Seat Altea – Das Projekt Spanish Holiday
Beim hier vorgestellten Seat Altea handelt es sich um einen Kompaktvan der Volkswagengruppe. Der Seat wurde auf der Konzern-Plattform PQ35(A5) gebaut. Selbige Plattform wird auch zum Beispiel für den VW Golf der fünften Generation, den Audi TT der zweiten Generation oder auch den VW Touran verwendet. Die zueinander gegenläufigen stehenden Scheibenwischer sind ein interessantes Detail des Seat Altea. Sie verschwinden im Ruhezustand hinter den Blenden an den A-Säulen. Erstmals wurde der Kompaktvan 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der auf der European Motorshow in Brüssel vorgestellte Wagen erhielt sogar den Designpreis in der Kategorie Konzept-Fahrzeuge. Charakteristisch für den Seat Altea sind auch der große Frontgrill mit dem Seat Logo und dem umlaufenden Chromrand. Unverwechselbar machen ihn zudem die Frontpartie mit den Luchsaugen, sowie die am Frontspoiler beginnenden und über den Kotflügel auflaufenden Seitenlinien. Wie so viele Seat Modelle bezieht sich der Name des Van auf eine spanische Stadt. Altea hat etwa 21.000 Einwohner und liegt an der Costa Bianco, etwa 50 km von Alicante entfernt.
Spanisches Themen-Tuning
Für den 30-jährigen Kai ist der Seat Altea nun sein drittes Projekt. Der Altea „Spanish Holiday“ folgte einem Golf III, welcher auf den Projektnamen California Custom hörte. Davor gab es auch noch einen Scirocco. Durch die Bank weg also alles Fahrzeuge des VAG Konzerns. Für sein Altea Projekt hat Kai gerade einmal sechs Monate gebraucht. Dies wird um so erstaunlicher, je näher wir uns den 2005er Kompaktvan anschauen! Für Kai war es schon immer ein Bestreben Themen-Tuning zu betreiben. So folgte er dem Seat Konzern mit der spanischen Benennung und da es sich bei dem Altea um ein Familienauto handelt, mit dem man auch in Urlaub fährt, war der Name schnell kreiert.
Glänzender Lack und edles Leder
Schon bei dem ersten Blick auf Kais Projekt Spanish Holiday zeigt sich, dass der Wagen mehr zu bieten hat als nur ein tiefes Fahrwerk und bullige Felgen. Beide sind bei einem Showfahrzeug natürlich nicht zu verachten und gehören ganz klar zum guten Ton. Dazu aber später. Das ursprünglich in Sombra-grau lackierte Fahrzeug erhielt einen komplett neuen Basislack mit einem darauf gesetzten Themen-Airbrush. Zuvor wurden allerdings für eben genannten brachialen Felgen die Radhauskanten gebördelt und die langweilige Serienfrontstoßstange gegen die sportlichere FR-Frontstoßstange des in 2005 erschienenen Seat Altea FR getauscht. Für das "spanish holiday" Themen-Airbrush zeigt sich Denis Arndt mit seiner Firma Deastyle-Airbrush aus Erdmannhausen verantwortlich, aus dessen Sprühpistole schon das ein oder andere interessante Showthema für Szenefahrzeuge entsprungen ist. Mit einem Airbrush alleine war es für Kai aber nicht getan, denn er wollte mehr. So ging es zur Sattlerei von Martin Layer. Hier wurde der Außenhaut des Altea rautenförmig noch eins oben drauf gesetzt. So zeichnet den Seat nun feinstes braunes Leder an der markanten A-Säule, den Außenspiegeln und den B-Säulen. Der Braunton des rautenförmig abgestickten Leders wurde natürlich perfekt an den braunen Farbton des Airbrush angepasst. Ebenso fand der edle Werkstoff auf der Motorhaube und der Dachbox des Kompaktvan Verwendung. Um die äußere Hülle auch im technischen Bereich zu komplettieren bekam der Altea Augen von Dectane eingesetzt. Die nun mit Xenon ausgestatteten Frontscheinwerfer wurden zudem auf US-Tagfahrbeleuchtung programmiert.
