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Stoßdämpfer und Federn: Wie werden diese ausgetauscht?

28. Mai 2021
Tuning-Lexikon: Stoßdämpfer: Infos zu Wechsel und Einbau

Wie können Stoßdämpfer und Federn ausgetauscht werden und was wird dafür benötigt? Wie erkennt man defekte Stoßdämpfer und wann wird es Zeit, diese zu wechseln? Alle Infos rund um Austausch, Wechsel und die nötigen Arbeitsschritte, erklären wir in diesem Artikel.

Die Stoßdämpfer sind ein Teil des Federbeins und werden als Verbindungsglied zwischen der Karosserie und der Radaufhängung verwendet. Die Stoßdämpfer gleichen Straßenunebenheiten aus und verringern die Schwingungen der Feder. Es gibt unterschiedliche Arten von Stoßdämpfern, dazu zählen:

• Stoßdämpfer getrennt von der Feder: Diese Stoßdämpfer eignen sich für Blattfedern, Torsionsstäbe und Schraubfedern und werden hauptsächlich an den Hinterachsen montiert.

• In der Feder: Diese Stoßdämpfer kommen öfter zum Einsatz und werden an den Vorderachsen montiert. Sie lassen sich platzsparend installieren und sind kompakt. Die Reparatur dieser Stoßdämpfer sollte von Fachleuten durchgeführt werden, da man für den Austausch, Erfahrung und spezielle Werkzeuge benötigt.

• Neben der Feder: Diese Stoßdämpfer werden nur an die Hinterachse montiert, da diese mehr Platz benötigen. Beispielsweise kann man diese Art von Stößdämpfer bei einem MacPherson-Federbein finden.

Wie sind Stoßdämpfer aufgebaut?

Es gibt die Öldruck- und die Gasdruck-Stoßdämpfer, wobei die Gasdruck-Stoßdämpfer am meisten verwendet wird. Anders als bei den Öldruck-Stoßdämpfern verhindern die Gasdruck-Stoßdämpfer ein Freiwerden der Gasmoleküle, indem sie das Öl unter Druck halten. Ein Stahlkolben fährt in den Gasdruck-Stoßdämpfer ein, der aus einem Pneumatik-Zylinder besteht. Der Innendruck im Zylinder steigt auf, je tiefer der Kolben einfährt. Der Stoßdämpfer ist auf  einer Seite mit der Feder oder Radhalterung und an der anderen Seite mit der Karosserie verbunden. Es ist auch ein bisschen Öl enthalten, damit die Stoßdämpfer geschmiert werden können.

Zwischen dem Zylinder und Kolben befindet sich eine Dichtung, damit Gas nicht austreten kann. Man kann die Gasdruck-Stoßdämpfer mit den Belastungen und der Fahrtstrecke des Fahrzeugs abstimmen. Gerade bei Fahrzeugtuning und einem tiefergelegten Fahrwerk sollte man darauf achten, dass die Stoßdämpfer eine gute Schwingungsdämpfung bieten.

Die Öldruck-Stoßdämpfer werden heutzutage selten verwendet, da diese mit Bläschenbildung arbeiten. Im Prinzip sind diese ähnlich wie die Gasdruck-Stoßdämpfer aufgebaut, jedoch sind sie härter und bieten keinen hohen Komfort.

Wie sind Federn aufgebaut?

Die Verbindung zwischen der Karosserie und den Rädern bilden die Federn. Die Aufgabe der Federn besteht darin, die Unebenheiten der Straße auszugleichen und das Fahrzeug abzufedern, damit die Reifen immer einen sicheren Kontakt zur Fahrbahn haben. Die Federn beeinflussen das Bremsverhalten, die Straßenlage und die Handhabung des Fahrzeugs.

Wann ist es Zeit, die Stoßdämpfer auszutauschen?

Die Schwachstelle der Stoßdämpfer ist die Verbindungsstelle zwischen dem Kolben und dem Zylinder. Mit der Zeit verringert sich ihre Funktion und es tritt Gas aus. Das hat zu Folge, dass sich das Fahrverhalten ändert. Man kann den Verschleiß nicht sofort erkennen und es kann lange dauern, bis man den Defekt bemerkt.

Anzeichen für defekte Stoßdämpfer sind Folgende:

• Die Radlager, Federn und Radaufhängung weisen einen starken Verschleiß auf

• Der Bremsweg verlängert sich

• Das Risiko von Aquaplaning steigt

• Bei Ausweichmanövern und bei Fahrten in Kurven gibt es Schleudergefahr

• Geringe ABS-Wirkung

• Die Scheinwerfer blenden

• Die Karosserie schwankt stärker

Es ist ratsam, die Stoßdämpfer in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ganz besonders bei älteren Fahrzeugen. Man kann die Stoßdämpfer testen, indem man kräftig am Kotflügel drückt und die Federung überprüft. Auch auslaufendes Öl kann auf einen defekten Stoßdämpfer hindeuten. Falls man merkt, dass die Stoßdämpfer nicht richtig funktionieren, kann man dies in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.

Die Feder sollte regelmäßig überprüft und etwa alle 70.000 km gewechselt werden.

Wie tauscht man Stoßdämpfer und Feder aus?

Für den Austausch der Stoßdämpfer benötigt man Erfahrung in der Autoreparatur und spezielles Werkzeug. Wenn man nicht darüber verfügt, sollte man den Austausch einer Werkstatt überlassen.

Werkzeuge, die man benötigt:

• Drehmomentschlüssel

• Schraubenschlüsselsatz

• Eine Ratsche oder Knarre mit Steckschlüsselsatz

• Federspanner

• Schraubendreher

• Hebebühne

Ersatzteile, die man benötigt:

• Domlager

• Stoßdämpfer mit Federn

Videoanweisungen zum Ersetzen von Federn aus autodoc.de

Stoßdämpfer und Federn wechseln: So geht's!

1. Die Radmuttern lösen, um Zugang zu den Stoßdämpfern zu erhalten.

2. Das Fahrzeug auf eine Hebebühne fahren oder sicher aufbocken

3. Erst wenn das Fahrzeug sicher aufgebockt wurde, werden die Reifen abmontiert.

4. Am Stabilisator die unteren Verschraubungen lösen, dann herausziehen.

5. Das Lenkrad in die Richtung drehen, an der man die Stoßdämpfer wechseln möchte. Linke Stoßdämpfer, ganz nach links drehen oder umgekehrt.

6. Die Halterungen vom ABS-Sensor und Bremsleitung mit der Hand lösen.

7. Das Federbein herausnehmen und überprüfen.

8. Das Federbein mithilfe eines Schraubstocks zerlegen und dabei sehr vorsichtig sein, um Verletzungen zu vermeiden. Den Stoßdämpfer in den Federspanner spannen und erst danach die Schrauben lösen.

9. Die neuen Teile in der richtigen Reihenfolge montieren. Als erstes Prallklotz, Staubmanschette, oberen Teller mit Gummi, Zwischenscheibe, Staubschutzkappe vom Domlager und Haltemutter.

10. Von der Unterseite der Karosserie das Federbein wiedereinbauen. Die Position des defekten Stoßdämpfers muss eingehalten werden.

 

Der Wechsel und Austausch von Stoßdämpfer und Federn sollte im Zweifel nur von einem Fachmann vorgenommen werden. Nur so kann ein ordnungsgemäßer Einbau garantiert und die Sicherheit des Fahrzeugs gewährleistet werden.

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