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So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar

2. August 2019
Community: Der ultimative Showcar-Leitfaden

Sie sind auf Messen und Events die gefeierten Stars: Showcars stehen an der Spitze der motorisierten Nahrungskette und sorgen nicht selten für staunende Gesichter. Doch was sollte man auf dem langen Weg zum absoluten Überflieger unbedingt beachten? Was macht ein Showcar zum Megastar? Wir haben Tipps, wie ein Fahrzeug vom Tuning zum Showcar wird.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat jeder unserer Leser einen gewissen Geschmack, was das Thema Tuning angeht und das ist auch gut so. Nicht jeder möchte unbedingt einen Wagen besitzen, an dem wirklich „alles“ modifiziert wurde. Manchen genügt es vielleicht auch, solchen Fahrzeugen Respekt zu zollen. Dieser Artikel ist jenen Enthusiasten gewidmet, die noch über vergleichsweise wenig Erfahrung verfügen und von dem unbedingten Willen beseelt sind, ein bahnbrechendes Showcar zu besitzen. Einen echten Pokaljäger. Eine Offenbarung für jeden interessierten Beobachter. Nach dem Studieren dieses Artikels erscheint so manches mit Sicherheit klarer. Es gibt natürlich auch alternative Wege. Es handelt sich bei dem von mir erläuterten um den von mir präferierten Weg. Vielleicht kann man auch mit weniger Aufwand etwas reißen. Hält man sich an diesen Artikel, klappt es allerdings auf jeden Fall!

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 32)

Grundsätzliches - Vom Tuning zum Showcar

Wer hier eine detaillierte 'Bauanleitung' erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Jeder, der einen respektierten Vertreter der Gattung „Showcar“ bauen möchte, sollte ein gewisses technisches Verständnis und auch eine gesunde Portion Kreativität mitbringen. Auch, wenn bei einem absoluten Topfahrzeug immer Profis die Finger mit im Spiel haben, gibt es Arbeiten, die man schlichtweg nicht delegieren kann. Deshalb ist handwerkliches Geschick nicht unbedingt eine schlechte Voraussetzung für ein erfolgreiches Showcar-Projekt. Doch nicht jeder Halter eines Topfahrzeugs ist Superschrauber, Megatechniker oder Ultrakreativer. Es ist also keineswegs ein absolutes Muss. Aber gerade der Faktor „Kreativität“ ist entscheidend für das Gesamtkonzept eines Fahrzeugs. Und das Konzept verleiht dem Showcar schließlich seine Identität. Aber dazu später mehr.
Zwei weitere wichtige Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projekts sind Zeit und Geld. Wer damit rechnet, schnell und günstig einen absoluten Hingucker zu bauen, hat schon verloren, bevor er angefangen hat. Sicher gibt es erfolgreiche Vertreter des „Tuning-Minimalprinzips“, die mit einem überschaubaren Kostenaufwand sehr schöne Ergebnisse erzielen. Allerdings reicht es dann nie und nimmer zum Erfolg auf der großen Bühne. Wer im nationalen oder gar internationalen Vergleich punkten will, muss Zeit und Geld investieren und kreativ sein. Außerdem muss bei allen vorgenommenen Modifikationen die Qualität im Vordergrund stehen. Du bringst diese Voraussetzungen mit? Herrlich. Dann kann es ja los gehen.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 6)

Das richtige Fahrzeug für das Showcar

Prinzipiell hat fast jedes Fabrikat das Zeug zum Star. In den richtigen Händen wird auch ein „graues Mäuschen“ zum Hit. Wählt man ein oft modifiziertes Modell, hat man es in Sachen Zubehör leichter. Gleichzeitig ist es schwerer, etwas Einzigartiges zu bauen. Mit einem weniger geliebten Modell hat man den „Exotenbonus“ auf seiner Seite, wird aber öfter zu Kompromissen bei der Modifikation gezwungen sein. Alles hat also seine Vor- und Nachteile. Am Ende entscheidet der persönliche Geschmack und natürlich auch die Richtung, in die man gehen will. Deshalb ist auch das folgende Kapitel wichtig:

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 15)

