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Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi

27. März 2019
Community: Elektroauto oder Drohnen-Taxi?

Der Ingolstädter Automobilhersteller Audi, das italienische Designstudio Italdesign und der europäische Flugzeughersteller Airbus haben gemeinsam ein neuartiges Fortbewegungsmittel entwickelt. Was es damit auf sich hat, erläutern wir in diesem Artikel.

Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi

Beim bereits auf der Drone Week in Amsterdam vorgestellten „Pop.Up Next“-Prototypen handelt es sich um ein selbstfahrendes Elektroauto, das auf Wunsch auch als Drohnen-Taxi umfunktioniert werden kann. Die Passagierdrohne gibt einen Ausblick auf die automatisierte E-Mobilität und kombiniert dabei die Vorteile eines autonomen E-Autos mit den Vorzügen einer autonomen Taxi-Drohne.

Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi: Quelle: Italdesign.it (Bild 1)
Quelle: Italdesign.it

Flexibilität durch multimodale Mobilitätskonzepte

Flexibilität nimmt in unserer modernen Mobilität einen immer höheren Stellenwert ein. Im urbanen Raum wird deshalb vermehrt auf das so genannte Carsharing gesetzt, also die gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Automobile. Das kurzzeitige, minutenweise Anmieten von Fahrzeugen soll eine umfassende Mobilität gewährleisten und vor allen Dingen in städtischen Wohngegenden zu einer deutlichen Entlastung von Lärm, Abgasen und Staus führen.

Eine höhere Flexibilität und Mobilität versprechen sich Forscher und Wissenschaftler aber auch mit Hilfe von multimodalen Mobilitätskonzepten. Darunter versteht man die Nutzung mehrerer verschiedener Verkehrsmittel während eines bestimmten Zeitraums. Mit Intermodalität versteht man eine besondere Unterform des multimodalen Verkehrs, bei der verschiedene Verkehrsmittel außerdem durch Umsteigepunkte gewechselt und genutzt werden.

Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi: Quelle: Italdesign.it (Bild 2)
Quelle: Italdesign.it

Mobilitätskonzepte in Kombination mit alternativen Antrieben

Die Konzeptstudie namens „Pop.Up Next“ ist ein solches multimodales Mobilitätskonzept, das laut Entwicklern und Designern sowohl Auto als auch Flugdrohne miteinander vereint. Auf Wunsch kann das Pop.Up Next mit einem Flug- oder Fahrmodul gekoppelt und daher einerseits im Straßenverkehr und andererseits im Luftraum zum Einsatz kommen – abhängig davon, was zeitlich und ökonomisch am sinnvollsten ist.

„Pop.Up Next“ ist aber auch ein Fahrzeugkonzept, das zukunftsweisende E-Mobilität, moderne Akkutechnik und intelligente Automatisierung verbinden und sinnvoll nutzen soll. Italdesign, ein zur Audi AG gehörendes Designstudio, hat das fahrende E-Lufttaxi gemeinsam mit Airbus und Audi entwickelt. Durch die Kombination aus Boden- und Luftverkehr und die alternative Nutzung im Straßen- und Luftraum soll die Studie in kommender Zukunft unseren mobilen Alltag grundlegend verändern. Dr. Bernd Martens, Audi-Vorstand für Beschaffung/IT und Präsident der Audi-Tochter Italdesign, sieht in Passagierdrohnen die Zukunft: „Flugtaxis werden kommen. Davon sind wir bei Audi überzeugt.“

Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi: Quelle: Italdesign.it (Bild 3)
Quelle: Italdesign.it

Passagierkapsel mit zwei elektrisch betriebenen Modulen

Was nach Vision klingen mag, haben Designstudio, Autobauer und Flugzeughersteller knapp eineinhalb Jahre nach dem ersten Ausblick auf dem Genfer Autosalon im Jahr 2017 bereits umgesetzt. Denn Ende 2018 wurde auf der Drone Week in Amsterdam erstmals ein fliegender und fahrender Prototyp des „Pop.Up Next“ vorgestellt – zwar noch im kleineren 1:4-Modell, doch Fahren und Fliegen oder der Wechsel der Kabine funktionierte.

