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Damit muss man rechnen: Die Unterhaltskosten eines PKW

14. November 2022
Community: PKW-Versicherung, KFZ-Steuer und Reparaturkosten

Dass Autofahren ein teures Unterfangen ist, stellt kein Geheimnis dar. Doch welche Kostenpunkte ergeben sich beim dauerhaften Unterhalt eines Fahrzeugs und welchen Unterschied macht der Fahrzeugtyp dabei?

Damit muss man rechnen: Die Unterhaltskosten eines PKW

Wer sich ein neues oder auch gebrauchtes Auto anschaffen möchte, schaut in erster Linie auf den Kaufpreis. Das ist nicht weiter verwunderlich, da dieser für den besagten Moment das größte Laster darstellt. Die schleichend hinzukommenden und unvermeidbaren laufenden Kosten fallen dagegen erst über einen längeren Zeitraum ins Gewicht - dennoch sind sie nicht zu unterschätzen, stellt man einmal eine Vollkostenkalkulation zur Anschaffung auf.

Nebst Kaufpreis stehen Steuern und Versicherungen meist auf den unmittelbar dahinterliegenden Plätzen der Prüfagenda. Die müssen im Gesamtkontext nicht zwingend den größten Kostensatz ausmachen, aber sie fallen unweigerlich an - ganz gleich, ob das Fahrzeug viel, wenig oder sogar gar nicht bewegt wird. Wer darüber hinaus weitere finanzielle Aspekte beleuchtet, wird ebenfalls Wartungskosten für Werkstattbesuche, den Kraftstoffverbrauch und sogar den zu veranschlagenden Wertverlust berücksichtigen. Letzterer stellt genau genommen den Verzehr des Anschaffungspreises das Fahrzeugs dar, der bei einem möglichen Wiederverkauf zum Tragen kommt.

Damit muss man rechnen: Die Unterhaltskosten eines PKW: © Rainer Sturm / pixelio.de (Bild 3)
© Rainer Sturm / pixelio.de

Versicherungen und Steuern sind besonders auffällig

Ebenso pauschal wie der Anschaffungspreis, fällt der Kfz-Steuersatz für ein angemeldetes Fahrzeug aus. Er wird einmal jährlich entrichtet und bemisst sich nach Kraftstoffart, Hubraum und Schadstoffklasse bzw. CO2-Ausstoß. Die Berechnung der Kfz-Steuer unterscheidet sich hierbei in letzterem Punkt: PKWs mit einer Erstzulassung vor Juli 2009 wird die EURO-Schadstoffklasse zugrunde gelegt, ab Juli 2009 entscheidet die vom Hersteller angegebene Menge an CO2-Emissionen in Gramm je Kilometer.

Bei Dieselfahrzeugen wird grundsätzlich ein deutlich höherer Steuersatz fällig als bei PKWs mit Benzinmotoren. Ein Benziner mit 1.4 Litern Hubraum, 150 PS sowie einem CO2-Ausstoß von 116 g/km kostet seit Juli 2009 im Jahr 70 Euro an Kfz-Steuer, ein vergleichbarer Turbodiesel mit 2.0 Litern Hubraum und 106 g/km CO2-Emission schlägt hingegen mit 212 Euro jährlich zu Buche. Belohnt wird der höhere Fixkostensatz weiterhin durch einen geringeren Verbrauch der Selbstzünder, auch wenn die immer häufiger mit Turbolader versehenen Benziner in puncto Effizienz weiter aufholen.

Die Versicherungskosten eines Fahrzeugs bemessen sich anhand mehrerer Faktoren als der jährlich zu entrichtende Steuersatz. Unterschieden werden die Versicherungsstufen nach Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko, wobei nur die erste zur Pflichtversicherung zählt und eigens verursachte Schäden gegenüber Fremden abdeckt. Die Teilkasko deckt in der Regel Vandalismusschäden mit Glasbruch und Diebstahl (z. B. Autoradio) am eigenen Fahrzeug ab, während eine Vollkaskoversicherung auch den Fahrzeugdiebstahl sowie am eigenen Fahrzeug selbst verursachte Schäden bedient.

