Was passiert ohne Paul Walker mit der Fast & Furious Franchise?
Als bekannt wurde, dass Paul Walker und sein Freund Roger Rodas in dessen Porsche tödlich verünglückt sind, ging eine beispiellose Schockwelle durch die Tuning Szene. Ob in den Untiefen des World Wide Webs oder in Gesprächen auf der Essen Motor Show: Es schien plötzlich kein anderes Thema mehr zu geben. So tief saß bei vielen die Betroffenheit. Der 40jährige war bekanntlich gerade mit den Dreharbeiten zum siebten Teil der „Fast & Furious“-Reihe beschäftigt. Im Anschluß an das sich als schicksalhaft herausstellende Wochenende wollte er sich eigentlich wieder ans Set begeben.
Nachdem der erste Schock verdaut scheint, keimen nun vor allem im Netz immer mehr Diskussionen zum Thema „Fast & Furious“ auf und auch auf den zahlreichen und gut besuchten Veranstaltungen zu Paul Walkers Ehren wird gerätselt, was in dieser Situation wohl das Beste ist.
Der offizielle Stand der Dinge
Die Produktionsfirmas Universal hat kurz nach den dramatischen Ereignissen bekannt gegeben, die Arbeit an „Fast & Furious 7“ fürs Erste auf Eis zu legen. Da Paul Walker eine der tragenden Rollen in dem Ensemblefilm innehat, war das natürlich nicht weiter verwunderlich. Allerdings darf man auch nicht vergessen, wie viele Menschen hinter einem solchen Filmprojekt stecken und wie viele dieser Menschen Paul Walker seit Jahren kannten. Wenn selbst Tuningenthusiasten aus Europa, die Walker nur aus Kino und TV kennen, aufgrund der Ereignisse fassungslos sind, wie muss es dann erst der Filmcrew gehen, die Montags weiter mit ihm drehen wollte?
Eine sofortige Fortsetzung der Dreharbeiten war also aus mehr als einem Grund absolut undenkbar und wäre auch moralisch verwerflich gewesen. Die Leute, die in der Meldung des Drehstops das Ende der Franchise sahen, liegen jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach falsch.
„Mittlerweile macht die Meldung die Runde, dass Universal hofft, Ende Januar 2014 die Arbeit wieder aufnehmen zu können.”
Mittlerweile macht die Meldung die Runde, dass Universal hofft, Ende Januar 2014 die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Von einem Ende der Filmreihe kann also keine Rede sein.
Vorraussetzung ist jedoch, dass Drehbuchauthor Chris Morgan es schafft, das Script entsprechend zu überarbeiten. Denn bis zum tragischen Unfall waren erst rund die Hälfte der Szenen mit Walker abgedreht. Der Film kann also auf keinen Fall mit der ursprünglich geplanten Handlung abgeschlossen werden.
Was wird aus Brian O'Conner?
Man kann davon ausgehen, dass Universal Paul Walker in Teil 7 der Franchise auf keinen Fall durch einen anderen Schauspieler ersetzen wird. Denn erstens würde das wohl für einen Sturm der Entrüstung sorgen und zweitens wäre der Aufwand, alle bereits fertiggestellten Walker-Szenen neu zu drehen, wahrscheinlich zu hoch.
Auch der Einsatz von digitalen Tricks, wie es etwa im Falle von „The Crow“ und dem plötzlichen Tod von Hauptdarsteller Brandon Lee praktiziert wurde, ist wohl nur in geringem Umfang denkbar. Und über weite Strecken des Films einen computergenerierten Paul Walker zum Einsatz zu bringen, traut man Universal nun wirklich nicht zu.
Der Drehbuchauthor muss also einen Weg finden, die Geschichte sinnvoll abzuändern, dabei möglichst viel des bereits abgedrehten Materials beizubehalten und Paul Walker auch noch entsprechend Tribut zu zollen. Dazu muss er auch noch die Geschichte der Filmfigur „Brian O'Conner“ würdig zu Ende erzählen. Chris Morgan hat also wirklich keinen leichten Job.
Ohne einen genauen Überblick über das bereits gedrehte Material und die geplante Handlung zu haben, kann man natürlich nur mutmaßen, wie die Story von „Fast & Furious 7“ verlaufen wird. Am denkbarsten ist im Moment wohl der tragische Tod der Filmfigur Brian O'Conner und eine anschließende, theatralische Beerdigung. Durch die traurigen Parallelen zur Realität sind dabei feuchte Augen im Kinosaal garantiert.
Allerdings ist die Tatsache, dass Paul Walker in einem Sportwagen und bei überhöhter Geschwindigkeit starb, in Verbindung mit der Filmhandlung, die ihn höchstwahrscheinlich mit überhöter Geschwindigkeit in einem Sportwagen zeigen wird, sehr brisant.
The Show must go on...
Allein der letzte Teil der „Fast & Furious“-Filmreihe hat weit über 700 Millionen Dollar eingespielt. Die Produktionsfirma Universal hat bereits 150 Millionen Dollar in den momentan auf Eis liegenden siebten Teil investiert. Dass das Projekt „Fast & Furious 7“ abgebrochen wird, ist trotz der tragischen Umstände schwer vorstellbar.
Die Diskussionen darüber, ob man die Reihe fortsetzen sollte oder nicht, gehen derweil weiter...