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Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets

15. November 2022
Private-Cars: Außergewöhnliches Open-Air Feeling

Mit einem inspirativen Umbau und farbenfrohen Kreationen sorgt Sebastian mit seinem Golf I Cabrio für ein beeindruckendes Erscheinungsbild in der deutschen Frischluft-Szene.

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets

Als Sebastian nach langer Suche sein Golf I Cabrio fand war für ihn erst nicht klar, dass es ein absolutes Unikat werden sollte. Mit umfangreichen Karosseriearbeiten und farbenfrohen Kreationen verwandelte er den Klassiker mit einem fantasievollen Feeling für Form und Farbe zu einem beeindruckendem Open-Air Konzert der tiefsten Bauart.

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets: Die weit zu öffnenden Flügeltüren wurden von Sebastian selbst gebaut. (Bild 2)
Die weit zu öffnenden Flügeltüren wurden von Sebastian selbst gebaut.

Geschichtsträchtig

Eines der beliebtesten offenen Fahrzeuge auf dem deutschen Markt ist das Golf Cabrio.
Bereits im März 1979 wurde die erste Generation des Cabriolets auf Basis des Golf I hergestellt. An der Produktion des Frischluftgefährts war von Anfang an die Firma Karmann aus Osnabrück maßgeblich beteiligt. Der Golf Cabrio war übrigens das erste offene Gefährt mit einem festen Überrollbügel, denn bereits in den 70er Jahren begann man in den Staaten mit der Diskussion über die Sicherheit in Fahrzeugen. Anfänglich kam das Einser-Cabrio bei seiner Kundschaft gar nicht an, was an der roten Lackierung und eben dem ungewohnten Überrollbügel lag. Daraus resultierte dann auch im Volksmund etwas abwertend die Bezeichnung des Cabrios als „Erdbeerkörbchen“.
Es dauerte fast ein ganzes Jahrzehnt, sprich bis Ende der 80er Jahre bis das Golf Cabrio zum Verkaufsschlager wurde. Dies lag unter anderem daran, dass die Produktion des offenen Käfers eingestellt wurde und das Golf Cabrio in zahlreichen TV Serien, wie der Schwarzwaldklinik und Remington Steele, gefahren wurde. Das Cabrio erreichte einen echten Kultstatus und ist heute ein sehr gesuchter Youngtimer.

16 Zoll Artec Felgen und eine Verbreiterung der Kotflügel sorgen für Staunen. (Bild 17)
16 Zoll Artec Felgen und eine Verbreiterung der Kotflügel sorgen für Staunen.

Mit Genesis zum Schmuckstück

Im Mai 1987 kam das Facelift des Golf I Cabrio auf den Markt. Dieses Facelift war eine Anpassung an den damaligen Zeitgeschmack, welchen Volkswagen als „Rundum-Spoilersatz“ bezeichnete. Diese Faceliftmodelle der ersten Serie wurden bis 1993 hergestellt. Genau solch ein Cabrio des letzten Baujahres der ersten Generation konnte sich Sebastian nach längerer Suche mit einer durchweg gesunden und unverbastelten Basis sichern. Sein Cabrio hatte sogar die Genesis Ausstattung an Board, sprich die gehobene Klasse der Cabrio Ausstattungen. Sebastian aber hatte noch Erhabeneres mit seinem Cabriolet vor, denn er wollte eine ganz außergewöhnliche Mariage aus dem seltenen Schmuckstück zaubern.

Die eigene Kreation der Rückleuchten sorgen für einen neuartigen Auftritt des Klassikers. (Bild 7)
Die eigene Kreation der Rückleuchten sorgen für einen neuartigen Auftritt des Klassikers.

„Grundlegend und außergewöhnlich!”

Das Golf Cabrio sollte ein atemberaubendes Unikat werden, soviel war sich Sebastian sicher. So ging es zunächst der Karosserie ans Blech. Das Heck des Cabrios wurde komplett umgestaltet. Die Heckklappe wurde gecleaned und der Heckstoßfänger wurde an laminiert. Dort wo einst die Rückleuchten waren wurde grundlegend gesäubert und runde Hella-Rückleuchten fanden hübsch angeordnet ihren Platz. Auch die Front wurde im Rahmen der Karosseriearbeiten gänzlich umgestaltet. Scheinwerfer des BMW E36 sollten fortan die Straßen vor dem Cabrio erleuchten. So mussten der Schlossträger, die Kotflügel und die Motorhaube angepasst werden. Zudem wurde ein VW Vento Grill angepasst und die geänderte Motorhaube erhielt einen bösen Blick. Wo einst die Einser-Stoßstange ihren Dienst tat wurde nun eine Dietrich-RS-Frontstoßstange ohne Lufteinlässe angepasst und gecleaned.

