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Tuning: Die Unterschiede in Deutschland und den USA

16. November 2021
Tuning News: Welche Unterschiede gibt es beim Autotuning?

Beim Thema Tuning gibt es auf den ersten Blick kaum Unterschiede. Tuning ist Tuning, möchte man meinen. Oder nicht? Fakt ist, dass Autobesitzer in unterschiedlichen Ländern auch andere Gründe haben, ihr Auto zu tunen. Ein Beispiel: In Deutschland geht es beim Tunen vor allem darum, das Fahrwerk oder die Motorleistung zu steigern. Amerikaner wiederum tunen vor allem optisch. Wir blicken an dieser Stelle auf einen konkreten Vergleich zwischen den Ländern.

Tuning in den USA – was ist möglich?

Amerika gilt als Land mit unbegrenzten Möglichkeiten. Doch wie unbegrenzt sind die Möglichkeiten wirklich, wenn es ums Tuning geht. Dürfen Autobesitzer in Amerika ihre Karossen auf jede erdenkliche Art und Weise tunen?

Wenn sich ein Fahrer an die Straßenverkehrsordnung, sprich an das Tempolimit in Amerika hält, dann ist es fast egal, mit welchem Fahrzeug er oder sie unterwegs ist. Das Motto „erlaubt ist, was gefällt“ wird in Amerika ausgelegt.

Ob umgerüstete Sportwagen, aufgemotzte Pick-ups – fast alles ist erlaubt. Dabei geht es den Amerikanern vor allem um eines: auffallen!

TÜV in Amerika? Fehlanzeige. In Amerika müssen Tuner ihren Leidenschaften keine Grenzen setzen, solange die Fahrzeuge sich schlussendlich auf der Straße an das Tempolimit halten.

Autotuning: Die Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland

Amerikaner wollen mit ihren getunten Fahrzeugen vor allem auffallen. Europäern wiederum geht es nicht nur um die Show, sondern vor allem auch um gesteigerte Motorleistungen und andere Fahrwerks-Verbesserungen.

Den Amerikanern geht es weniger um die Verbesserung von Eigenschaften, sondern um optische Individualisierung. Das Flügelwerk wird auffällig gestaltet, der Lack schillert und die Beleuchtung neonbunt.

Dieser Wunsch, das eigene Auto zu individualisieren, ist natürlich auch in Deutschland vorhanden. In Amerika ist dieser Drang allerdings weitaus ausgeprägter. Gerade auch bei den Rädern haben Amerikaner einen starken Hang zur Auffälligkeit. Die Räder können nicht auffällig oder groß genug sein. 20 oder 21 Zoll? Das ist für amerikanische Tuning-Fans oft das Minimum. Auch Verzierungen auf den Felgen, wie Edelsteine, Goldauflagen oder Sterne, sind keine Seltenheit.

Dürfen Autos aus Amerika in Deutschland gefahren werden?

Die aufgemotzten Karren aus Amerika stehen natürlich auch bei vielen deutschen Tuning-Fans hoch im Kurs. Leider nur aus der Ferne, denn der deutsche TÜV macht den Tuning-Fans oft einen Strich durch die Rechnung. Selbst mit eigenen aufgemotzten Fahrzeugen aus Deutschland, die noch einiges mehr an Drehmoment und Leistung aus einem Wagen herauskitzeln, ist es nicht immer ein Leichtes, durch den TÜV zu kommen, wenn sich nicht penibel an die jeweiligen Vorschriften gehalten wurde.

Schwieriger bis unmöglich ist es, ein getuntes Fahrzeug aus Amerika zu fahren. Die getunten Elemente müssten (unabhängig davon, dass auch der Transport aus Amerika ein großes Unterfangen ist) entsprechend der TÜV-Vorschriften zurück montiert werden, sodass vom Tuning am Ende nicht mehr viel übrig sein würde.

Die Lösung des Problems ist es, dass viele Tuning-Fans im Rahmen ihrer Möglichkeiten, eigene Umbauten vornehmen. Doch nicht immer ist dieses Vorgehen legal. Komponenten und Teile aus Amerika werden postalisch auch hierzulande angeboten und nicht selten auch verbaut – spätestens beim TÜV oder schon bei einer einfachen Verkehrskontrolle in Deutschland gibt es dann das böse Erwachsen.

Wichtig: Die Regelungen für das Tuning beziehen sich auf das gesamte Land, unabhängig der Herkunft des Fahrzeugs. Tuner, die beispielsweise ein amerikanisches Fahrzeug importieren und auf deutschen Straßen fahren wollen, müssen sich ebenso an die gesetzlichen Vorschriften der Straßenverkehrsordnung und Tuning-Regeln halten.

Ist Amerika das ultimative Tuner-Land?

Da Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten gilt, ist es für deutsche Schrauber natürlich ein wahres Paradies. Doch ganz so simpel ist es dann doch nicht, denn auch in Amerika gibt es Konsequenzen. Diese sind anders als hierzulande, denn amerikanische Tuner müssen sich vor allem in vollem Umfang für ihr Tuning verantworten.

Käme es zu einem Personenschaden durch ein nicht getuntes Fahrzeug, so wären die Strafen entsprechend milder. Das Tuning findet also auf eigenes Risiko statt. Würde ein Richter entscheiden, dass ein Unfall ohne das Tuning milder gewesen wäre, sieht es für den Tuner auch in Amerika schlecht aus.

Deutsche Regeln bieten Sicherheit

Obwohl die Regelungen in Deutschland wie reine Einschränkungen wirken, so geben sie vor allem auch Sicherheit. Tuner wissen genau, in welchem Rahmen sie sich bewegen können und welchen kreativen Freiraum sie haben. Dadurch gibt es bei einem Unfall, einer Polizeikontrolle oder beim nächsten TÜV auch keine bösen Überraschungen. Wer die Regeln nicht ausreizt oder dehnt, darf sich in ein „regelkonformes“ getuntes Auto setzen und sein Tuning genießen.

Das ist trotz der Einschränkungen eine Art Luxus, um den ausländische Tuner die deutschen Tuner schon fast beneiden. Auch der Versicherungsschutz, der bei legal getunten Autos in Deutschland weiterhin besteht, ist ein Luxus für Amerikaner und andere Länder. Hier gilt – du darfst es zwar tun, aber die Konsequenzen trägst du selbst. In Deutschland darf ein Tuner nicht alles, doch im Rahmen dessen sind keine negativen Konsequenzen zu befürchten.

Da stellt sich die Frage, ob Einschränkungen nicht die besseren Regeln sind. Spätestens bei einem unerwarteten Unfall und der rechtlichen Frage, wie dieser Unfall ohne Tuning ausgegangen wäre, wünschen sich vielleicht auch Amerikaner die deutschen Regelungen und einen sicheren TÜV herbei.

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