Was bedeuten eigentlich Airride und Trailer Queen?
Wird man als Neueinsteiger oder interessierter Eventbesucher in ein Gespräch mit eingeschworenen Tuning-Enthusiasten verwickelt, wird man unweigerlich mit sehr vielen Fremdwörtern konfrontiert. Der umgangssprachliche Satz „So wie's aussieht, hat XY's Trailer Queen ein neues Airride“ suggeriert Englisch verstehenden Außenstehenden höchstens, dass die Königin der Wohnwagensiedlung wohl irgendwelche Luftprobleme hatte. Auch, wenn es für Tuningfans undenkbar ist: Manche der gängigen und ständig benutzten Begriffe tauchen außerhalb unserer Subkultur einfach nicht auf und werden deshalb nicht verstanden. Wir haben uns wieder zwei ganz unterschiedliche Beispiele herausgesucht, die wir euch vorstellen werden.
Was ist die Bedeutung Airride?
Für Tuner ein selbstverständlicher Begriff, ist das Airride-Fahrwerk dem Laien doch eher fremd und wird als solches oft mit den hydraulisch betriebenen Lowrider-Fahrwerken verwechselt. Während einige Fahrzeuge heutzutage serienmäßig auf Luftfederung rollen, wie zum Beispiel ein VW Phaeton oder ein Audi A8, werden nachrüstbare Luftfahrwerke für den Tuningbereich gemeinhin auch als Airride-Fahrwerke bezeichnet. Anstatt der herkömmlichen Stahlfeder wird bei einem Luftfahrwerk ein Gummibalg zur Federung eingesetzt. Dieser ermöglicht eine stufenlose Höhenverstellung des Fahrwerks mit Hilfe eines Druckluftsystems. Die Umrüstung auf ein Airride-Fahrwerk erfordert neben den Gummibälgen das Montieren zahlreicher Anbauteile wie Kompressor, Magnetventile, Lufttank, Luftschläuche und Steuerung. Der Name „Airride“ erklärt sich folgendermaßen: „Air“ heißt übersetzt „Luft“, „(to) ride“ heißt übersetzt „fahren“.
Air-Ride Fahrwerk Kosten
Ein Air Ride Fahrwerk ist nicht gerade günstig. Man kann im Schnitt mit Kosten ab 3000 Euro rechnen. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Die Kosten für das Air Ride Fahrwerk setzen sich aus dem Fahrwerk an sich, dem Einbau und den Kosten für das TÜV zusammen. Dabei besteht der größte Teil der Kosten aus dem Fahrwerk selbst. Für den Ausbau des alten Fahrwerks und den Einbau des Air Ride, kann man mit 1000 Euro rechnen. Am Ende muss das TÜV das Air Ride noch abnehmen. Die Kosten dafür belaufen sich, wenn alles gut läuft, auf 100 bis 200 Euro.
Was bedeutet Trailer Queen?
Fahrzeuge, die grundsätzlich auf Hängern zu Treffen und Events transportiert werden, werden von Gegnern dieser Verfahrensweise oft spöttisch als „Trailer Queens“ bezeichnet. „Trailer Queen“ bedeutet so viel wie „Anhängerkönigin“ und soll auf oft abwertende Art und Weise verdeutlichen, dass sich das Fahrzeug wohl „zu schade“ für die herkömmliche Straße ist und lieber zum Event chauffiert wird. Die Gründe für den Hängertransport eines Showcars können derweil verschiedener und verständlicher Natur sein. Ist ein Fahrzeug zum Beispiel zu einem Grad veredelt, dass es nicht mehr für den Alltagsgebrauch taugt und eher als „Ausstellungsstück“ betrachtet werden muss, bietet sich dieser Transportweg an. So kann zum Beispiel ein Wagen mit sehr vielen verchromten oder gar vergoldeten Teilen am Unterboden auf einer längeren Fahrt große Schäden davon tragen. Auch Steinschläge im Lack sind Thema bei Showcars. Außerdem kann die Veredelung eines Liebhaberstücks so weit gehen, dass das Fahrzeug auch abgesehen von den Faktoren „Abnutzung“ und „Wertverlust“ schlichtweg nicht mehr sicher fahrbar ist.
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Die Notwendigkeit des Trailer Transport
Wie oben bereits erwähnt, kann es durchaus sinnvoll sein, ein Showcar nicht selbst zu einer Veranstaltung zu fahren, sondern es mithilfe eines Trailers zu transportieren. Neben möglichen Beschädigungen an vorgenommenen Veredelungen, spielt der Sicherheitsaspekt ebenfalls eine bedeutende Rolle.
So sind beispielsweise verchromte Bremsscheiben und die passenden Bremsbeläge aus Filz, für das Fahren im Straßenverkehr schlichtweg gefährlich und damit ungeeignet. Auch die Wetterbedingungen bei der Anreise zu einem Event können eine Rolle spielen. Verfügt man über einen geschlossenen PKW-Hänger, kann man sein Fahrzeug bereits auf heimischem Boden auf Hochglanz bringen und muss vor Ort nur noch „abladen“. Vor allem Fahrzeuge mit vielen Chromteilen sind nach einer Regenfahrt ohne größeren Putzaufwand nicht mehr vorzeigefähig. Zumindest nicht auf Wettbewerbsniveau. „Trailer Queens“ hingegen sind die Wetterbedingungen während der Fahrt egal. Zumindest solange das Fahren mit Anhänger möglich ist. Obwohl es also durchaus verständliche Gründe für den Hängertransport von Showcars gibt, spaltet das Thema „Trailer Queens“ die Tuninggemeinde.
Fazit zu Airride-Fahrwerken und Trailer Queens
- Beim Airride-Fahrwerk ist, dank einem Gummibalg zur Federung, eine stufenlose Höhenverstellung möglich
- Weitere Anbauteile werden benötigt
- Trailer Queens sind für den Straßenverkehr ungeeignet
- Mangelnde Sicherheit
- Risiko großer Beschädigungen an Modifikationen
- Bei Fans umstritten
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