ein Konzept, das auch in der Fahrgastzelle gnadenlos umgesetzt wurde.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 2)

Was nicht aus Leder ist, ist aus Edelstahl

Diese klare Ansage bekommt man von Jens Drebenstedts zu hören, wenn man ihn auf die Modifikationen am Interieur des 1990er Kadett E 16v befragt. Und sie trifft den Nagel auf den Kopf. Die komplette Fahrgastzelle wurde schwarz geledert. Man sucht auch einen Teppich oder Stoffhimmel vergeblich. Dazu passend nimmt man auf schwarzen Conolly Ledersitzen aus dem Hause Recaro Platz.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 4)

Jens hat den Innenraum seines Kadetts mit so vielen Extras versehen, dass man sie unmöglich alle aufzählen kann. Elemente wie das Sportlenkrad von mit polierter Speiche und „Lotus“-Hupenknopf zählen für ihn quasi zur Serienausstattung. Lenkstockhebel, Schaltkulisse, Mittelkonsole...alles Einzelanfertigungen. Dazu Zusatzarmaturen und Kippschalter, die noch mehr Glanz in die Schaltzentrale des „E-Type“ bringen.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 5)

Die Rückbank musste komplett weichen. Stattdessen blickt man auf viele die Sicherheit fördernde Rohre und „Union Jack“, die Nationalflagge Großbritanniens, passend zum „Jaguar E-Type“-Thema. Außerdem im Bild: Der Lufttank, der uns gleich zum nächsten Kapitel führt...

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 6)

Der ewige Kampf um Tiefe

Ein Kadett E ist seit jeher nicht unbedingt der Topkandidat für eine massive Tieferlegung. Die Auspuffanlage hängt tief, an der Hinterachse bilden Stoßdämpfer und Federn keine Einheit und machen den Einsatz eines klassischen Gewindefahrwerks schwer. Diese Probleme hat Jens schon vor Jahren erfolgreich bekämpft und beseitigt. Sein E-Type lag tief. So tief, dass der Einsatz eines Wagenhebers zum Großeinsatz wurde. So tief, dass es immerzu Probleme beim Bewältigen von speziellen Passagen gab. Irgendwann wurde es dem Troisdorfer Opelfan zu viel. Doch was tun? Höher legen? Das stand natürlich nicht zur Debatte. Jens entschloss sich für den Einsatz eines Luftfahrwerks. So würde der E-Type ihm das Leben nicht mehr schwer machen und wäre dann tief, wenn dies erforderlich ist.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 7)

Selbst die weniger versierten Leser können sich wahrscheinlich denken, dass es für den Opel Kadett E keine Airride-Fahrwerke von der Stange gibt. Es musste also eine Speziallösung her. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, ist der Platzanspruch eines Luftfahrwerks auch sehr viel höher, als es der Kadett eigentlich ertragen kann. Die Sonderanfertigung musste also wirklich in Millimeterarbeit verbaut werden. Und natürlich gehört Jens nicht zu den Autoenthusiasten, die die einzelnen Komponenten des Luftfahrwerks so gut es geht verstecken. Ganz im Gegenteil. Die Tatsache, dass der Kadett jetzt auf Luft rollt, bereichert nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Wagens. Jens hat die im Innenraum sichtbaren Komponenten selbstredend auf „E-Type“ getrimmt. Ein Umstand, der die endlose Liste der Extras noch ein paar Zeilen länger werden lässt.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 8)

Felgentechnisch vertraut Herr Drebenstedt der Firma ATS. Riskiert man einen Blick auf die mit „Lotus“-Emblemen versehenen „DTM“-Räder in der Dimension 9x17, entdeckt man dahinter die Tarox-Bremsanlage mit ihren gelochten Bremsscheiben, die den 16v-gepowerten Opel sicher zum Stehen bringen.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 9)

Nicht einfach nur Grün! British Racing Green!

