Leser-Bericht: ADAC Trentino Classic 2012 – 100 Prozent pures Erlebnis
Wer an Oldtimer-Wander-Touren und Ausfahrten für klassische Automobile denkt, der wird vielleicht an langweiliges Umherschlendern mit betagten Fahrzeugen denken. Fahrzeuge, welche eigentlich nur in Museen oder geheizten Garagen stehen und von ebenso betagten Herren einmal ausgeführt werden. Ich selbst hatte das so immer im Hinterkopf. Bisher war ich mit meinem Audi 100 Coupé S nur auf Tuning Treffen unterwegs. Aber es ist ernsthaft Zeit umzudenken!
Show & Shine vs. Classic Event
Bereits im Frühjahr 2012 rief mich Dirk Hattenhauer an, ob ich Lust hätte mit ihm für Sonax bei der ADAC Trentino Classic mit zu fahren. Dirk hatte durch seine Firma BSG Racing und seine Tätigkeit als Sonax Projektmanager für Tuning, Motorsport und Classic bereits einiges im Bereich diverser Oldtimer Events an Erfahrung. So sagte ich spontan zu. Meine bisherigen Fahrten mit meinem Audi 100 Coupé S „MrsOrangina“ bestanden darin immer beschaulich zu besagten Treffen hin und wieder nach Hause zu fahren. Der Wagen sollte immer schön sauber bleiben. Fahrten durch schlechtes Wetter oder unschöne Strassen galt es zu vermeiden. Das würde sich nun aber ändern.
Sonax selbst präsentiert sich bei herausragenden Klassiker-Rallyes wie der Bodensee-Klassik, der ADAC Deutschland Klassik oder auch der ADAC Trentino Classic. Im Rahmen dieser hochkarätigen Veranstaltungen wurden die automobilen Schmuckstücke der Rallye-Teilnehmer in dieser Saison glänzend in Szene gesetzt. So erhielt jeder Teilnehmer der Rallyes ein hochwertiges Sonax Pflegeset, damit sich die Automobile auf ihrem Weg von ihrer besten Seite zeigen können. Zusätzlich begleiten erfahrene Sonax-Fahrzeugpflege-Profis die Rallyes und stehen den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Das Sonax-Team ist auf den Rallyes selbst am Start. Pilotiert wurden auf der ADAC Trentino Classic so das Audi 100 Coupé S „MrsOrangina“ aus dem Baujahr 1972, sowie ein 1970er Ford Capri MK1.
Das Valsugana Sonax Girl Elisa verteilte hochwertige Car Care Sets an die Teilnehmer bevor es auf die zweite Etappe der ADAC Trentino Classic 2012 ging.
Kurvenreiche Passagen und steile Abhänge
Mit einem gemieteten Trailer und einer geliehenen Zugmaschine ging es am Nachmittag des 30. August auf die 800 Kilometer lange Fahrt nach Levico Terme. Der am Lago di Levico gelegene Ort war Start und Ziel der jeweiligen Tagesetappen der diesjährigen ADAC Trentino Classic. Auf das Check-In im Hotel am Samstag Abend folgte ein kurzes Check-Up des Wagens durch die Dekra im Kurpark von Levico Terme am darauf folgenden Mittag. Dann ging es auch schon für das Team Sonax mit dem Audi 100 Coupé S auf die Strecke. Steile Passstrassen und engen Serpentinen standen auf dem Plan. Erst mal langsam kommen lassen. 80 Kilometer für den ersten Tag um Mensch und Maschine an die Touren kommenden Tage in der Dolomiten-Gardasee-Region heran zu führen. Während eines Briefings am Abend des 2. Septembers wurden wir sodann noch über bestimmte ToDos und für uns geltende Ausnahmegenehmigungen informiert.
Hochprozentige Etappen
Während der kommenden Tage standen längere Etappen mit 160km, 170km und 125km an. Die Wegstrecken wurden nicht nur länger, sondern auch anspruchsvoller. Während wir überwiegend auf öffentlichen Strassen unterwegs waren, wurden einzelne Bergetappen gesperrt, bzw. speziell für die Jungs mit ihren Oldtimern frei gegeben. Steigungen bis zu 16 Prozent und Wegbreiten um die zwei Meter entlang an steilen Abhängen wechselten sich im Minutentakt ab. Auch wurde die Gangart des Wanderns etwas erhöht. Das aber nicht, weil es zum Erreichen der Etappenziele notwendig war, sondern weil es einfach Spaß machte. Während wir auf der ersten kürzeren Etappe noch gemütlich unterwegs waren, fanden wir in den darauf folgenden Tagen mehr und mehr Gefallen daran die Straßenlage unseres Sportcoupes etwas zu testen. Einfach mal laufen lassen. Anderen Teilnehmern der ADAC Trentino Classic ging es ähnlich. Zum Teil bildeten sich kleine Gruppen, welche sich gegenseitig in radierender Gangart durch die Serpentinen der Dolomiten trieben. Dies allerdings nie ohne das Gehirn aus zu schalten, denn eine Beule im Kotflügel wollte keiner riskieren. Da waren sich alle einig. Ob es nun die Piloten eines 6,3 Liter Mercedes aus 1972, die eines T2 „Silberfisch“ Busses oder die Insassen eines 58er Porsche 356A waren. Der Faktor Spaß stand hier an aller erster Stelle.
„Es ist Zeit umzudenken!”
Die ADAC Trentino Classic 2012 hat für mich den Begriff Oldtimer-Wandern neu definiert. Es war für mich die erste klassische Veranstaltung dieser Art. Es wird nicht die letzte gewesen sein, so viel steht fest. Der Fun-Faktor beim richtigen Fahren mit automobilem Kulturgut ist enorm hoch. Auch die Benzin-Gespräche während den Etappen und WPs, sowie die gemeinsamen Abende mit den „Wanderern“ definieren das klassische Event zu einem absoluten Highlight. Es besteht Suchtpotential, soviel ist klar!
Oft im Rückspiegel dabei, der Ford Capri MK1 aus 1970 des Hamburgers André Preiß.
Mehr Bilder zu diesem klassischen Event finden sich unten in unserer Bildergalerie.
Einzelne Tagesberichte mit Eindrücken zur ADAC Trentino Classic 2012 mit Sonax findet ihr auf der Seite www.Coupe-S.de
Text & Bilder: M. Peschel