Tuning aus Tradition: Drei Schmieden von Weltformat
Satte 400 PS leistet der VW Golf VII R, der von Abt auf Vordermann gebracht wurde.
Traditionsreiches Tuning von Abt
Eine große Tuning-Firma, die sich bereits vor vielen Jahren dem Tuning verschrieb, schaffte es inzwischen bis an die Weltspitze. Die Gründung des Unternehmens Abt liegt bereits rund 120 Jahre zurück und reicht somit fast an die Historie des Automobils selbst heran. Der Schmied Johann Abt hatte zur damaligen Zeit die Idee, Fuhrwerke mit einem neuen Fahrgestell auszustatten. Dieses war dazu in der Lage, im Winter wie im Sommer eingesetzt zu werden, ohne angesichts der oft holprigen und schlecht ausgebauten Straßen Schaden zu nehmen. Die Pioniere des Tunings konzentrierten sich mit dem Aufschwung des Automobils vor allem auf die Veredlung von Fahrzeugen der Marke Audi. In den vergangenen Jahren erweiterte sich das Geschäftsfeld jedoch auch auf viele weitere Hersteller.
Nach eigenen Aussagen legt das Unternehmen Abt bis heute Wert auf eine Mischung aus Extravaganz, Dynamik und Sportlichkeit, welche den eigenen Kreationen zugrunde liegt. Gerne lässt sich das Unternehmen mit langer Historie diesen Dienst an den Fahrzeugen der Kunden teuer bezahlen. Um eine wirklich umfassende Umwandlung des Fahrzeugs vornehmen zu können, muss ein Budget von mindestens 20.000 Euro eingeplant werden. Da es häufig nicht mehr allein auf der Basis des Eigenkapitals möglich ist, diesen Wunsch zu erfüllen, verhalf Abt die aktuelle Phase niedriger Zinsen zu einem wahren Aufschwung. Denn dank günstiger Autokredite, wie sie hier zu finden sind, entscheiden sich immer mehr Anhänger des Tunings für diesen kostspieligen Eingriff. Doch für dieses Geld erhalten die Kunden von Abt zugleich eine besondere Leistung. Denn keine der Änderungen darf sich schädlich auf die Peripherie auswirken und die Lebensdauer des Fahrzeugs verkürzen.
Die Kreationen von Alpina
Seit rund 40 Jahren ist auch der Tuner Alpina bereits im Geschäft. Bereits die Herkunft aus dem kleinen bayrischen Ort Buchloe verdeutlicht, welche Marke im Mittelpunkt der Arbeiten steht. Denn allein die Fahrzeuge von BMW werden in den heiligen Hallen der Experten zu neuen Höchstleistungen gebracht, wie es sich die Kunden wünschen. Seit dem Jahr 1983 darf sich Alpina zudem als eigenständiger Autohersteller auf dem Markt vorstellen. Bereits dieses Privileg, das längst nicht jedem Tuning-Unternehmen vergönnt ist, stellt die hohe Stellung klar unter Beweis. Eine klare Besonderheit liegt in der großen Aufmerksamkeit, die den einzelnen Modellen der Produktpalette geschenkt wird. Selbst nach der Veröffentlichung eines Modells durch den BMW-Konzern vergeht noch einige Zeit, bevor die Kreationen von Alpina ebenfalls an die mediale Oberfläche gelangen.
Ein besonderer Coup ist Alpina in den vergangenen Jahren mit dem M 550d xDrive gelungen. Hier handelt es sich definitiv um den leistungsstärksten BMW, der den Markt in den vergangenen Jahren erobern konnte. Mit 381 PS und einem Drehmoment von 740 Newtonmeter sollte man meinen, dass auch der bekannte Tuner dies nicht mehr übertreffen könnte. Doch Alpina konterte mit dem D5, der eine Endgeschwindigkeit von etwa 275 Kilometern pro Stunde auf die Straße bringt. Auch die Beschleunigung auf 100 Km/h ist mit dem Biturbo innerhalb von nur 5,1 Sekunden möglich. Diese besondere Form der Dynamik ist inzwischen typisch für die Kreationen von Alpina und stellt den hohen Status der Tuner auf der ganzen Welt deutlich unter Beweis. Auf der IAA 2017 wurde mit dem Alpina D5 S die zweite Generation des Power-Diesels vorgestellt, der die Messlatte erneut ganz nach oben legt.
Sin Cars an der Weltspitze
Im Bereich der absoluten Extravaganz bewegt sich mit Sicherheit das britische Tuning-Unternehmen Sin Cars. Hier haben die Verantwortlichen gar nicht den Anspruch, getunte Autos für die Masse der Bevölkerung zu schaffen. Stattdessen bewegen sich die Preise gerne im mittleren sechsstelligen Bereich, der die Ambitionen des Tuners klar unter Beweis stellt. Im Fokus der eigenen Arbeit steht immer wieder die bekannte Pagani-Qualität, welche die gut betuchten Kunden so sehr schätzen. Ein regelrechter Durchbruch gelang in der Vergangenheit vor allem mit dem Sin R1, der mit 450 PS eine stolze Motorleistung auf die Straße bringt. Die wahre Besonderheit liegt wohl in der Kombination mit dem niedrigen Gewicht, dem sich die Tuner an dieser Stelle verschrieben haben. Dies liegt nur bei etwa 800 Kilogramm, was durch eine weitläufige Ersetzung zahlreicher Bauteile durch leichte Spezialanfertigungen gelang. Natürlich wurde auch das Fahrwerk in der Folge noch einmal an die besonderen Anforderungen angepasst, welche aus dieser Kombination aus Leistung und Gewicht entstanden. Zur Massenwaren werden es die Modelle von Sin Cars auch in den kommenden Jahren wohl nicht bringen.
Fazit
Am Ende ist es für jeden Auto-Fan nur begrüßenswert, dass sich aus dem Fabel einzelner eine so große Branche entwickeln konnte. Schließlich ist sie am Ende für die vielen besonderen Kreationen verantwortlich, welche uns immer wieder begeistern. Der eigenen Fantasie sind auch durch die technischen Möglichkeiten inzwischen kaum noch Grenzen gesetzt.