Als Grundlage des Fortbewegungsmittels dient eine Passagierkabine mit zwei Sitzen, die je nach Einsatzzweck zur fliegenden Taxidrohne oder zum fahrenden E-Taxi umfunktioniert wird. Im Zustand einer Drohne ähnelt das „Pop.Up Next“ auf den ersten Blick einem übergroßen Quadrocopter mit den typischen vier Rotoren. Doch mit einer haftversicherungspflichtigen Drohne für den Hobbygebrauch hat das „Pop.Up Next“ nicht allzu viel gemein.

So können in der aerodynamisch geformten Passagierkabine mühelos zwei Personen Platz nehmen und sich vollelektrisch, lokal emissionsfrei fortbewegen. Die ultraleichte Kapsel kann je nach Einsatzzweck mit zwei elektrisch betriebenen Modulen für den Boden- und Lufteinsatz kombiniert werden. Nutzt man „Pop.Up Next“ als Flugtaxi, dockt das Flugmodul auf dem Dach der Kapsel an und „Pop.Up Next“ bewegt sich wie ein Quadrocopter fort. Das neueste Design des Drohnen-Moduls kommt sogar mit satten acht statt nur vier Propellern daher. Das Fahrmodul des „Pop.Up Next“ trägt das Audi-Markenlogo und ähnelt dem Chassis eines herkömmlichen PKWs.

Dockt das Flugmodul ab und das Fahrmodul an, gleicht das „Pop.Up Next“-Auto weitestgehend einem herkömmlichen PKW – mitsamt klassischen Teilen fürs Auto wie Rädern, Felgen, Türen, Dach, Beleuchtung und Scheiben.

Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi: Quelle: audi-mediacenter.com | Italdesign (Bild 4)
Quelle: audi-mediacenter.com | Italdesign

Autonomes Fahren auch beim „Pop.Up Next“

Weitere Flexibilität soll die Studie mitbringen, weil sie die Passagiere autonom auf der Straße und durch die Luft zu ihrem Ziel bringen soll. So können die Passagiere entspannen oder sich während der Beförderung auf ihre Büroarbeit konzentrieren. Große, gläserne und damit lichtdurchlässige Fahrer- und Beifahrertüren sowie ein modern angeordnetes Interieur mit riesigem Widescreen-Bildschirm für Komfort- sowie Entertainment- und Infotainment-Funktionen stützen den modernen Charakter des Flug- und Fahrtaxis.

Elektrisch angetriebene Flugtaxis sollen – wohl auch im Hinblick auf die stark limitierte Flugzeit – vorrangig Stadtbewohner ansprechen, die kurze Wege möglichst schnell und emissionsfrei hinter sich bringen möchten. Als autonom fahrendes und fliegendes Verkehrsmittel könnte das „Pop.Up Next“ aber auch von älteren Menschen, Kindern oder Menschen ohne Führerschein genutzt werden. „Wenn wir es schaffen, Verkehr intelligent auf die Straße und den Luftraum zu verteilen, profitieren Städte und ihre Bewohner gleichermaßen,“ meint Dr. Bernd Martens.


Pop.Up Next: Autonomes Fahr- und Flugtaxi: Im Innenraum wartet ein 49-Zoll Bildschirm auf die Nutzer. (Quelle: audi-mediacenter.com | Italdesign) (Bild 5)
Im Innenraum wartet ein 49-Zoll Bildschirm auf die Nutzer. (Quelle: audi-mediacenter.com | Italdesign)

Italdesign prägte das Autodesign und Autoteile schon während der 70er-Jahre

Das heutige Unternehmen Italdesign, die Italdesign Giugiaro S.p.A., wurde im Februar des Jahres 1968 unter dem Namen Studi Italiani Realizzazione Prototipi S.p.A. durch die Familien Mantovani und Giugiaro gegründet. Bis zur Übernahme durch Audi befand sich das Unternehmen in zweiter Familiengeneration unter der Leitung von Fabrizio Giugiaro, dem Sohn des Mitgründers Giorgio Giugiaro. Giugiaro entwarf einige der bekanntesten Fahrzeuge – etwa den BMW M1, den DeLorean DMC-12, den Lancia Thema oder den Seat Ibiza – und gilt bis heute als einer der einflussreichsten Automobildesigner des 20. Jahrhunderts.

Der italienische Industrie- und Automobildesigner ist aber auch für Aussehen und Optik allerhand markanter Autoteile verantwortlich, beispielsweise für das Heck und den Kühlergrill des VW Passat B1, VW Scirocco I oder VW Golf 1.

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