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Mitsubishi Evolution am Limit

14. November 2022
Private-Cars: Über Stock und Stein

Timo Hatzlhoffer liebt seinen Evo VIII. Das heißt für ihn allerdings nicht, dass sein Liebling nicht bis ans Limit belastet werden darf. 5 Jahre lang hat er ihn zusammen mit seinem Bruder zum rallyetauglichen Spaßmobil umgebaut. Und das wahrlich nicht nur aus optischen Gründen...

Mitsubishi Evolution am Limit

Während der Mitsubishi Lancer in seinen verschiedenen Inkarnationen bereits seit den 1970er Jahren auf dem Markt ist, gingen die Motorsport-affinen „Evolution“-Modelle erst Jahrzehnte später an den Start. Den Anfang machte der Evolution I im Jahre 1992, welcher 5000 mal vom Band ging. Wichtigste Markenzeichen waren von Anfang an der Allradantrieb und die turbogeladene 2 Liter Maschine, die den entsprechenden FIA-Vorschriften entspricht. Zunächst eigentlich nur für den japanischen Markt gedacht, sorgte die große „Grauimport“-Nachfrage dafür, dass Mitsubishi das Modell ab 1998 (also dem Einführungsjahr des Evo V) über ihre Motorsport-Abteilung „Ralliart“ auch in anderen Ländern verkaufte. Nach dem Erfolg der Konkurrenz mit dem Subaru Impreza WRX STI in den vereinigten Staaten beschloss Mitsubishi, die achte Generation des Evolution ebenfalls im Land der unbegrenzten Möglichkeiten anzubieten. Die Nummerierung der verschiedenen Evo-Modelle erfolgt unabhängig des jeweils angebotenen Lancers. So stehen im Produktionszeitraum von 1992 bis heute 4 reguläre Lancer ganzen 10 Evolution-Inkarnationen gegenüber. Der Allradantrieb und die turbogeladenen 2 Liter Maschine gehören auch heute beim aktuellen Mitsubishi Evolution X noch zu den Erkennungsmerkmalen.

Mitsubishi Evolution am Limit:  (Bild 40)

Over the Limit

Der Evo mischte von Anfang an im Rallyegeschehen mit. 1996 holte der Finne Tommi Mäkinen nicht nur Siege in einzelnen WM-Läufen sondern konnte sich auch den Titel sichern. 1999 konnte er diese Leistung im damals neuen Evo sogar wiederholen. Timo Hatzlhoffer ist seit jeher Rallye- und auch Mitsubishi Evolution-Fan. Über seine Firma „Race Dynamics“ bietet er Beflockungstechnik, Carbon und Tuningteile für Rallye-, Drift- und Motorsport an. Er ist ist der Meinung, dass ein Evo nicht wie ein Schmuckstück behandelt werden muss, sondern vielmehr für den harten Einsatz gebaut wurde. Und dieser findet halt nicht nur auf asphaltiertem Untergrund statt. Das Fotoshooting zu diesem Artikel ist übrigens authentisch. Timo jagt seinen Evo über Stock und Stein. „Wenn dabei mal was kaputt geht, wird es halt repariert“ ist sein Motto. Wenn ein Fahrzeug eine solche Belastung nicht aushält, ist es einfach das falsche Fahrzeug für den Saarländer. Ihm macht es auch vergleichsweise wenig aus, wenn mal ein Motor über die Klinge springt. „Dann hat er halt nichts getaugt...“.

Mitsubishi Evolution am Limit: Wo gehobelt wird, da fallen Späne... (Bild 2)
Wo gehobelt wird, da fallen Späne...

Motor wechsel dich

Der Originalmotor hielt dem Einsatz am Limit nicht stand und quittierte seinen Dienst. Timo orderte ein 4G63-Triebwerk bei Cosworth und modifizierte dieses nach seinen Bedürfnissen. 272°-Nockenwellen gesellen sich nun zu den geschmiedeten „Innereien“ der Briten. Das EMD-Steuergerät mit „Anti Lag System“ hält den Ladedruck des Evos auch bei Gaswegnahme hoch und sorgt dafür, dass Timo nicht mit Leistungseinbußen zu kämpfen hat und sich stets auf seine 1,8 bar verlassen kann. Die „Blitz Nür Spec R“ Abgasanlage verrichtet hinter dem Turbo ihren Dienst. Für die Luftversorgung auf der anderen Seite des Laders ist ein Injen Air Intake verantwortlich. So kann der Saarländer um die 380 PS sein Eigen nennen. Der Motorraum ist in Schwarz und Rot gehalten. Neben etlichen pulverbeschichteten Teilen stößt man auch auf etwas Carbon. Die roten Schläuche runden das Bild ab.

Mitsubishi Evolution am Limit: Schwarz, rot aber kein gold... (Bild 3)
Schwarz, rot aber kein gold...

