Ford Mustang Shelby GT - Der Stoff aus dem Träume sind
Seit 1964 wird der Ford Mustang in Amerika vom Automobilhersteller Ford als Sportwagen produziert. Neben der Karosserieform des Cabrios und des Coupés wurde der hier gezeigte Ford Mustang auch als Fastback angeboten. Auf den Mustang geht übrigens auch die Klassenbezeichnung der Pony-Cars zurück. Als Pony-Cars werden Fahrzeuge bezeichnet, welche für damalige US-Verhältnisse eher kleine Cabrios oder Coupés waren, aber mit großen 6- oder 8-Zylinder Motoren auf dem Markt angeboten wurden. Pony-Cars waren für eine jüngere Zielgruppe mit kleinerem Budget bestimmt, während sich parallel der Trend der Muscle Cars in den Staaten breit machte. In der Klasse der Muscle Cars wurden US-Cars mit extrem hohen Motorleistungen und zum Teil deutlich mehr als 400 PS gebaut.
Der Fastback stand auch für deutsche Autos Modell
In Deutschland gab es in den 60er und 70er Jahren den Versuch das Konzept der Pony Cars zu kopieren, allerdings mit deutlich schwächeren Motoren als die amerikanischen Kollegen. Der Opel Manta oder der Ford Capri wären hier als Beispiele zu nennen. Aber zurück zu unserem Shelby. Auf der Basis des Ford Mustang der ersten Generation produzierte der Ex-Rennfahrer und Unternehmer Carroll Shelby die teils für den Rennsport gedachten Sondermodelle des Ford Mustang Shelby. Überwiegend blieben die Hochleistungsvarianten dieses Fastback allerdings für die private Nutzung bestimmt. Vom Shelby GT-350 entstanden so 1965 im kalifornischen Werk exakt 562 Stück der 4,7 Liter starken V8-Modelle mit 306 Pferdestärken.
Der Shelby ist wahrlich ein Traum
Einen schicken Fastback sein Eigen zu nennen, ist schon eine Sache für sich. Glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche. Der 1965er Ford Mustang Shelby GT350 Fastback aber ist der Traum vieler Männer. Floor wollte nun nicht länger träumen. Seit Jahren stand schon ein Modell dieses Fastback auf seinem Schreibtisch. Es war an der Zeit Tatsachen zu schaffen. So begann 2005 die Suche nach einem solchen Mustang der Gattung Shelby mit einem mächtigen V8-Block. Einfacher gesagt als getan, denn so einen V8-Mustang findet man nicht an jeder Ecke. Nach langem hin und her entschied sich der US-Car Fan dann aber für einen Ford Mustang Fastback mit V6-Motor, zumal der Wagen aus 1965 in seiner Wunschfarbe beim Händler stand. Später wollte Floor den Shelby einfach auf den V8 umbauen. Das dies nicht so einfach war könnt ihr euch sicher vorstellen, aber es galt ja einen Traum zu verwirklichen.
Ein V8 Block aus dem Ford Mustang GT musste her!
Noch im selben Jahr besorgte sich Floor einen 8-Zylinder EFI 5.0L-302 Motor aus einem Mustang GT für seine 1965er Shelby. Der Block war rostig und ungepflegt, aber die Herausforderung war angenommen. Bevor nun aber „einfach“ der Block in den Wagen wandern konnte mussten umfangreiche Änderungen gemacht werden. Die Hinterachse des 6-Zylinders wurde gegen eine maßgeschneiderte Currie 9-inch Welle ersetzt. Alle 4 Trommelbremsen flogen raus und wurden durch Pendants mit Hydro-Boost und Dual-Bremszylindern ersetzt. Das war natürlich noch nicht alles, denn auch der Block musste aufgearbeitet werden. Und dies geschah durchaus umfangreich. Auch die ein oder andere Modifikation des V8-Aggregats versteht sich hierbei von selbst. Der Block sollte ja nicht nur gut aussehen, sondern auch beim Tritt auf den Pin richtiges Feuer entfachen. Final wurde der große V8-Block zusammen mit dem Automatikgetriebe in einem glänzenden Dunkelblau lackiert.
Vor dem großen Einbau, wir schreiben zwischenzeitlich das Jahr 2009, ging es für Floor noch einmal kurz über den Teich nach Alabama. Er wollte sich auf dem traditionellen Treffen des TMCN Clubs noch eine Hand voll Inspirationen für den Umbau von V6 auf V8 holen. Erstaunlicher Weise gab es dort niemanden, der ein solches Projekt zuvor in Angriff genommen hatte. Dennoch ging unser US-Car Schrauber nicht leer aus, denn er hatte nun in Erfahrung gebracht, wie man einen sicheren Racing Tank in Verbindung mit eine Hochdruck Einspritzpumpe in einem 1965er Mustang installiert. Gesehen, getan! Im Rahmen dieser Arbeiten wanderte dann auch die Batterie des Shelby in den Kofferraum. Einzig der Sicherungskasten mit allen Sicherungen blieb in der Nähe des Motors.
5 Liter stehen für wahre Musik aus zwei Rohren
Anfang Oktober im Jahr 2009 war es dann für Floor und seinen Ford Mustang Fastback soweit. In den kommenden Wintermonaten würde aus dem mageren V6-Fastback in der kalten Schraubergarage ein 5,0 Liter V8 werden. Im Rahmen der letzten Umarbeitungen verbaute Floor noch kürzere Federn an der Vorderachse. Auch die schon fast obligatorische Dual Abgasanlage in 2,5 Zoll, mit der so ein V8 erst richtig Spaß macht, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Um das V8 Aggregat besser im Auge zu behalten, wanderten zudem Anzeigen für die Wassertemperatur, den Öldruck und die Batteriespannung ins Cockpit des Fastback. Ein Pilot sollte sein Triebwerk immer im Auge behalten. Als der Wagen nun im Frühjahr 2010 endlich wieder das Tor aufging und der V8-Block zufrieden unter der Haube des Ford Mustang brabbelte, begutachtete Floor sein Werk und wusste, dass es gut war! Finden wir auch.
Auch wenn Floors Ford Mustang nun wirklich schon perfekt da steht, ist für US-Car Enthusiast noch nicht Schluss. Es gibt noch eine Herausforderung. Um das Steuergerät programmieren zu können, wurde erst jüngst ein Tweecer Software-Programm angeschafft. Auf dem Plan stehen größere Injektoren um einen größeren Durchfluss und noch mehr Leistung zu erreichen. Leistung und Hubraum sind eben durch nur eins zu ersetzen. Noch mehr Leistung. Wir wünschen Floor viel Spaß dabei!
Technische Daten
Ford Mustang 1965 Fastback
Umbau auf Shelby GT350 - EFI 5.0L-302 V8-Block
Automatikgetriebe
Block komplett revidiert
9 inch Hinterachse
Umbau auf Scheibenbremse
Doppelflutige Abgasanlage