Welche Karosseriemodifikationen gibt es?
Vorweg muss beachtet werden, dass sich folgende Modifikationen eventuell einfach anhören, aber einiges dabei schiefgehen kann. Das Aufsuchen einer Fachwerkstatt kann deutlich günstiger sein, als durch eigene Fehler entstandene Schäden beheben zu müssen. Es ist also ratsam sich gut zu überlegen, ob man selbst Hand anlegen will.
Die Karosseriemodifikation Bördeln
Beim Bördeln handelt es sich um die einfachste Form der Karosseriearbeiten. Dabei wird, mithilfe eines speziellen Bördelgeräts, das Innere der beiden Kotflügelbleche, das für mehr Stabilität im 45°-Winkel gebogen ist, bündig an das äußere Blech angeschmiegt. Von dieser Karosseriemodifikation ist außen nichts zu sehen, allerdings kann dadurch deutlich mehr Platz unterm Blech geschaffen werden.
Sollte allerdings nicht sorgfältig gearbeitet worden sein, oder wurde auf ein Erwärmen des Lacks verzichtet, kann dies leicht zu Rissen im Lack führen und die damit einhergehende Rostbildung begünstigt werden.
Die Karosseriemodifikation Ziehen
Das Ziehen ist im Wesentlichen identisch mit dem Bördeln, jedoch wird hierbei ein Schritt weiter gegangen. Anstatt bei der Außenkante die Originaloptik beizubehalten, wird diese mit dem Bördelgerät für mehr Raum weiter nach außen gebogen. In extremen Fällen kann sogar das Innere der beiden Bleche nicht nach innen, sondern komplett nach außen Umgebogen werden. Diese extreme Anwendung stellt quasi eine Verlängerung des Kotflügels dar und ist damit auch von außen sichtbar.
Ähnlich wie beim Bördeln, ist auch beim Ziehen, sofern sorgfältig gearbeitet wurde, keine Neulackierung notwendig. Zugleich entsteht deutlich mehr Raum für das Rad als beim reinen Bördeln. Da diese Modifikation, wie oben bereits angesprochen, schon von außen sichtbar ist, bedeutet dies gleichzeitig eine Senkung des Wiederverkaufswerts.
Die Karosseriemodifikation Innenkante abfräsen
Wenn beim reinen Bördeln nicht genug Platz geschaffen werden konnte, und optische Veränderungen vermieden werden wollen, kann auf das Abfräsen der Innenkante zurückgegriffen werden. Anders als beim Bördeln, wird hier das Innere Blech mit geeignetem Werkzeug komplett entfernt.
Wie auch bei den anderen Karosseriemodifikation, kann durch unsauberes Abfräsen der Innenkante, die Rostbildung begünstigt werden. Zudem leidet die Stabilität der Kotflügel unter der verringerten Wandstärke deutlich, was in der Stance Szene jedoch eher von Vorteil ist.
Die Karosseriemodifikation Originalkante aufbauen
Während obige Eingriffe mehr oder weniger subtil sind, ist das Aufbauen der Originalkante eine Radikallösung. Hierbei wird ein Schnitt im Blech gezogen, die Außenkante in gewünschte Position gebogen, und die Enstehende Lücke mit Blechen zugeschweißt. Alternativ hierzu kann auch der komplette Kotflügel neu aufgebaut werden.
Beim Aufbauen der Originalkante kann Form und Breite frei den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Allerdings wird durch derart drastische Modifikationen der Wert des Wagens deutlich gemindert. Zudem ist beim Aufbauen der Originalkante eine komplette oder teilweise Neulackierung notwendig.
Die Mischung der Karosseriemodifikation ist entscheidend
Oftmals ist eine Kombination der obigen Methoden mit entsprechender Anpassung der Fahrwerksgeometrie die beste Lösung. So lassen sich etwa mit ein paar Grad Sturz, gezogene Reifen und gebördelter Kante die meisten Felgen schön unters Blech bringen. Dabei sorgen Federwegsbegrenzer für eine schleiffreie Fahrt.
Daneben spielen auch Zusatzkomponenten, wie Uniballdomlager für mehr Sturz oder schmal gebaute Reifen, eine wichtige Rolle. Die Möglichkeiten hierbei sind praktisch grenzenlos. Extrembeispiele für die genannten Karosseriemodifikation finden sich beispielsweise in Breitbauten wie Rocket Bunny, Rauh Welt oder Liberty Walk.
Fazit: Karosseriemodifikation für unpassende Reifen
- Viele Möglichkeiten
- Subtile und Radikale Modifikationen
- Fehler können teuer werden
- Offensichtliche Änderungen mindern Wert
- Eher Profiarbeit
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