Das Konzept für ein Showcar

Wie schon zuvor erwähnt, verleiht das Konzept dem Fahrzeug seine Identität. Ein wohlhabender Mensch, dem es Kreativität fehlt, wird ohne Hilfe niemals in der Lage sein, ein erfolgreiches Showcar bauen zu können. Mann kann nicht einfach alle Anbauteile erwerben, die für das jeweilige Fahrzeug erhältlich sind, eine schicke Farbe und teure Räder aussuchen und fertig ist der „Best of Show“-Gewinner. So läuft das nicht. Man wandelt bei extrem modifizierten Autos oft auf dem schmalen Grad zwischen „Showcar“ und „Kirmesbude“. Menschen mit dem richtigen Gespür gehen weit genug, dass ihr Fahrzeug einzigartig ist, wissen allerdings auch, wann man lieber aufhören sollte. Weniger ist oft mehr und ein erfolgreiches Showcarkonzept muss vor allem eins sein: STIMMIG! Die vorgenommenen Modifikationen müssen zueinander passen, sich ergänzen. Der ganze Wagen muss später wie „aus einem Guss“ aussehen, obwohl er völlig umgekrempelt wurde. Zubehör „von der Stange“, Originalteile und Einzelanfertigungen müssen zu einer unschlagbaren und einzigartigen Einheit werden. Je mehr man als Fahrzeughalter selbst an Arbeit einfließen lässt, desto mehr Seele erhält das Showcar, desto mehr eigene Identität steckt darin. Und dies wird später keinem Betrachter entgehen.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 18)

Der Zwiespalt, in den man als Showcarbauer früher oder später gerät, ist folgender:
Eigentlich gefällt einem eine bestimmter Modifikation bereits. Um mit den „großen Fischen“ zu schwimmen, muss man allerdings noch eine Schippe drauflegen. Aufgrund von Konkurrenzdenken beginnt man quasi, „für andere“ zu tunen und der Gedanke, der eigentlich hinter der Modifikation eines Fahrzeugs stehen sollte, tritt in den Hintergrund. Im Fokus steht dann, einfach „mehr als die anderen“ zu machen, was letztendlich mehr schadet als dass es nutzt. Die meisten erfolgreichen Showcars wurden nach einem schlüssigen Gesamtkonzept erbaut, zu dem meistens auch ein die Optik bestimmendes Thema und ein dazu passender Name gehören. Inspiration findet sich überall. Film, Kultur, Musik, Hobby....eigentlich kann alles die Grundlage für ein erfolgreiches Thema sein. Dieses kann die Optik des Wagens unterschiedlich stark beeinflussen. Ob man es auf nahezu jedem Fahrzeugelement wiederfindet oder es eher dezent und namensgebend in Erscheinung tritt, liegt ganz im Ermessen des Erbauers. Ein erfolgreiches Konzept kann auch simpel und vergleichsweise unauffällig sein. Nicht jedes Showcar muss vollflächig gebrusht sein. Man kann in ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Schließlich soll auch in der „Champions League des Tunings“ Abwechslung herrschen. Es ist in Ordnung, sich Inspiration bei anderen zu holen und Dinge weiter zu spinnen. Ideenklau ist jedoch verpönt und wird in der Szene mit Verachtung gestraft.

Tuning der Karosserie

Die wichtigsten Grundlagen für den Bau eines geschmackvollen und erfolgreichen Showcars dürften nun hinreichend bekannt sein. Welche und wie viele Teile er wie verbaut und welche Karosseriemodifikationen vorgenommen werden, ist dem eifrigen Tuner selbst überlassen. Man sollte neben der zuvor bereits thematisierten Stimmigkeit auch immer im Auge behalten, dass man eine gewisse Einzigartigkeit erreichen möchte. Hier jetzt alle empfehlenswerten Maßnahmen aufzuzählen, dürfte unmöglich sein. Bei der Wahl des Lack- oder Folienkleides sollte man beachten, dass der Wagen später die Leute beeindrucken soll. Auch wenn man sich gegen eine aufwändige Airbrushlackierung entscheidet, sollte man sicherstellen, dass die Außenhaut das eine oder andere Detail bereithält und absolut makellos ist. Wenn man zur Creme de la Creme gehören will, sollte man Unterboden und Radhäuser genauso kritisch beäugen und modifizieren wie den Rest der Karosserie.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 19)

