Sollte die „Fast & Furious“-Filmreihe fortgesetzt werden?
Wir haben euch ja bereits über den aktuellen Stand in Sachen „Fast & Furious“ berichtet. Unabhängig davon, was Universal mit der erfolgreichen Franchise vor hat, dauert die Diskussion darüber, ob man die Reihe überhaupt fortsetzen sollte, weiter an.
Wir wollen versuchen, auf sachlicher Ebene Fakten zusammenzutragen, die für oder eben gegen die Fertigstellung von Teil 7 und der Fortsetzung der Reihe an sich sprechen.
Contra
Paul Walker ist bei einem Unfall mit einem Porsche Carrera GT ums Leben gekommen, der mit 163 km/h zuerst gegen einen Laternenmast und dann gegen ein Baum prallte und schließlich in Flammen aufging. Für viele ist es makaber, Walker nach diesen Ereignissen in einem Film zu sehen, in dem das schnelle Fahren glorifiziert wird und die Hauptdarsteller jede noch so waghalsige Aktion relativ unbeschadet überstehen. Ebenso lehnen sie weitere Fortsetzungen ab. Dieser Fakt spricht klar gegen die Fertigstellung von Teil 7.
In den letzten Wochen haben unzählige Menschen bekundet, dass Paul Walker ihr Idol in Sachen Tuning war und die Filmreihe ohne ihn keinen Sinn macht. Dabei ist es natürlich unmöglich, zu wissen, wieviele dieser Aussagen auch schon vor dem Tod des Schauspielers in der Form zustande gekommen wären und wie viele Menschen eine Fortsetzung am Ende dann auch tatsächlich boykottieren würden.
Es gibt auch kritische Stimmen, die behaupten, dass Teil 7 unter den gegebenen Umständen nicht sinnvoll zu vollenden und die Reihe daher sowieso am Ende sei. Ob dies wirklich der Fall ist, weiß im Moment wohl nur die Produktionsfirma Universal. Wie wir bereits berichtet haben, steht der Drehbuchauthor vor einer schwierigen Aufgabe.
Eines darf man nicht vergessen: Paul Walker war nicht nur Schauspieler und Idol. Er war auch Vater und Sohn. Ob seine Hinterbliebenen angesichts der Umstände seines Todes erfreut darüber wären, ihn im Falle der Veröffentlichung von Teil 7 und der unumgänglichen Mega-Werbekampagne überall in Verbindung mit schnellen Autos zu sehen, ist zumindest fraglich. Wenn die Familie letztlich jedoch die Fertigstellung von Teil 7 befürworten würde, wäre dieser gesamte Textabsatz natürlich ins Kapitel „Pro“ zu verschieben.
Pro
Universal hat bereits 150 Millionen Dollar für die Produktion von „Fast & Furious 7“ ausgegeben. Die Verzögerungen aufgrund der tragischen Ereignisse kosten das Studio ebnfalls beträchtliche Summen. Je nach dem, welche Änderungen jetzt am Script vorgenommen werden, kommen unter Umständen weitere Ausgaben hinzu. Auch, wenn man die Einstellung „Hollywood hats ja!“ vertritt: Das Geld gehört ja irgendjemandem. Und wenn der Film jetzt tatsächlich nicht fertiggestellt werden würde, wäre „Fast & Furious 7“ wohl ein sicherer Kandidat für den Titel „schlimmster Versicherungsfall in der Geschichte Hollywoods“.
Beim Thema Finanzen sollte man außerdem nicht vergessen, dass alleine Teil 6 der Reihe bisher weit über 700 Millionen Dollar eingespielt hat. Tritt man Teil 7 nun in die Tonne, verzichtet man bei Universal also auf eine mehr als beträchtliche Summe. Stellt man die Reihe ganz ein, sprechen wir direkt über MILLIARDEN, die verloren gehen. Schließlich sollte „Fast & Furious 7“ der Auftakt zu einer neuen Trilogie sein.
Wen finanzielle Verluste von Produktionsfirmen und den Finanziers dahinter nicht interessieren, sollte allerdings beachten, wie viele Arbeitsplätze an einem solchen Projekt hängen. Die Hauptdarsteller, der Regisseur und die Produzenten würden den Abbruch der Reihe wohl überstehen. Was ist aber mit den ganzen einfachen Leuten, die am Set von „Fast & Furious 7“ und den potentiellen Nachfolgefilmen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen? Wer keine Vorstellung hat, wie viele Menschen hinter einem solchen Mammutprojekt stecken, sollte sich einfach mal den Abspann von „Fast & Furious 6“ ansehen und die erscheinenden Namen zählen. Das Schicksal vieler dieser Menschen hängt an der Filmreihe.
Wenn Paul Walker nach Teil 6 der Reihe erklärt hätte, für weitere Fortsetzungen nicht mehr zur Verfügung zu stehen, hätte Universal deswegen wohl kaum das Aus der gesamten Franchise verkündet. Schließlich ging es nach Teil 1 auch ohne Vin Diesel weiter, obwohl dieser damals klar als Dreh- und Angelpunkt des Films wahrgenommen wurde. Und Teil 3 kam bis auf den kleinen Toretto-Gastauftritt am Ende ganz ohne Walker und Diesel aus.
Wenn man bedenkt, dass es mittlerweile um sehr viel mehr Geld geht und es sich bei den neueren „Fast & Furious“-Teilen um Ensemblefilme mit vielen wiederkehrenden Charakteren handelt, ist die Sache recht klar: Wäre Walker nicht verunglückt, sondern einfach ausgestiegen, ginge es auf jeden Fall weiter. Wie man nun mit der bereits thematisierten Tatsache umgeht, dass er bei 163 km/h in einem Porsche Carrera GT verünglückt ist und es bei „Fast & Furious“ halt mal um schnelle Autos geht, ist Ansichtssache.
Ganz wichtig ist jedoch: Paul Walker war Autonarr und Schauspieler. Zur „Fast & Furious“-Reihe hatte er eine ganz besondere Verbindung. Viele Fans assoziieren ihn trotz seiner vielen weiteren Rollen mit der Autosaga. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Fertigstellung seines letzten Werkes durchaus in seinem Sinne wäre.
Doch letztendlich liegt alles in der Hand von Universal...