Fahrbericht: MINI John Cooper Works (R56) mit stattlichen 211 Pferden
Als einer der Kompaktsportler mit mehr Lifestyle-Gen schafft es der MINI John Cooper Works abermals, dem VW Golf GTI die Stirn zu bieten. Dank des geringeren Leistungsgewichts zeigt er zudem weitestgehend Ambitionen, auch dem VW Golf R auf die Schliche zu kommen. Die 211 PS deuten zwar weniger darauf hin, doch mit nur 6,5 Sekunden im Kavalierssprint auf Tempo 100 schlägt er zumindest schon mal den GTI…
Kraftvolles Triebwerk mit schlankem Fuß
Das aktuelle R56-Modell bietet einen durchweg komfortabler Einstieg und dank des JCW-Badges im Bereich der Frontschürze ist der JCW mit dem smarten, aber kraftvollen 1.6-Liter-Aggregat versehen. Die stattlichen 211 Turbo-PS haben dabei lediglich 1.250 Kilogramm Gewicht (uns einbezogen) zu bewegen, das garantiert natürlich Fahrspaß schon beim Einstieg. Im Vergleich zum VW Golf 6 GTI schleppt der MINI John Cooper Works somit bei gleichbleibender Leistung sogar 150 Kilogramm weniger. Die Belohnung zeigt sich sowohl beim klassischen 0-100-Sprint (MINI: 6,5 / Golf GTI: 6,9 Sekunden) als auch bei einer kurvenreichen Strecke.
Spürbare Mitwirkung des Turboladers
Wenngleich das Testgefährt keinerlei Tuningkur unterzogen wurde, welche die Serie leistungstechnisch erweitert, so konnte der John Cooper Works bereits auf den ersten Metern mit seinem gewohnten GoKart-Feeling für sich gewinnen. Dem Parkplatz vom MINI HotSpot Wiesmann entkommen, verrichtete der Turbolader des MINIs ohne Murren und Knurren aber mit dezentem Pfeifen seine Arbeit. Das frühzeitig verfügbare Drehmoment von max. 280 Newtonmetern (260 Nm ohne Betätigung der Sport-Taste) lässt den MINI sanft aber gewohnt straff auf ein gewöhnliches Stadttempo schnellen, adäquat dazu kann sich auch die Klangkulisse eines arbeiteswilligen Turboladers am Heck des MINI John Cooper Works wunderbar entfalten. Nach ein paar kurzen Ampelstopps bringt uns der Kompaktsportler schließlich über verschiedene kurvige Landstraßen zwischen Acker und Höfen vorbei raus aus der urbanen Zone, in der er aus Sicht seines Herstellers eigentlich zu Hause ist.
Kurvenhatz mit dem MINI John Cooper Works
Wie es die Kurven einem MINI-Fahrer so abverlangen, sind spontane Bremsmanöver ein Muss welche der MINI John Cooper Works ebenso schmerzlos meistert wie das immer wieder zackige Einlenken beim Richtungswechsel. Analog überzeugt er beim Überholen einiger landwirtschaftlicher Fahrzeuge: Hier lag es eigentlich nur an uns, ob wir im zweiten, dritten oder gar vierten Gang zum Überholen ansetzen - die spritzig verlaufende Drehmomentkurve bewegt den MINI John Cooper Works stets schnell von der Stelle und lässt die weniger sportliche Verkehrsteilnehmer gekonnt hinter sich. Die Lenkung wirkt durchweg sehr straff, bei geringfügiger Geschwindigkeit und Einparkmanövern zeigt sie sich das Lenkrad dagegen äußerst leichtgängig und komfortabel zu steuern. Entgegen unserer Erwartung vom Serienfahrwerk, das in unserem MINI John Cooper Works zum Einsatz kam, wurde auch bei zackigen Richtungswechseln wenig aufgeschaukelt sondern eine straffe Spurlage verfolgt. Dabei boten die formschönen 17-Zoll-Räder auf den Achsen stets hinreichenden Bodenkontakt.
Technische Daten
Hersteller: MINI
Modell: John Cooper Works Coupé
Generation: R56
Motor/Leistung: 1.6-Liter-Turbo (211 PS / 280 Nm)
0-100 Km/h: 6,5 Sekunden
V-Max: 238 Km/h