Fahrwerk und Räder

Viele Showcars verfügen über ein Luftfahrwerk, um auf Events quasi „auf dem Boden abgelegt“ werden zu können (siehe dazu Hilfe und Tipps bei der Fahrwerkswahl), was den Showeffekt erheblich verstärkt. Natürlich ist auch gegen ein luftloses Fahrwerk nichts einzuwenden. Bei der Wahl der Felgen ist zu beachten, dass eine zum Konzept und Fahrzeug passenden Größe zum Einsatz kommt. Die Räder prägen den Look eines Autos ganz entscheidend. Ob poliert, lackiert, verchromt oder beschichtet: Je einzigartiger und hochwertiger die Felge, desto besser. Erfahrungsgemäß muss man für richtig eindrucksvolle Modelle auch tief in die Tasche greifen. Mit etwas Geschick geht es aber auch einfacher.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 20)

Veredelte Motorisierung für ein erfolgreiches Showcar

Ein absoluter Überflieger muss auch unter der Haube beeindrucken können. Erfolgreiche Showcars verfügen immer über einen aufgeräumten und veredelten Motorraum. Verschiedene Cleaningmaßnahmen und die Oberflächenbearbeitung des Antriebs machen aus dem Serienfahrzeug eine Pokaljäger. Es gibt Showcars, die in Sachen Leistung wenig beeindrucken. Dies stellt nicht unbedingt ein Hindernis bei der Trophäenjagd dar. Ich empfehle allerdings, ein einigermaßen eindrucksvolles Aggregat einzubauen und leistungstechnische Modifikationen vorzunehmen. Diese sollte man auch bei einem leistungsstarken Serienmotor vornehmen. Die „inoffizielle Mindestleistung von Showcars“ beträgt meinen Beobachtungen nach 200PS.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 1)

Interieur eines Tuning Showcar

Ohne einen fähigen Sattler dürften die meisten Showcar-Aspiranten verloren sein. Für die Gestaltung des Innenraums gelten ebenfalls die „Showcar-Grundlagen“. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind unbegrenzt. Bei den heute herrschenden Standards darf man quasi kein einziges Interieurelement auslassen. Modifizierte Dachhimmel und Teppichböden gelten fast schon als „Serie“.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 28)

HiFi und Multimedia

Hier sollte aus allen Rohren geschossen werden. Je mehr Multimedia zum Konzept und Geldbeutel passen, desto besser. Aber Vorsicht: Auch hier gibt es eine Grenze, die man nicht überschreiten sollte! Ein zum Rest des Fahrzeugs passender Heckausbau gehört zum absoluten Pflichtprogramm bei Showcars. Dieser bietet oft die Möglichkeit, das Thema des Fahrzeugs zu unterstreichen.

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Präsentation des Showcar

Nachdem man den Bau seines ganz persönlichen Megastars erfolgreich abgeschlossen hat, ist es an der Zeit, ihn auf der großen Bühne zu präsentieren. Die richtige Kulisse darf da natürlich nicht fehlen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die vorgenommen Modifikationen zu betonen oder aber das dem Fahrzeug zugrunde liegende Thema zu unterstreichen. Spiegel, Dekoartikel, Beleuchtung...der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wer genug Kreativität für ein solches Projekt aufgebracht hat, dürfte an dieser letzten Aufgabe mit Sicherheit nicht scheitern.

So wird ein Fahrzeug zum Tuning Showcar:  (Bild 8)

Wenn dich dieser Artikel zum Bau eines Showcars motiviert hat, enthalte uns dein fertiges Projekt bitte nicht vor...Wir sind schon gespannt!

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Nächster Artikel: Diese VAG Events solltet ihr 2013 nicht verpassen
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Golffahrer91 11.03.13 um 13:19 Uhr
Bin Grad selber an Schrauben, dauert noch bis ich den Wagen präsentieren kann. ;)

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