Die Höhe der Haftpflichtpolice bestimmt sich maßgeblich durch den Fahrzeugtyp (Hersteller, Modell, Motorisierung, Unfallstatistiken), die Schadensfreiheitsklassen (SF-Klassen) des Versicherungsnehmers sowie die berechtigten Fahrzeugführer. Ein Modell mit häufiger Unfallrate (das z. B. gern durch junge Fahrer unter 23 bewegt wird), wird in der Police deutlich höher ausfallen als ein vergleichbares, das statistisch gesehen seltener in Unfälle verwickelt wird. Die SF-Klassen geben dabei an, wie viele Jahre der Halter bereits unfallfrei unterwegs ist. Die Grenze liegt bei SF 30 (also 30 unfallfreien Jahren als Autofahrer), in der auch die Police am geringsten ausfällt (25 bis 30% der Norm). Meldet derselbe Halter ein weiteres Fahrzeug bei der Versicherung auf seinen Namen an, fällt die Police oftmals höher aus als beim ersten. Die Teilkaskoversicherung hingegen ist unabhängig von den SF-Klassen und wird stets mit 100 % berechnet, während die Vollkasko ähnlich zur Haftpflicht bewertet wird.

Damit muss man rechnen: Die Unterhaltskosten eines PKW: © Thorben Wengert / pixelio.de (Bild 5)
© Thorben Wengert / pixelio.de

Werverlust und Wartung als schleichende PKW-Kosten

Wer ein Auto beim Händler erwirbt und damit vom Gelände fährt, hat streng genommen schon die ersten paar Prozent des Kaufpreises verzehrt. Im Regelfall fällt die Entwertung eines Fahrzeugs in den ersten Jahren besonders hoch aus, nach etwa fünf Jahren steht der Restwert meist bei nur noch der Hälfte des ursprünglichen Betrags. Wer sich für einen Neuwagen entscheidet, ist zwar der erste Halter und kann sich von jeglichen Sorgen unsachgemäßer Nutzung eines möglichen Vorgängers freisprechen, er zahlt aber ebenso einen relativ hohen Preis dafür. Besonders bei Karosserien der Oberklasse wie einem Audi A8, einer Mercedes S-Klasse oder einem BMW 7er entwickeln sich die Restwerte stark nach unten, sodass ein noch durchaus intaktes zehn Jahre altes Exemplar gar für unter 10.000 Euro zu erstehen ist. Dies sollte allerdings nicht über die dennoch laufenden Kosten hinweg täuschen, die sich mit zunehmendem Alter besonders in den Werkstattbesuchen widerspiegeln.

Wer viel fährt und ein Fahrzeug viele Jahre besitzt und bewegt, sieht den Restwert täglich sinken. Gleichzeitig steigen nicht selten die Kosten für Wartung und ungeplante Reparaturen. Nebst standardmäßigem Verschleiß an Reifen, Bremsen und Motorkomponenten, werden nach etlichen Jahren des Betriebs auch unvorhergesehene Eingriffe zum Pflichtprogramm. Dazu zählen neben Zahnriemenwechsel bzw. der Erneuerung der Steuerkette auch Querlenker, die Zylinderkopfdichtung oder gar ganze Steuergeräte. Besonders anfällig zeigen sich Elektronikkomponenten, die im Laufe der Zeit oftmals für Störungen verantwortlich sind.

Wer hingegen ein echtes Sammlerstück in der Garage stehen hat (man denke an einen Ford Mustang aus den späten 60er Jahren), kann mit Hege und Pflege auch eine gute Investition tätigen. In bestimmten Fällen steigen die Werte solcher Oldtimer sogar noch, da einem gleichbleibenden Interesse ein schrumpfendes Angebot gegenüber steht. Allerdings dienen solche Gefährte selten einem zeitgemäßen komfortablen Alltagszweck denn mehr einem Sonntagsausflug zum nächst gelegenen Sammlertreff.

Fotos: pixelio.de

Damit muss man rechnen: Die Unterhaltskosten eines PKW: © Thorben Wengert / pixelio.de (Bild 7)
© Thorben Wengert / pixelio.de

Technische Daten

PKW-Kosten bestehen aus:
- Anschaffungspreis
- Steuern
- Versicherungspolicen
- Wartung / Reparatur
- sonst. Betriebskosten

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