Was bedeutet eigentlich „Gewindefahrwerk“?
Ein Gewindefahrwerk oder Schraubfahrwerk beschreibt eine bestimmte Bauart von Fahrwerken, welche eine Verstellung der Bodenfreiheit mittels Gewinde ermöglichen. Schraubfahrwerke sind mittlerweile von nahezu jedem Hersteller erhältlich. Fahrzeuge mit Gewindefahrwerken sind dabei „static“. Dies bedeutet, dass der Abstand zum Boden, im Gegensatz zu Luftfahrwerken, nicht während der Fahrt und ohne Montagearbeiten geändert werden kann.
Eine variable Tieferlegung wird dabei durch ein Gewinde erzielt, auf welchem der Gewindeteller, also die Federauflagefläche, montiert ist. Durch ein Hoch- oder Herunterschrauben des Gewindetellers kann so die Bodenfreiheit bei gleichem Federweg individuell eingestellt werden. Um im ausgefederten Zustand auch bei maximaler Tieferlegung noch genügend Vorspannung zu erzeugen, werden meist Vorspannfedern oder progressive Federkonstruktionen eingesetzt.


Die zwei Realisierungsmöglichkeiten von Gewindefahrwerken
Generell kann ein Gewindefahrwerk, je nach Art der Radaufhängung, auf zwei Arten realisiert werden. Wenn Feder und Dämpfer aus einer Einheit bestehen, wird bei letzterem am Dämpferkörper ein Gewinde eingedreht, an dem die Federaufnahme befestigt ist. Wenn Feder und Dämpfer nicht aus einer Einheit bestehen, und demnach getrennt sind, etwa bei einer Raumlenker-Achse, wird auf dem Querlenker ein kleines Gewinde montiert, auf welchem der Federteller sitzt.
Einstellungsmöglichkeiten von Schraubfahrwerken
Neben einer reinen Höhenverstellung, gibt es Schraubfahrwerke auch mit weiteren Einstellungsmöglichkeiten, etwa der Härte sowie Zug- und Druckstufe. Diese Varianten werden häufig im Rennsport oder bei Performance-Fahrzeugen eingesetzt, um eine perfekte Fahrwerksabstimmung zu erzielen.

Die Vorteile von Gewindefahrwerken
Der wohl größte Vorteil eines Gewindefahrwerks liegt auf der Hand. Durch die oben erwähnte, einstellbare Tieferlegung, kann ein Wagen perfekt an die Straße sowie an Rad-Reifen-Kombinationen angepasst werden. Ebenso kann das Fahrzeug für die Wintermonate etwas höher gedreht werden, um keine Probleme mit der Witterung befürchten zu müssen. Daneben bieten Schraubfahrwerke meist eine größere Tieferlegung als Sportfahrwerke, die in der Regel für maximal 60mm/40mm gefertigt werden.
Im „Show und Shine-Sektor" können Gewindefahrwerke recht einfach für extreme Tieferlegungen modifiziert werden. Beispielsweise sind, durch das Entfernen der Vorspannfeder, Tieferlegungen im dreistellligen Bereich keine Seltenheit.

Die Nachteile von Gewindefahrwerken
Neben den genannten Vorteilen, haben Gewindefahrwerke auch einige Nachteile. Einer ihrer bekanntesten Nachteile ist der Preis. Dieser ist, im Vergleich zu Sportfahrwerken, ungleich höher. Desweiteren brauchen die Dämpfer der Gewindefahrwerke, aufgrund der Konstruktion der Verstelleinheit, mehr Platz, sodass Spurplatten montiert werden müssen. Zudem ist eine Änderung der Bodenfreiheit jedes mal mit Arbeit verbunden, da der Wagen aufgebockt, und die Räder demontiert werden müssen.
Fazit: Das bedeuten Gewindefahrwerke in der Tuningszene
- Verstellung der Bodenfreiheit
- Variable Tieferlegung
- Dreistellige Tieferlegung
- Perfekte Fahrwerksabstimmung
- Hoher Preis
- Verstellungen mit Arbeit verbunden
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