Ein Innenraum ohne Kompromisse

Natürlich entsprach die serienmäßige Fahrgastzelle des Evos nicht Timos Vorstellungen von einem straßennahen Rallyefahrzeug. So riss er gnadenlos fast alles an Interieur heraus und kreierte einen Innenraum nach seinen Vorstellungen. Das Armaturenbrett wurde natürlich eigenhändig beflockt, stellt dies doch eine seiner einfachsten Übungen dar. Der A'pexi Ladedruckregler gehört nun ebenso zur Ausstattung wie die digitale Ganganzeige und die Zusatzinstrumente. Natürlich haben ganz Rennsport-like auch diverse Kippschalter Einzug ins Armaturenbrett gehalten. Nachdem die komfortablen Türverkleidungen in Rente geschickt wurden, verbaute Timo Carbon Doorboards, die nur mit dem originalen Türöffner und einer roten Schlaufe zum Zuziehen der Tür versehen sind. Auch der Fahrerfußraum glänzt in schwarzem Carbon. Die Trennwand zum Kofferraum wurde ebenfalls aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Der Hobby-Rallyefahrer zurrt sich mit 3“ Sparco Gurten in den OMP RSPT Schalensitzen fest und gibt mit dem QSP Lenkrad in Wildleder die Fahrtrichtung vor. Außerdem befindet sich eine Fly Off Handbremse in direkter Reichweite. Der obligatorische Überollkäfig gehört bei Timos Ansprüchen natürlich zum Pflichtprogramm. Jegliche Reste von HiFi und Multimedia sucht man vergebens im saarländischen Spaßmobil.

Mitsubishi Evolution am Limit:  (Bild 43)

„Performance first!”

Die Enkei-Felgen in 7x5x17 Zoll, mit denen der 8er ausgeliefert wurde, erhielten eine Spurverbreiterung von 20 Millimetern. Außerdem kommt ein H&R Cup Gewindefahrwerk zum Einsatz, das den Mitsubishi 40 Millimeter näher an den Schotter bringt. Die Reifenmarke Timo's Wahl ist Michelin. In puncto Performance hat der Saarländer also noch eine Schippe draufgepackt. Die Bremsanlage aus dem Hause Brembo mit ihren geschlitzten Scheiben kommt bei ihm schon auch mal ins Schwitzen.

Mitsubishi Evolution am Limit: Brembo, Enkei, Michelin (Bild 6)
Brembo, Enkei, Michelin

Eine klare (optische) Ansage

Selbst, wenn man Timo Hatzlhoffer und seinem Evolution VIII mal auf der asphaltierten Straße begegnet, weiß man genau, was Sache ist. Schon allein die Schnellverschlüsse an Carbonmotorhaube und Heckklappe lassen vermuten, dass er nicht gerade zum Supermarkt fährt. Carbon findet sich auch bei Wind Splitter, Canards und Side Kit von APR Performance wieder. Außerdem hat Timo das Mitsubishi-Logo passend laminiert. Die Beklebung, die dem Evo sein unverkennbares Erscheinungsbild verleiht, hat er ebenfalls selbst kreiert.

Mitsubishi Evolution am Limit: Mitsubishi meets Carbon (Bild 7)
Mitsubishi meets Carbon

 

Mitsubishi Evolution am Limit: Das Design der Beklebung stammt aus Timos Feder (Bild 8)
Das Design der Beklebung stammt aus Timos Feder

Evolutionstheorien

Timo Hatzhoffers Motto „Wenn's nicht hält, hat's nichts getaugt“ sorgt dafür, dass sein Mitsubishi, seiner ursprünglichen Bestimmung gerecht werdend, schon viel erlebt hat. Lässt der Evo auf der Strecke Federn, wird er von Timo und seinem Bruder in der heimischen Schrauberhalle direkt wieder auf Vordermann gebracht. Und ob er nun gerade mit seinem Japaner unterwegs ist und das Gaspedal Richtung Bodenblech drückt oder in der Halle die Spuren einer Fahrt im Grenzbereich beseitigt, Timo ist immer mit Enthusiasmus und Spaß dabei. Für ihn geht es auch ohne „Show & Shine“.

Mitsubishi Evolution am Limit: Der meint's ernst (Bild 9)
Der meint's ernst

Technische Daten

Allgemein
Hersteller: Mitsubishi, Modell: Evolution 8, Baujahr: 2004, Farbe: Schwarz, Kaufdatum: Februar 2007

Motor
Typ Cosworth 4G63, Hubraum: 1997 cm³, Leistung: ca. 380 PS

Steuergerät von MD mit „Anti Lag System“, 1,8 bar Ladedruck, 272°-Nockenwellen, Blitz Nür Spec R Abgasanlage,Injen Air Intake. Motorraum in schwarz unf rot gehalten.

Fahrwerk & Räder
Felgen
Hersteller: Enkei OEM, Dimensionen: 7,5x17, Spurverbreiterung: 20mm
Reifen
Modell: Michelin Pilot Sport 2, Dimensionen: 235/45R17
Fahrwerk
Modell: H&R Cup Gewinde, Tieferlegung: 40mm

Interieur
OMP RSPT Schalensitze, QSP Wildleder Lenkrad, Zusatzinstrumente, A'pexi Ladedruckregler, Überollkäfig, beflocktes Armaturenbrett, Überollkäfig, Fly Off Handbremse, Carbon Doorboards, Carbon Trennwand zum Kofferraum, Sparco Helmfach, Sparco 3“ Gurte.

Exterieur
Motorhaube, Splitter, Side Kit und Canards in Carbon, Selfmade Beklebung.

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Bildergalerie des Artikels (45 Bilder)

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