Trend-Prognose: 2014 wird bunt, breit und alt!
Letztes Jahr um diese Zeit sagte ich einen Breitbau-Trend voraus. Und tatsächlich konnte man 2013 in der Tuningszene einige frisch in die Breite gegangene Fahrzeuge bestaunen. Da Widebody-Modifikationen ein schwerwiegender, umfangreicher und auch nicht ganz kostengünstiger Schritt sind, sehe ich weiteres Potential in Sachen Breitbau für das kommende Jahr. Allerdings will ich mich nicht wiederholen und widme mich daher in diesem Artikel den anderen Dingen, die da meiner Meinung nach noch auf uns zukommen werden.
Altblech Reloaded
Vor einiger Zeit berichteten wir bereits von einer Tendenz hin zu alten und ältesten Fahrzeugen. Dieser Trend wird sich im nächsten Jahr noch sehr viel deutlicher abzeichnen. Youngtimer sind „In“ und immer mehr Tuner wechseln ins Lager der Altblech-Jünger. Während ich diese Zeilen schreibe, wird sicher gerade in unzähligen Garagen und Schrauberhallen an den „Altstars“ der Saison 2014 gewerkelt.
„Wieviel Tuning man einem Youngtimer gönnen darf, ist umstritten”
Wieviel Tuning man einem Youngtimer gönnen darf, ist umstritten. Aus Sicht der Klassik-Szene sind alle nicht zeitgenössische Modifikationen ein Frevel. In der Tuningszene gehen die Meinungen hierüber auseinander. Während manche sich mit Felgen und Fahrwerk zufrieden geben und die Karosserie unangetastet lassen, zaubern andere aus Altblech waschechte Showcars. So wurde zum Beispiel auch der renommierte European Tuning Showdown bisher ausschließlich von älteren Fahrzeugen gewonnen. Ein 1970er Opel Rekord B, ein Opel Kadett C des Jahrgangs 1976 und ein Dodge Charger aus dem Jahre 1968 verwiesen die jüngere Konkurrenz beim internationalen Showcar-Turnier jeweils auf die Plätze.
Neben Fabrikaten, die sowieso stets in der Tuningszene anzutreffen waren und mittlerweile halt einfach in die Jahre gekommen sind, werden mit Sicherheit auch einige gealterte Exoten ihren Weg in unsere Subkultur finden. Das Thema „Youngtimer-Tuning“ bleibt also definitiv spannend!
OEM Deluxe
Kein Zweifel, der OEM-Look hat sich als Tuningstil etabliert. Allerdings scheint sich auch unter den Änhängern von Originalteilen immer mehr der Drang nach Individualität breit zu machen. Denn in der „Felgen, Fahrwerk, dicke Bremsen“-Fraktion (Was bedeutet eigentlich "3F-Tuning"?) herrscht relativ wenig Abwechslung. Auch, wenn schon viele Fahrzeuge mit vergleichsweise geringem Aufwand zu sehr geilen Hinguckern umgebaut wurden, sind die Möglichkeiten innerhalb der „OEM“-Richtlinien (je nach Auslegung) doch begrenzt.
Da es beim Tuning Vielen um die ständige Weiterentwicklung geht und Kreativität, Individualität und auch in gewissem Maße der Konkurrenzkampf einfach dazugehören, ist es aus meiner Sicht unausweichlich, dass der OEM-Look immer mehr mit klassischen „Showcar“-Komponenten kombiniert wird.
Schon 2013 konnte man auf Events erste Vorreiter entdecken. Vor allem in Sachen HiFi und Interieur wagen immer mehr den Schritt in Richtung „Show & Shine“. Optische Schmankerl wie zum Beispiel Carbon-Teile sind sowieso schon länger gängig.
Es wird sicher immer Hardliner-Fahrzeuge geben, die im klassischen OEM-Look gehalten sind. Die Fraktion derer, denen selbst „OEM+“ nicht mehr genug ist, wird dennoch wachsen und ich sage für 2014 einen deutlich gestiegenen Anteil an von mir jetzt einfach mal mit der Bezeichnung „OEM Deluxe“ versehenen Fahrzeugen voraus.
Regenbogen-Tuning
2014 wird bunt. Dessen bin ich mir absolut sicher. Das Felgen farbliche Akzente setzen können, ist in der Szene ja schon einige Zeit bekannt. Es gibt jedoch immer mehr Tuning-Enthusiasten, die auch den Rest des Wagens außergewöhnlich stylen möchten.
Egal ob Folie, klassische Lackierung oder Airbrush-Kunst: In der nächsten Saison wird man deutlich öfter über Farb-Exoten stolpern. Fahrzeuge, die in einer ausgefallenen Farbe lackiert wurden, krasse Farbkombinationen, individuelle Muster...der Fantasie scheint fast keine Grenze gesetzt. Und das gilt keinesfalls nur für reine Showcars.
Die Trendsetter, die man in diesem Jahr schon bewundern durfte, scheinen sehr viele Leute beeindruckt zu haben. Zweifellos wird so mancher gerade an einerm geilen Farbmix tüfteln. Natürlich wird dieser Trend die Tuning-Nation spalten. Dennoch wird er kommen, da bin ich mir sicher.
Die Vorteile der bunten Tuning-Form liegen klar auf der Hand: Solange es nur eine begrenzte Zahl „Regenbogen“-Fahrzeuge in der Szene gibt, werden diese alle individuell gestylt sein und auffallen. Die Halter können außerdem ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sobald die Zahl dieser Wagen jedoch zu hoch wird, sehe ich ein ganz schnelles Ende dieses Trends kommen. Mehr dazu dann im Artikel „Prognose für 2015“, den ihr in einem Jahr lesen dürft...
Fazit
In Deutschlands Garagen und Schrauberhallen wird gerade an den Trendfahrzeugen der Saison 2014 geschraubt. Ob ich mit meinen (wie immer absolut subjektiven) Prognosen Recht haben werde oder nicht: Sobald sich die kalte Jahreszeit verabschiedet hat, steht uns sicher wieder eine abwechslungsreiche und spannende Saison bevor. Selbst, wenn dann doch alles neu, schmal und einfarbig ausfallen sollte...
Was sind eurer Meinung nach die Trends 2014? Lasst es uns unten über die Kommentarfunktion wissen!