Bei der Wahl der Farbe ließ sich Jens Drebenstedt vom Mutterland des Jaguar E-Type inspirieren. „British Racing Green“ war jahrzehntelang die gängige Lackierung der Fahrzeuge britischer Rennsportteams und auch eine typische „E-Type“-Lackierung. Genau die richtige Farbe für den Kadett also.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 10)

Die Karosserie des Opels wurde natürlich verfeinert. Die Radläufe wurden gezogen und zahlreiche „Cleaning“-Maßnahmen ergriffen. So unter anderem an den Stoßstangen, Motorhaube und Heckklappe. Auch in der Kategorie „Anbauteile“ ließ sich Jens nicht lumpen. Unter anderem sind hier Front- und Hecklippe von JMS, SFJ Heckklappenspoiler und RS-Seitenschweller zu erwähnen.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 11)

Der Motor ist das Aushängeschild!

Ein weiteres Zitat, das Jens Drebenstedt zugeordnet werden kann. Und jeder, der einen Blick unter die Haube seines E-Type wirft, erkennt direkt, dass es ihm damit ernst ist. Über den Motorraum des Kadetts aus Troisdorf könnte man quasi einen eigenen Artikel schreiben. Hier wurde soviel Arbeit investiert, dass man es nur live und vor dem Wagen stehend wirklich nachvollziehen kann. Wem das nicht möglich ist, sollte dringend einen Blick auf das Kapitel „Daten und Fakten“ werfen. Am, im und um den 2.0l 16v ist nichts mehr so, wie es einmal war. Und das sowohl in optischer als auch in technischer Hinsicht. Was an Anbauteilen und Motorkomponenten nicht in Handarbeit poliert wurde, glänzt in Chrom oder Gold. Auf alle optischen Details einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Nur ein Beispiel von vielen: die Eigenbau-Nockenwellenräder aus hochfestem Aluminium kann man dank Schaufenstern aus Macrolon bei der Arbeit beobachten. Auch das Blech blieb nicht verschont: Der Motorraum ist clean, Dome, Träger und Aufnahmen wurden verschweißt.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 12)

Auch in Sachen Performance hat sich einiges bewegt. Auch hier kann man eigentlich nur auf das Kapitel „Daten und Fakten“ verweisen. Nur soviel: Mit Chiptuning und Sportluftfilter ist es bei Jens Drebenstedt nicht getan! Mehr dazu: siehe Daten & Fakten auf der letzten Seite.

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 13)

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 14)

Der Weg zur Perfektion

Wie anfangs schon erwähnt, wird Jens nie aufhören, seinen Opel Kadett E(-Type) weiter zu verfeinern. Die Edelstahlindustrie ist also noch auf Jahre vor jeglicher Krise sicher. Wir werden den Mann aus Troisdorf im Auge behalten. Denn wer weiß, was er in seiner „Area53“ als nächstes ausheckt...

Außerdem gibt es auch eine Facebookseite zum E-Type: http://www.facebook.com/DerEtype

Ein Opel Kadett auf dem Weg zur Perfektion:  (Bild 15)

Technische Daten

Fahrzeugdaten:
Hersteller: Opel
Modell: Kadett Typ E
Baujahr: 1990
Motor: C20XE 2 Liter 16V
Leistung (PS): ca. 200
Farbe: British Racing Green
Kaufdatum: 2.1.2000
Exterieur:
Blecharbeiten: Gezogene Radläufe,gecleanter Motorraum und gecleante Motorhaube, gecleante Heckklappe mit Kasten für selbstleuchtendes Nummernschild.
Anbauteile (mit Umbau): Mantzel Frontlippe mit Splitter, gecleant. JMS Hechklippe und SFJ Heckklappenspoiler, RS Seitenschweller. gecleante Fronststoßstange ohne Steg,gecleante Heckstoßstange ohne Nummernschildbeleuchtung und Nebelschlussleuchte
Lack (Airbrush,…): British Racing Green vom Jaguar E-Type