Tiefer mit Dolce DC6
Kommen wir zu den eingangs bereits erwähnten unabdingbaren Komponenten des Showcars. Das Thema Felgen und Fahrwerk ist in der Tat ein nicht außer acht zu lassendes Objekt bei der Veredelung von Fahrzeugen. Mit ihnen steht und fällt ein Projekt. Die falsche Wahl der Felgen kann ein komplettes Projekt, egal wie hochwertig und überlegt es zuvor ausgeführt wurde, zerstören. Bei eingehenden Überlegungen fallen uns sicher unzählige Beispiele von Jungs und Mädels ein. Sie dachten ihrem Wagen etwas Gutes zu tun, kaufen neue Felgen und mit einem Schlag war die Karre unten durch. Dies trifft auf Kai hier nun zum Glück ganz und gar nicht zu. Er wählte für sein Projekt Spanish Holiday die einzigartig schönen Dolce DC 6 in 8,5 X 20 Zoll mit einer Einpresstiefe von 40 rundrum. Jene Chromfelgen, die schon so manchem Tuner und Bewunderer ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Bespannt mit klebrigem Schwarz in der Dimension 225/30 R 20 lassen sich die bulligen Felgen hautnah an die bearbeiteten Radhäuser anlegen. Für das Anlegen zeichnet sich übrigens ein Airride Fahrwerk aus. Der Einbau des Airride hat in den sechs Monaten Bauphase auch das größte Kopfzerbrechen bereitet, verrät uns Kai. Für den Seat Altea gab es nichts und so musste erst einmal auf die Bremse des Seat Leon FR umgebaut werden, damit das Airride in Verbindung mit den Felgen und der Karosserie überhaupt zusammen passten. Es wäre ja einfach, wenn es einfach wäre. Aber egal wie schwierig dies Unterfangen auch gewesen sein mag. Es ist stimmig und passt. Der Zusammenschluss aus Dolce, Airride und Karosserie passt und macht den Seat Altea zu einem optischen Highlight auf den Straßen unserer Republik.
„Stilvoll abgestickt”
Um ein Showcar zu komplettieren bedarf es aber nicht nur einer äußeren Bearbeitung. Auch das Interieur sollte stilvoll angepasst und bearbeitet werden. Kai ließ sich auch hier auf keine halben Sachen ein. So wurden endlos Komponenten umgearbeitet und der Innenraum in das perfekte Verhältnis zur Außenwelt gestellt. Das Armaturenbrett in Carbonoptik wurde mit braunem Leder aufgewertet. Dies wurde ebenso, wie die äußeren Lederarbeiten von der Sattlerei Martin Layer mit Karos abgestickt. Der Prallschutz des in hochwertigem Hirschleder gefassten Lenkrads zeichnet sich durch selbigen braunen Bezug aus Kunstleder aus. Doch damit nicht genug. Das Handschuhfach, die Türpappen und die sportlichen Sitze des Spanish Holiday wurden selbstredend auch gesattelt und in selbem Muster abgesetzt. Komplettiert wird das neue Innenraumdesign durch die gelederte Rücksitzbank und die dem Ambiente angepassten Fußmatten.
Randalierende Neider
In der Summe ist Kais Projekt „Spanish Holiday“ ein echter Hingucker geworden. Der Seat Altea gehörte übrigens seiner Frau. Ein geschickter Schachzug, denn was kommt besser als zu sagen „Schatz, ich mach mal an deinem Wagen weiter“! Aber es hat sich ausgeträumt mit dem Spanienurlaub. Der Neid der Menschen hat beim Seat Showcar zugeschlagen. In Form von Vandalismus haben ihm irgendwelche Chaoten das komplette Auto zerkratzt. Auf diesen Schock hin haben Kai und seine Frau Lydia beschlossen das Projekt aufzugeben und haben den Altea schweren Herzens verkauft. Noch heute sind die beiden fassungslos, dass es solche Menschen gibt. Wir können es euch nachfühlen!
Aber ein neues Fahrzeug ist schon da. Ein Audi A8 aus dem Jahr 2005. Der Wagen ist bestückt mit einem S-Line Paket und gewaltigem 4,2 Liter V8 Motor. Es geht also weiter! Wir sind gespannt, welches Projekt hier in seinen Gedanken entspringt!
Daten und Fakten
Seat Altea, Baujahr 2005
Motor: 1,6 Liter ,106 PS
Exterieur:
Radkästen gebördelt
Seat FR Frontstoßstange
Neuer Basislack mit Themen Airbrush
Themenfahrzeug „Spanish Holiday“
Motorhaube braun teilweise beledert mit Karos abgesetzt
A-Säulenverkleidung beledert mit Karos abgesetzt
B-Säulen beledert mit Karos abgesetzt
Dachbox komplett beledert mit Karos abgesetzt
Speigelkappen beledert mit Karos abgesetzt
Fahrwerk und Felgen:
Airride
20 Zoll Dolce DC 6 Chromfelgen mit 225 / 30 R 20 Reifen
Interieur:
Armaturenbrett mit Carbon überzogen
Teile des Armaturenbrett beledert mit Karos abgesetzt
Lenkrad mit Hirschleder, Prallschutz beledert mit Karos abgesetzt
Türverkleidung beledert mit Karos abgesetzt
Sitze und Rückbank beledert mit Karos abgesetzt
Fußmatten aus Leder mit Karos abgesetzt
Mehr Bilder zum Seat Altea "Spanish Holiday" findet ihr in der Bildergalerie zum Artikel. Viel Spaß beim Anschauen!
Text: M. Peschel; Bilder: A. Bauer