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets: Der Two Tone Lack wurde vom Profi mit einer Candy Lasur verfeinert. (Bild 5)
Der Two Tone Lack wurde vom Profi mit einer Candy Lasur verfeinert.

Das cleane Design des Cabrios

Natürlich ging es auch den Seiten zu Leibe. Hier wurden die Radläufe um ganze 5 Zentimeter an der Vorderachse und stolze 7 Zentimeter an der Hinterachse verbreitert. Türgriffe wurden entfernt und der Tankdeckel in den Kofferraum verlegt. Die Türen wurden mit originalen Harley-Spiegeln individuell gestaltet und die weit zu öffnenden Lambo-Doors selbst hergestellt. Die Schwellerverbreiterungen wurden ebenso wie die Stoßfänger am Heck geglättet und laminiert. Abgerundet wurden die Arbeiten am Blech durch eine Lackierung im Twotone Style. Diese wurde aufwendig von der Firma „House of Colors“ in den Farben violett und rot mit einer Candy Lasur umgesetzt. Die fertige Lackierung wurde später nach von Sebastians Freund mit kreativen Pinstripes & extravagant auffälligen Spinnennetzen verfeinert. So umgestaltet erhielt das Cabrio einen maßgeschneiderten unverkennbaren Anzug.

Die Spinne zog ihr Netz über das gesammte Blechkleid des Klassikers. (Bild 16)
Die Spinne zog ihr Netz über das gesammte Blechkleid des Klassikers.

Mit 0 Bar und 16 Zoll geht es in den Keller

Ein GAS-Airride mit Bonrath Powerkit bringt die Achsen des Kultwagens bei null Bar ganz deutlich näher an den Boden der Tatsachen als der Serienpendant. Die Achsen wurden mit beeindruckenden 9x16 Zoll Rädern der Marke Artec S1 Variante 3 bestückt, welche mit 215er Schwarzgold der Marke Dunlop SP Sport 9000 bespannt wurden. Für den gelungenen Abschluss unter den verbreiterten Radkästen sorgen eine 35mm Spurverbreiterung an der Vorderachse und eine 55mm Scheibe an der Hinterachse. Pro Seite wohl bemerkt!

Bei 0 Bar Luftdruck geht es für den Golf nach unten. (Bild 15)
Bei 0 Bar Luftdruck geht es für den Golf nach unten.

Glanzendes Motorsportfeeling unter der Haube

Aber auch unter der Haube von Sebastians Spidercar geht es beeindruckend weiter. Der Umbau des ursprünglichen 1.8 Liter Aggregats liest sich wie eine fesselnde Auflistung aus dem Motorsport. Umgebaut wurde auf einen 2 Liter G60 mit SLS Leistungsstufe. Dieser bringt unglaubliche 257 Pferdestärken auf die Rollen. SLS bearbeitete den G-Lader, eine asymmetrische Schrick Nockenwelle wurde implantiert und der Ladeluftkühler eines Iveco verbaut. Die Abgase werden über einen Supersprint Fächerkrümmer durch einen 200 Zeller Kat aus dem Rennsport in die Supersprint Abgasanlage geleitet, wo sie sich äußerst klangvoll entfalten können. Für die nötige Verzögerung sorgt eine Bremsanlage mit gelochten und geschlitzten Bremsscheiben, welche komplett aus einem VW Golf G60 übernommen wurde. Aber auch optisch ging es ebenso ausdrucksstark zur Sache. Die Ladeluftrohre und die Kühlwasserrohre wurden poliert. Zudem wurden nahezu unzählige Motorteile wie der G-Lader, das Schaltgestänge, die Ansaugbrücke und mehr verchromt. Polieren und Chrom allein waren Sebastian noch zu wenig und so wurden die Domlager, der Öldeckel, die Kotflügelschrauben und die Schlauchschellen mit Gold aufgehübscht.

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets: SLS sorgte bei diesem G60 für deutlichen Leistungszuwachs. (Bild 19)
SLS sorgte bei diesem G60 für deutlichen Leistungszuwachs.

„Ohne Fleiß kein Preis!”

