Mercedes SL500: schwarz, breit, stark!
Es ist nun schon einige Jahre her, das Peters Vater seinen ersten Mercedes kaufte. Er war der Erste in Greifswald überhaupt, der einen Sternträger fuhr. Mit ihm ist Peter aufgewachsen und seine Leidenschaft für die Marke mit dem Stern wurde jeden Tag aufs Neue geprägt. Im Alter von 13 Jahren nahm der Vater den Sohn mit zum Händler der Träume. Da sah klein Peter ihn im Verkaufsraum stehen. Den Mercedes SL. Es gibt Dinge die sich in unsere Kinderköpfe einprägen und einfach hängen bleiben. Manche Wünsche verschwinden mit dem Älter werden und andere wiederum wachsen. Der Wunsch nach dem SL blieb, wuchs und die Jahre vergingen.
Die Geschichte des Mercedes-Benz SL
Bereits mit dem Mercedes 300SL, Typ W 198, glückte Mercedes-Benz der Griff nach den Sternen. Das von 1954 bis 1957 gebaute Sportcoupé wurde nicht umsonst von der Zeitschrift Motor Klassik 1999 zum Sportwagen des Jahrhunderts gewählt. Die Karosserie des W 198 folgte damals schon einer möglichst günstigen Aerodynamik. Die auffälligen Flügeltüren waren wegen der Fahrzeugkonstruktion nötig und blieben bislang bei den SL Modellen einzig. Zahlreiche Modelle kamen mit den Jahren mit bleibendem Erfolg auf dem Markt. So auch der R 129, welcher als Oberklasse Sportwagen von 1989 bis ins Jahr 2001 gebaut wurde. Der SL nutzt bei eigenständiger und kürzerer Karosserie die Antriebstechnik der parallel gebauten Mercedes S-Klasse. Als Innovation gilt beim R 129 der Überrollbügel, welcher im Falle eines Überschlags binnen 0,3 Sekunden ausfährt. Neu auch waren die Integralsitze, bei denen Gurt und die Kopfstütze in den Sitz integriert sind. Sie bieten zudem einen wesentlich höheren Seitenhalt als die bis dahin verwendeten Sitze.
Greifswald greift nach den Sternen!
Zwei andere Fahrzeugprojekte waren bereits Geschichte als Peter auf der Suche nach einer neuen Herausforderung war. Eine Herausforderung, welche seinen Jugendtraum wahr werden ließ, als er einen schönen SL 500 aus dem Jahr 1992 in blauschwarz metallic bei einem hanseatischen Rentner fand. Der Wagen war in einem schönen gepflegten Zustand und genau das Richtige für das Greifswalder Schrauberherz. Mit einem 5,0 Liter V8 Motor und stattlichen 326 Pferdestärken befeuert war das Fahrzeug die perfekte Basis für sein Vorhaben. Im August 2007 gekauft, gab es nun kein Halten mehr. Der Mercedes wurde sofort mit einem Satz 18 Zoll Brabus Felgen ausgestattet und dem Boden ein gutes Stück näher gebracht. Nach nur einem Monat in diesem Zustand wurde der Wagen komplett für eine Neulackierung im abgewandelten Originalfarbton zerlegt und bereits in 2008 gab es die ersten Pokale für Peters Jugendtraum.
Vom Rentnerfahrzeug zum Unikat
Mittlerweile ist der SL 500 nahezu überall von dem Perfektionisten überarbeitet und es blieb wirklich kein Stein auf dem anderen. So wurde an der Karosserie der Stern vorne und hinten gänzlich entfernt und das Antennenloch gecleaned. Die Motorhaube wurde mit Wärmeöffnungen versehen und ist somit ein echtes Unikat, denn durch die Öffnungen lässt sich der mächtige V8 des Boliden erahnen. An der Front hielt ein Frontgrill im C63 Design und eine original Brabus Frontschürze Einzug, welche dem SL zusätzliches Überholprestige verleihen. Zahlreiche Arbeiten in Echtkarbon sind an der Heckklappe, der Motorhaube, dem Hardtop, den A-Säulen, den Spiegeln und den Felgensternen zu finden. Die eloxierten Fensterleisten wurden geschliffen und poliert. Zudem wurden die überarbeiteten Außenspiegel vom Faceliftmodel angesetzt. Auch in Sachen Beleuchtung wurden rund um den Wagen keine halben Sachen gemacht. Die Scheinwerfer wurden mit Eigenbau Bi-Xenon Technik bestückt, Klarglasblinker eingesetzt und für das Heck gab es Rückleuchten vom Facelift Model mit US Standlichtfunktion. Die Kennzeichenbeleuchtung erhielt ein LED Update.