Motor:
Typ: C20XE
Hubraum (ccm): 1998 ccm
Motorleistung: ca. 200
Eingebaut von: Jens und Ralf
Modifiziert von: Jens und Ralf / DSOP
Optische Veränderungen: Fast alle Teile poliert oder verchromt oder vergoldet. Alles Handarbeit wie z.b. Domstrebe, Wasserausgleichsbehälter, Bremsflüssigkeitsausgleichsbehälter, Servoölbehälter, cleane Lexmaul Ram, Schaugläser aus Makrolon für die selbstgebauten verstellbaren Nockenwellenräder. polierter Fächerkrümmer,....
Allgemeine Besonderheiten: 2,0 L 16 V Reihenvierzylinder DOHC (1998 ccm) / C20XE,bearbeitete
-geportete Lexmaul RAM-Induction
-offener K&N Luftfilter mit Ansaugung in Front und im Kotflügel,Filter sitzt in einem -polierten Edelstahlgehäuse
-geänderte sequentielle Kraftstoffeinspritzung (Bosch Motronic M2.5 mit -Chip/Elektronikoptimierung)
-geänderte Einspritzdüsen (4 strahlig mit 247ccm bei 3 bar )von Motoronic M2.8, Power-Rohr (poliert/Eigenbau
-Schmiedekolben, Schmiedepleuel, verstärkte Lager
-einstellbarer Benzindruckregler von Gema Motorsport auf optimierten und poliertem und gekürzten Düsenstock für 3,0 Bar mit Druckanzeige
-natriumgekühlte Auslassventile, verstärkte Ventilfedern, verstärkte Hydrostössel
-Kraftstoffdruck bei Vollast auf 3,5 bar erhöht
-Kopfbearbeitung von DSOP
-feineinstellbare Nockenwellenräder aus hochfestem Aluminium,poliert,Eigenbau
-Polierter Aluminiumölkühler mit Stahlflexleitungen komplett aus Edelstahl
-Eigenbau Servoölkühlerhler mit Eigenbauausgleichsbehälter,beides aus Edelstahl.
-Kühlwasserbehälter aus Edelstahl.
-Aluminium Hochleistungswasserkühler, hochglanzpoliert
-Silikonschläuche von Samco.
-gecleanter Motorraum mit verschweissten Domen, Trägern und Aufnahmen. Motor komplett geglättet und lackiert
-Thermostatgehäuse,Limalüfter, Östeigrohr und alle Motorhalter verchromt (wenn nicht verchromt,dann vergoldet oder poliert
-Zahnriemenabdeckung poliert mit Schaugläsern aus Macrolon mit Eigenbau-Rahmen
-Ventildeckel poliert, Zündkerzenabdeckung geglättet, poliert mit eingfrästem E-Type Schriftzug
-Ölwanne hochglanzpoliert.

Fahrwerk, Felgen & Reifen:
Stoßdämpfer: Koni gelb härteverstellbar
Federn: Airlift (Luft)
Tieferlegung (mm) bis er aufliegt
Spurverbreiterung: hinten 15mm
Felgen
VA Hersteller: ATS Dimensionen: 9x17 ET 30
HA Hersteller: ATS Dimensionen: 9x17 ET 30
Reifen
VA Hersteller: Hankook EVO2 S1 Dimensionen: 215-35
HA Hersteller: Hankook EVO2 S1 Dimensionen: 215-35
Tarox Bremsanlage von AT-RS.de
Interieur:
Eingebaut von: Jens & Ralf
Modifiziert von: Jens und Ralf
Sitze: Recaro Conolly
Bezugsstoffe: Leder!
Lenkrad Momo
Instrumente: Digital/Analoge Zusatz
Optische Besonderheiten: Conolly Ledersitze von Recaro, kompletter Innenraum inkl. Teppich beledert. Entweder ist es aus Edelstahl oder Leder.
Hifi & Multimedia:
Monitore: 1 im Clarion Moniceiver,1 im Rückspiegel, 2 in den Sonnenblenden, 2 in der Endstufe, 1 im Überrollbügel,1 im Tablet = 8 Stück
Sonstige Komponenten (Hersteller, Modell, Einbauort? ):
Clarion Headunit, Rockfort Fosgate Amp, Audio System Speaker, JL Audio Subwoofer, Macrom Powercap, Optima Yellowtop = ICE

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Bildergalerie des Artikels (55 Bilder)

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