Sicher durch den Winter - Fahrzeugtipps rund um Eis und Schnee
Kinder sind glücklich, wenn es draußen schneit und friert. Für uns Autofahrer ist der Winter jedoch meist ärgerlich. Um bösen Überraschungen vorzubeugen sollten wir daher rechtzeitig handeln. Über die Richtige Wahl der Winterreifen und das Für und Wieder von Saison-Wagen haben wir euch ja bereits aufgeklärt. Aber auch das Kühlsystem und die Reinigungsanlage der Scheiben müssen vor Frost geschützt werden. Das sind die Dinge, die fast jeder weiß. Was dabei aber genau zu beachten ist, eröffnen wir euch in diesem Bericht. Auch klären wir, was es mit schlappen Batterien und zugefrorenen Türen auf sich hat.
Die richtigen Winterreifen machens
Zur Winterreifenpflicht haben wir ja bereits einen eigenen Artikel veröffentlicht. Das Montieren von sicheren Winterreifen steht mittlerweile außer Frage, denn seit Einführung der Winterreifenpflicht darf bei "Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis oder Reifglätte" nurnoch mit geeigneten Reifen gefahren werden. In Deutschland sind das Reifen mit der M+S-Kennzeichnung und einer Mindestprofiltiefe von 1,6mm. Im Sinne der eigenen Sicherheit sollte man allerdings etwas weiterdenken: Beim Reifenkauf umbedingt auf das Schneeflocken-Symbol am Rad achten. Da das M+S-Zeichen nicht geschützt ist, wird es teilweise auch auf Sommerreifen aufgeprägt, welche im Winter ein deutliches Sicherheitsrisiko darstellen. Des weiteren sollte man auch die Mindestprofiltiefe nicht ausreizen: Für eine schleuderfreie Fahrt empfehlen sich hier zumindest 4mm Restprofil. Weitere Tipps und die rechtlichen Folgen findet ihr in unserem Bericht zum Thema Winterreifen.
Hilfe gegen zugefrorene Türdichtungen
Besser haben es da Besitzer neuerer Fahrzeuge. Dank der mittlerweile allgegenwärtigen Fernbedienungen sind zugefrorene Schlösser natürlich kein Thema mehr. Aber auch hier kann die Feuchtigkeit zwischen die Türdichtungen ziehen. Gerade wenn die Gummis nicht mehr ganz neu und dadurch schon etwas porös sind, erscheint diese Problematik vermehrt. Bei Frost bekommt man die Türen schwer oder gar nicht mehr auf. Abhilfe kann hier Hirschtalg schaffen. Diesen gibt es zum Beispiel von den Pflegespezialisten der Firma Sonax im lippenstiftartigen Format. Vor der kalten Jahreszeit fettet man mit diesem speziellen Stift alle Dichtungen des Fahrzeugs ein und das Festfrieren der Türdichtungen ist kein Thema mehr. Aber auch mit der hier im Bild gezeigten Gummi-Pflege lassen sich die Dichtungen der Türen ganz einfach schützen.
Hilfe gegen zugefrorene Türschlösser
Gerade wenn es draußen tagsüber noch über Null Grad hat und dann in der Nacht wieder friert, gibt es Probleme mit den Schlössern und Türdichtungen. Die Feuchtigkeit zieht bis in die letzten Ritzen und besonders bei älteren Fahrzeugen kommt es zu Problemen: Die Türschlösser sind zugefroren. Daher ist speziell Besitzern von Old- und Youngtimern im Winter zu raten, immer einen Türschlossenteiser in der Tasche zu haben. Wohl gemerkt in der Tasche, denn im Handschuhfach nutzt der Enteiser recht wenig, wenn man draußen in der Kälte steht und nicht in den Wagen kommt.
Höchstleistung für die Batterie
Hat man es dann erst einmal ins Fahrzeug geschafft, kann es vorkommen, dass der Wagen nicht mehr anspringen mag. Scheinwerfer, Heizungsgebläse, Heckscheibenheizung und weitere elektrische Geräte sind im Winter meist im Dauerbetrieb. Kommt dazu noch viel Kurzstrecke, reicht die Leistung der Lichtmaschine nicht mehr zum Nachladen der Batterie. Gerade wenn es nachts zudem noch knackig kalt ist, belastet das die Batterie doppelt. Das Ergebnis ist klar: Der Stromspeicher wird immer schlapper und versagt irgendwann den Dienst. Der Motor springt nicht mehr an. Ist der Akku einmal entladen, hilft nur die Stromspende mit einem Ladegerät oder eine längere Fahrt, um nachzuladen. Ladegeräte gibt es ab 30 Euro. Sinnvoll ist es im Winter auch, ein Überbrückungskabel im Wagen zu haben. Das kostet rund 15 Euro im Zubehörhandel.