Achtzylinder sorgen für Durchzugskraft des Boliden
Unter der anmutigenden Haube geht es ebenso edel weiter. Das 4973ccm Aggregat des Type M119 erhielt Abdeckungen in Wagenfarbe. Schrauben und Klammern wurden vergoldet. Die Deckel wurden verchromt, bzw. poliert und der Luftfilterkasten ohne Schriftzüge und Stern gecleaned. Zudem wurde die Luftansaugung geändert und verchromte Schellen für die Schläuche verwendet. Die Ventildeckel, welche sich durch die Wärmeöffnungen der Motorhaube bereits von außen zu erkennen geben, wurden in kräftigem Orange lackiert. Für die notwendige Abführung der Abgase sorgt eine originale Abgasanlage mit einem seltenen original MAE Endschalldämpfer. Die Endrohre blieben ebenso im Stil des original MAE.
„Leistung braucht Grip”
In den 2,5 cm geweiteten Radläufen finden nun stattliche mehrteilige MAE Felgen der Größe 10x19 ET 35 an der Lenkachse und 11x19 ET 35 an der Antriebsachse Platz. Für den nötigen Grip wurden diese mit Kumho Pneus der Größe 235/35 R 19, bzw. 265/30 R19 bezogen. Für den eindrucksvollen Abschluss zur Radhauskante sorgen Spurverbreiterungen von 20 Millimeter pro Seite an der Vorderachse und gar 25 Millimeter pro Seite an der Hinterachse. Die Felgensterne wurden mit Echtkarbon belegt, die Betten poliert und die Ventile vergoldet. Mit selbst gedrehten Adapterringen wurden in rot lackierte Narbendeckel von OZ in die Felgen eingebracht. Die Karosse wurde sodann mit 40 Millimeter Federn in Verbindung mit einem 1er Gummi um 50 Millimeter dem Räderwerk näher gebracht. Ferner ließ Peter die Bremssättel in kräftigem Orange lackieren.
„Keine halben Sachen!”
Der Greifswalder Mercedes Fan ist nun wirklich kein Freund halber Sachen und so verwundert es nicht, dass auch im Passagierabteil des SL gewaltig Hand angelegt wurde. Nach der ehemaligen grauen Rentnerausstattung sucht man vergebens. Das komplette Interieur wurde inklusive des Teppichs in schwarz/orange umgearbeitet und zahlreiche Teile nach eigenen Vorgaben von einem professionellen Sattler mit edlem Leder bezogen. Die originalen Sitze wurden in komplett geändertem Design mit Echtleder bezogen und die Sitzverkleidungen aus Echtkarbon nachgearbeitet. Ein 34er Raid Airbag Lenkrad sorgt für das bessere Handling des Sportwagens. Die Tachoscheiben wurden weiß/orange und die Aluminium - Tachoringe verchromt. Das Armaturenbrett wurde in Echtleder bezogen und sämtliche Holzteile orange lackiert. Die A-, B- und C- Säulen wurden ebenso orange lackiert und der Himmel mit orangenem Kunstleder aufgewertet. Die Rücksitzbank wurde einseitig als Subwooferkasten umgebaut und ebenso wie auch die Türverkleidung in Echtleder mit orangener Kontrastnaht gesattelt. Für ein Plus mehr an Sicherheit sorgt ein originaler Überrollbügel mit einer Eigenbau Diagonalstrebe aus poliertem Aluminium, welcher ebenso gesattelt und mit einer Kontrastnaht versehen wurde. Viele Verkleidungsteile wurden erneuert und polierte Edelstahlpedale von den aktuellen Benz Modellen implantiert. Gelederte Fußmatten, sowie ein Karbon-Wählhebel, eine Karbon Mittelarmlehne und Spiegeldreiecke aus Karbon sorgen zudem für sportlich exklusives Ambiente.
Im SL herrscht eine klangvolle Stimmung
Für eine runde Sache um das Entertainment sorgt ein Phonecar DVD Radio mit einem 7 Zoll Touchscreen Display. Zwei 4-Kanal Endstufen und eine 5-Kanal Endstufe von Crunch befeuern das Soundsystem, welches unter anderem aus einem 30er Crunch Woofer auf der Rückbank und zwei 20 Zentimeter Subwoofern im Kofferraum besteht. Im Kofferraum selbst wurde die Alutrennwand poliert, Verkleidungsteile wurden lackiert und die Schrauben vergoldet. Eine Eigenbau Bodenplatte wurde in Anlehnung an das Design des Innenraums eingezogen.