Der Innenraum des Golfs konnte bei einem solch ausgefallenen Umbau auf keinen Fall in Serie bleiben und wurde ebenso extravagant geändert. Das komplette Armaturenbrett wurde in Eigenarbeit aus GFK gefertigt und mit einer Instrumententafel des Audi TT stilvoll ergänzt. Der Fußraum wurde in monatelanger Fleißarbeit glatt gespachtelt und dann tiefschwarz auslackiert. Die König Sportsitze, die Rücksitzbank und die Türverkleidungen wurden mit einer charakteristischen Mischung aus schwarz weißem Stachelrochen und Nappaleder bezogen und geben so den Insassen ein außergewöhnliches Open-Air Feeling für Form und Farbe. Die Passagiere können sich zudem an 4 TFT Monitoren, welche von einer Playstation und der Headunit angesteuert werden können, erfreuen. Im Kofferraum findet sich sogar ein 17 Zoll Monitor! Ein Ground Zero Verstärker mit einem Ampire 2-Wege-System und einem 3000 Watt Subwoofer von Ampire runden das Erlebnis im Innenraum klangvoll ab.

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets: Nappa - Leder und Stachelrochen sorgen für ein unverkennbares Frischluftfeeling. (Bild 26)
Nappa - Leder und Stachelrochen sorgen für ein unverkennbares Frischluftfeeling.

„Auf der Suche nach neuen Herausforderungen”

Trotz einiger Rückschläge während der jahrelangen Arbeit an seinem Cabrio kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Oder gerade deshalb. Sebastian sah nach seiner Profikarriere als Motocross Fahrer im Tuning seine neue Herausforderung und verlor sein Ziel nie aus den Augen. Zahlreiche Pokale sprechen bei diesem Ergebnis für sich!

An den Türen wurden die Griffe entfernt und Harley Spiegel montiert.  (Bild 11)
An den Türen wurden die Griffe entfernt und Harley Spiegel montiert.

Daten und Fakten

VW Golf I Cabrio, BJ 1993 Genesis

Motor: Umbau auf 2 Liter G60, 257 PS, SLS bearbeiteter G-Lader, asymmetrische Schrik-Nockenwelle, Chip, Iveco-Ladeluftkühler, lackiertes Getriebe, Supersprint-Fächerkrümmer, 200-Zeller-Rennsportkat, Supersprint Abgasanlage, Motorraum gecleaned, vergoldet: Kotflügelschrauben, Domlagerteller, Schlauchschellen, Öldeckel, poliert: Ladeluftrohre, Kühlwasserrohre, verchromt: Schaltgestänge, G-Lader, Laderbock, Ansaugbrücke, Ventildeckel, Drosselklappe, Ölfilterflansch, Lichtmaschine, Motorhalterung, Kühlerabdeckung, Riemenspanner, Spannrollenhalter, Motorhaubenschloss und Haken, Bremsglocke, Antriebswellen.

Rad/Reifen: Artec S1 Variante 3 9Jx16 ET50 mit 215/35ZR16 Dunlop SP Sport 9000, vorn 35mm und hinten 55mm Spurverbreiterung pro Seite

Fahrwerk: G.A.S. Airridefahrwerk, Bonrath Powerkit

Bremsen: komplette Bremsanlage vom Golf G60 mit gelochten und geschlitzten Scheiben

Karosserie: Scheinwerfer vom BMW E36, angepasster Vento-Grill, Motorhaube, Schlossträger und Kotflügel an Scheinwerfer angepasst, Radläufe vorn um 5 und hinten um 7 cm verbreitert, Eigenbau-Lambo-Doors, Türgriffe entfernt, Harley-Spiegel, Tankstutzen in den Kofferraum verlegt, Dietrich-RS-Frontstoßstange ohne Lufteinlässe, an laminierter Heckstoßfänger und Schweller, Twotone-Lackierung mit Airbrush und Pinstripes

Interieur: Eigenbau-Armaturenbrett aus GFK , mittige Audi-TT-Instrumententafel, Fußraum glatt gespachtelt und schwarz auslackiert, König-Sportsitze, Rücksitzbank und Türverkleidungen mit schwarz/weißem Leder (Stachelrochen und Nappa) bezogen, verchromtes Lenkrad „Billet Karussell“, Zusatzinstrumente, Kofferraumausbau

Car-Hifi: Steuergerät TOPE SP-P815A, Verstärker Ground Zero, Ampire 2-Wege-System vorn, Subwoofer 3000 Watt von Ampire, 4x 7“-Displays im Innenraum, 1x 17“-Monitor im Kofferraum, Playstation

Text: M.Peschel; Bilder: C.Otto

Inspirativer Umbau eines Golf I Cabriolets: Unter der Kofferraumklappe verbergen sich der Tankdeckel und zahlreiche Car-Hifi-Element nebst 17
Unter der Kofferraumklappe verbergen sich der Tankdeckel und zahlreiche Car-Hifi-Element nebst 17" Monitor für die Playstation.

 

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Alf-Driver 24.01.13 um 13:31 Uhr
Respekt vor der Arbeit. Aber schade für einen Klassiker.

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