Rund um die Scheibenwaschanlage
Vor jeder Fahrt im Winter sollten wir zudem den Füllstand der Scheibenreinigungsanlage prüfen. Speziell in der kalten Jahreszeit sind unsere Straßen oft voller Schmutz und Schneematsch. Vor uns fahrende Fahrzeuge werfen diesen Schmutz in der Gischt nach oben und die Scheibenwischer sind im Dauereinsatz. Die Mischung aus Schnee, Matsch und Streusalz fordert das häufige Benutzen der Reinigungsanlage. Selbst die besten Scheibenwischer bekommen dieses Salzgemisch ohne Hilfe nicht von der Scheibe. In der Scheibenwaschanlage sollte daher immer genügend Flüssigkeit mit ausreichend Frostschutz sein. Ein leistungsstarker Winterscheibenreiniger garantiert auch bei extremen Wetterverhältnissen in Sekundenschnelle klare Sicht. Viele Hersteller bieten Konzentrate an, welche mit dem Wasser gemischt in den Behälter der Scheibenreinigungsanlage gefüllt werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass das Reinigungskonzentrat nicht zu sehr verdünnt in die Waschanlage gefüllt wird. Zu stark versetzt verliert der Reiniger nicht nur den entsprechenden Frostschutz, sondern auch seine Reinigungswirkung.
Frostsicher auch im Kühler
Frostsicher muss es auch im Kühler des Wagens sein. Der letzte harte Winter hat gezeigt, dass ohne den richtigen Frostschutz gar nichts mehr geht. Doch das bunte Mittel ist nicht einfach mit Alkohol gemischtes Wasser. Ein gutes Frostschutzmittel kann noch mehr. Es ist auch ein Rostschutz für Kühler, Wasserpumpe und Kühlkanäle. Das Kühlmittel stabilisiert die elektrische Leitfähigkeit der Flüssigkeit und verhindert ihr frühzeitiges Sieden. Als weiteres Plus vermeidet es mineralische Ablagerungen. In einem alten Kühlerfrostschutz bilden sich oft Bläschen. Platzen diese, können die Explosionen im schlimmsten Fall die Metallwände im Kühler durchbrechen und die Kunststoffflügel von Wasserpumpen zerstören. Deshalb empfehlen Autoexperten, die Kühlflüssigkeit alle drei Jahre zu wechseln. In der Regel liegt der Frostschutz bei minus 25 Grad Celsius. Das reicht in unseren Breitengraden. Denn selbst wenn die Temperaturen über Nacht unter minus 25 Grad fallen, braucht es länger, bis das Wasser im Kühlmittelkreislauf des Motors einfriert.
Tipp für Motorentuner
Last but not least ein guter Tipp für hart gesottene Tuningfreaks. Wer sein Fahrzeug mit einem Oil Catch Tank ausgestattet hat, sollte diesen vor dem Winter noch einmal leeren. Zu Erklärung: Ein Oil Catch Tank oder auch Ölsammler wird beim Motorentuning an die Kurbelwellenentlüftung angeschlossen. Über diese Entlüftung entweicht ein Öl-Luft-Gemisch, welches während dem Betrieb des Motors durch Erwärmung und Reibung entsteht. Bei nicht getunten Motoren wird das Gemisch ohne einen solchen Oil Catch Tank zurück geleitet. In diesem Behälter sammelt sich über die Zeit aber nicht nur Öl, sondern auch Wasser-Kondensat. Im unglücklichsten Fall gefriert dieses Wasser und kann, je nach Menge, in den Entlüftungstrakt und Motor zurück gedrückt werden, was wiederum einen folgenschweren Motorschaden verursachen kann.
Klimaanlage auch im Winter!
Ob wir unsere Klimaanlage auch im Winter nutzen sollten, kommt ganz auf die Außentemperaturen an. Die meisten Klimaanlagen haben einen Temperaturfühler, welcher den Start des Kompressors unter fünf Grad plus verhindert. Dadurch soll die Anlage vor Schäden durch eingefrorenes Wasser geschützt werden. Besitzer älterer Fahrzeuge sollten die Klimaanlage bei entsprechend tiefen Temperaturen gar nicht erst einschalten. Über 5 Grad Celsius ist die Nutzung der Klimaanlage allerdings auch in der kalten Jahreszeit empfehlenswert, denn sie entzieht dem Fahrzeug-Innenraum die Feuchtigkeit. Durch längere Standzeiten können sich zudem Bakterien in der Klimaanlage ansiedeln.
Kommt gut durch!
Wir hoffen euch mit unseren Informationen weitere wichtige Tipps und Tricks rund um den Betrieb eures Autos im Winter gegeben zu haben. Das Team von Tuningsuche.de wünscht eine gute, beulenfreie und vor allem sichere Fahrt durch die kalte Jahreszeit.