Traumstunden im Sternenhimmel
Wer nun denkt, Peter sei am Ziel seiner Tuning-Träume bereits angekommen, der irrt. Jüngst noch, als Finalteilnehmer am Stand des Hella Show & Shine Tuning Awards auf der Motorshow in Essen zu sehen, konnte man ihn von neuen Ideen und Vorhaben rund um seinem Mercedes SL 500 berichten hören. Wir dürfen also gespannt sein, nach welchen Sternen Peter in Zukunft greift.
Daten und Fakten zu Peters Mercedes-Benz SL 500
Hersteller: Mercedes-Benz, Modell: SL 500,
Baujahr: 1992 , Originalfarbe: blauschwarz metallic
Kaufdatum: August 2007, originales Rentnerfahrzeug
Karosserie:
Stern vorne u. hinten entfernt, Antennenloch entfernt
Komplettlackierung in abgewandeltem Originalfarbton von Autolackiererei Leschitzki Greifswald
Radläufe um 2,5 cm geweitet, Motorhaube mit Öffnungen (Unikat), zahlreiche Echtkarbonarbeiten (Heckklappe, Motorhaube, Hardtop, A-Säulen, Spiegel, Griffleiste Heckklappe, Felgensterne), original Brabus Frontschürze, Scheinwerfer mit Eigenbau Bi-Xenon Technik, Klarglasblinker, Rückleuchten vom Facelift mit US Standlichtfunktion, Umbau Seitenbeplankung mit Einlass & Aluplatte, eloxierte Fensterleisten geschliffen und poliert, LED Kennzeichenbeleuchtung, Frontgrill im C63 Design, Außenspiegel vom Facelift
Motor & Optik:
Serienmotor: 5,0 l V8, Typ: M119, Hubraum 4973ccm, Leistung: 326 PS
Abdeckungen in Wagenfarbe, Schrauben und Klammern vergoldet, Deckel verchromt bzw. poliert, verchromte Schellen, Luftfilterkasten gecleaned (ohne Schriftzüge und Stern), Luftansaugung geändert, Ventildeckel orange lackiert, neuer org. MAE Endschalldämpfer.
Bremsen:
Vorne: original (Bremssättel orange lackiert)
Hinten: original (Bremssättel orange lackiert)
Fahrwerk:
Stoßdämpfer: original
50mm Tieferlegung mittels 40 Millimeter Federn in Verbindung mit 1er Gummis
Felgen und Reifen:
Vorderachse: MAE mehrteilig 10x19 ET 35 mit 235/35 R19 Kumho
Hinterachse: MAE mehrteilig 11x19 ET 35 mit 265/30 R19 Kumho
Spurverbreiterungen: VA 20mm pro Seite, HA 25mm pro Seite
Felgensterne mit Echtkarbon belegt, Betten poliert, Ventile vergoldet, Nabendeckel rot von OZ mit selbstgedrehten Adapterringen
Interieur:
originale Sitze in komplett geändertem Design mit Echtleder bezogen.
34er Raid Airbag Lenkrad, Tachoscheiben weiß bzw. orange, Tachoringe in Alu verchromt, Eigenbau Diagonalstrebe (Alu poliert) in original Überrollbügel integriert, kompletter Umbau von grauer Innenausstattung auf schwarz/orange inklusive Teppich, oranger Kunstlederhimmel, A-B-C Säulen in orange lackiert, alle Holzteile in orange lackiert, Sitzverkleidungen in Karbon, Türverkleidungen in Echtleder, Armaturenbrett in Echtleder, Rücksitzbank einseitig als Subwooferkasten umgebaut und anschließend in Echtleder bezogen, Überrollbügel und Verdeckkasten geledert mit oranger Kontrastnaht versehen, viele Verkleidungsteile neu, polierte Edelstahl Pedale von aktuellen Benz Modellen, Karbon-Wählhebel, gelederte Fußmatten, Karbon-Mittelarmlehne, Karbon-Spiegeldreiecke
Multimedia:
Eigenbau
Verstärker: 2X Crunch 4 Kanal und 5 Kanal
Lautsprecher: 30er Woofer von Crunch, 2x 20 Woofer im Kofferraum
Kondensator: Crunch
Headunit von Phonocar DVD-Radio mit 7‘‘ Touchscreen-Display
Peters Dank geht an:
Nicole, meine Eltern, Andre, Rene, Micha, Pasha, Autolackiererei Leschitzki , Rico, Alex von AF-Carshoots.de fürs Shooting!
Text: M. Peschel, Bilder: A. Frohberg