Mercedes E63 AMG (W212)
Ganz nach dem Motto der Daimler-typischen “Driving Performance” geht man beim gelifteten E63 AMG noch einen Schritt weiter: Nicht nur die Optik der modernisierten E-Klasse wirkt dynamischer, auch die Leistungswerte streben nach Höherem. Damit setzt der Stern wieder mal ein dezentes aber zugleich klares Zeichen gegenüber seinen Konkurrenten aus München und Ingolstadt.

Lifting auch für die Motorleistung aus dem 5.5-Liter-V8-Block
Ein kleiner und ärgerlicher Schlag für die Konkurrenz könnte auch die Verkündung der gewachsenen Motorleistung des Mercedes E63 AMG sein. Die aus dem 5.5-Liter-V8-Motor zuvor geschöpften 525 PS waren wohl nicht mehr adäquat, und so entschied man sich bereits bei der Grundausführung vom Mercedes E63 AMG für die 557 PS-Variante, welche zuvor noch als exklusives “AMG Performance Package” erworben werden musste. Dank ihren satten 557 PS und 720 Newtonmeter Drehmoment kommt die AMG-Limousine in nur 4,2 Sekunden auf Tempo 100, als 4MATIC-Version vergehen beim Sprint sogar nur noch 3,7 Sekunden (3,8 Sekunden für das AMG T-Modell).
Beide Ausführungen sollen laut Testwerten im Bereich der 10 Liter-Marke Superbenzin inhalieren, was gemessen an Leistungskultur und Hubraums des Mercedes E63 AMG markant fortschrittlich wirkt. Entscheidet man sich alternativ für die Variante Mercedes E63 AMG S 4MATIC, leistet der eigene Schlitten sogar satte 585 PS und 800 Newtonmeter maximales Drehmoment. Zudem werden nochmals 0,1 Sekunden weniger benötigt beim üblichen Kavaliersprint. Allerdings wird der E63 bei der obligatorischen Marke von 250 Km/h an seinem Vortrieb gehindert, was zuvor durch das AMG Performance Package immerhin noch auf 280 Km/h erweitert werden konnte.

Neues E-Klasse-Gewand unterstreicht das Lifting
Es braucht nicht allzu viele Blicke, um bei der gelifteten Mercedes E-Klasse die optischen Sprünge erkennen zu können. An der Front senkt der AMG-Bolide zeitgemäß seine Schnauze leicht herab, der Kühlergrill lehnt sich dabei verstärkt nach unten, zudem findet sich um die Frontspoilerlippe herum eine dynamische Linienführung. Ebenfalls auffällig wirkt bei der W212-Baureihe das Zusammenspiel zwischen Scheinwerfer und Frontgrill: Die neuen integrativen Leuchtmodule führen ihre bisherige diagonale Form fort, nun aber mit altbekanntem Stern und dem leicht ovalen Twin Blade-Grill. Das zuvor revolutionäre aneckende Design des E63 AMG von 2009 ist dagegen als passé zu betrachten. Die nunmehr schlanker wirkenden Scheinwerfer fügen sich dabei auch der Optik der unterhalb angebrachten Mercedes Lufteinlässe – der geliftete Mercedes E63 AMG scheint insgesamt ein gutes Stück weit an Dynamik gewonnen zu haben.

Sportlich betonter AMG 4MATIC-Antrieb für den E63
Mit Heckantrieb ist ein Fahrzeug an Sportlichkeit zwar schwer zu überbieten ist, dennoch bleibt die Traktion bei voller Leistung ein großes Problem, meist kann sie nicht allein über zwei Räder realisiert werden. Daher bietet Mercedes beim E63 AMG nach wie vor eine ebenso sportliche Allradversion an. Der performance-orientierte Vierräder-Antrieb glänzt dabei mit einer 33:67 Verteilung zwischen vorderer und hinterer Achse, was lediglich im Vergleich zu Audis Quattrophobie (aufgrund der fixierten Verteilung) etwas steif daherkommt.
Ferner trumpht das 4MATIC-Programm mit einem kombinierten ESP auf, welches sich dreistufig gemäß der sportlichen Fahrhaltung des Mercedes E63 AMG nutzen lässt. Nicht zuletzt im Modus “SPORT Handling” können die radselektiven Bremseingriffe bei zackiger Kurvenfahrt glänzen, wodurch das sonst oft störende und destabilisierende Untersteuern des Daimlers unterbunden wird. Zusätzlich arbeitet eine Lamellenkupplung mit 50-Newtonmeter-Sperrwirkung an der optimalen Traktion des E63 AMG. Obendrein gibt es noch ein Sperrdifferenzial (ebenfalls auf der Antriebsachse) hinzu, welches die geballte Kraft des 585 PS starken V8-Blocks zwischen den Hinterräder verteilt.
Technische Daten
Hersteller: Mercedes-Benz
Modell: E63 AMG Facelift (E-Klasse / W212)
Leistung: 585 PS / 800 Newtonmeter (S-Version)