BMW E46 Breitbau: Dieser Dreier macht dicke Backen
Wir veröffentlichten bereits vor einiger Zeit einen Artikel, der Breitbauprojekte als den nächsten grossen Tuningtrend prognostizierte. Christoph Hänichen ist da offenabr ganz unserer Meinung. Sein Dreier macht dicke Backen, ohne dabei zu übertrieben oder gar geschmacklos zu wirken. Der heute 24jährige erstand die bayrische Mittelklasselimousine bereits mit zarten 17 Jahren und nutzte die Wartezeit auf den Führerschein, um sein Tuningkonzept zusammenzustellen. Denn eins war von Anfang an klar: Serie sollte der Wagen nicht bleiben. Sein Freundeskreis, hauptsächlich bestehend aus der „Carstylez Inc. Streetperformance Squad“, sieht die Welt genauso. Beste Vorzeichen also für ein gelungenes Ergebnis.
Fahrgastzelle reloaded
Auch wenn Christoph bei seinem BMW mehr Wert auf ein spektakuläres Äußeres legte, sah er auch im Fahrzeuginneren Verbesserungspotenzial. Die Stoffsitze des 318i waren ihm ein Dorn im Auge. Deshalb wurden sie schleunigst durch eine Bicolor-Lederausstattung ersetzt. Mit dem Gestühl in Beige und Schwarz, passenden Türpappen, sowie Schalt- und Handbremssack macht die Fahrgastzelle einen sehr viel einladenderen Eindruck. Um das Interieur weiter aufzuwerten, montierte Christoph außerdem noch ein Multifunktionslenkrad eines BMW M3. Auch die Pedalerie stammt aus dem sportlichen Topmodell.
In Sachen High Fidelity...
...hat sich auch einiges getan. Eine Alpine Media Station ist das Herzstück der Beschallungsmaßnahmen, die Christoph ergriffen hat. Ein Verstärker der Marke Ground Zero und eine Rodek-Monoblock Endstufe befeuern die Lautsprecher in der Fahrgastzelle. Bei letzteren handelt es sich um 2 Subwoofer von Rockford Fosgate und ein Ground Zero 2-Wege System. Ein besonderes elektronisches Extra, das nichts mit dem Klangerlebnis im Fahrzeug zu tun hat, ist die Rückfahrkamera, die das Schloss des Kofferraumdeckels ersetzt.
Kommt Zeit, kommt Motorupdate
Eigentlich hatte Christoph vor, seinem E46 ein 3-Liter-Triebwerk mit Kompressor zu gönnen. Die Tatsache, dass der gelernte Tischler zwischenzeitlich mehr oder weniger überraschend zum Hausbesitzer wurde, hat diese Pläne vorerst zunichte gemacht. Die Betonung liegt jedoch auf „vorerst“. Herr Hänichen gehört nämlich nicht zu den Tuningverrückten, die ihr Hobby im Angesicht der finanziellen Belastung eines Hauskaufs aufgeben und es später bitterlich bereuen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Komplett serienmäßig sollte es im Motorraum dann aber doch nicht zugehen. So wanderten etliche Abdeckungen in die Lackierkabine. Handwerkliches Highlight ist sicher die Windlaufverkleidung inklusive Totenkopf. Mit einer steinernen Schädelvorlage und Alginat, einem Material aus der Zahnmedizin, fertigte der geschickte BMW-Fan eine Negativform. Diese diente dann als Grundlage zur Fertigung der FK-Abdeckung. Optisch aufgepeppt harrt der Motorraum jetzt der Dinge, die noch kommen mögen. Die Auspuffanlage wurde allerdings schon einem Update unterzogen: Die Abgase werden nämlich -ganz serienfremd- von einer Radeisen Doppel-Duplex aus Edelstahl ins Freie geleitet.
Passendes Schuhwerk für den Bayer
Fahrzeuge der Marke BMW werden von ihren tuningverrückten Besitzern schon fast traditionell nicht mit allzu kleinen Rädern versehen. Christoph hat sich daher wenig überraschend für Felgen in 9 und 10,5x18 Zoll entschieden. Die Schmidt CC-Line mit schwarzem Stern wurden mit 245er und 285er Gummis aus dem Hause Yokohama bespannt. Ein Gewindefahrwerk der Marke Weitec bringt den E46 ganze 80 Millimeter näher an die Strasse. Natürlich wurde durch diese Modifikationen einiges an „Bodywork“ nötig. Doch das kam dem perfektionistischen Tischler gerade recht.
Breit und rot
Mit dem auf Fahrzeugveredelung spezialisierten Sebastian Bader aus Frankfurt/Oder hat sich Christoph genau den Richtigen für die anstehenden Karosserie- und Lackierarbeiten ausgesucht. Mit seinem Know How lenkte der ebenfalls tuningverrückte Fachmann die Ideen des BMW-Fans in die richtigen Bahnen. Und auf dem Gebiet „Breitbau“ kennt sich Basti bestens aus. Wenn er Autos in die Breite gehen lässt, dann immer auf elegante und stimmige Weise, niemals aufgesetzt und „obszön“. An der Vorderachse wurden Blechstreifen eingeschweißt, um die benötigte Weite zu erreichen. Die Radhäuser an der Hinterachse wurden mit GFK-Ansätzen „verheiratet“, die eigentlich zu einem Renault Megané gehörten. Dies lief natürlich nicht ohne detailgenaue Anpassungsarbeiten. Sogar das eigentlich ja passgenaue Bodykit von Rieger wurde komplett überarbeitet und an die neuen Gegebenheiten angepasst, damit es sich nahtlos in das optische Erscheinungsbild des Dreiers einfügt. Ein exklusives Einzelstück ist die von Sebastian Bader angefertigte Motorhaube mit GTR-Lufteinlässen. Der Profi selbst war vom Ergebnis so überzeugt, dass er danach für sein eigenes Tuningprojekt eine ähnliche Haube baute. Das Heck sollte dem in keinster Weise nachstehen. Christoph entschied sich daher für einen Kofferraumdeckel im CLS-Look. Gesagt, getan. Die Sonderanfertigung aus dem Hause Bader wirkt wie aus einem Guss. Die formvollendete Optik des BMWs wird vom roten Candy-Lackkleid noch unterstrichen. Die Carbonflächen der Türsäulen, Kühlernieren und Lufteinlässe bieten den perfekten Kontrast und passen zu den schwarz dominierten Rädern wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Auch der Beleuchtung wurde ein Upgrade in Form von Angel Eyes und E46-Facelift-Rückleuchten gegönnt. Die Außenspiegel von AC Schnitzer komplettieren Christophs Optikpaket.
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Daumen hoch
Christoph Hänichens BMW E46 Projekt ist absolut gelungen. Trotz massiver Verbreiterung und aggressivem Lack kommt der Dreier stimmig daher und wirkt nicht überladen. Das angedachte Motorupgrade würde hier perfekt ins Bild passen. Wir sind gespannt, was noch kommt. Platz für die Bremsanlage sollte ja ausreichend vorhanden sein.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: BMW 318i E46, Baujahr 2000
Motor: 1,8 Liter Vierzylinder Typ M43 TU B19, 124 PS, diverse Verkleidungen in Wagenfarbe, handgefertigter Totenschädel an der Windlaufverkleidung, Edelstahlanlage in Doppel-Duplex von Radeisen
Fahrwerk: Weitec-Gewindefahrwerk, Tieferlegung 80 mm
Rad/Reifen: Schmidt OC-Line, vom 9x18 ET 24 mil 245/35 ZR 18, Yokohama, hinten 10,5x18 ET 13 mit 285/30 ZR 18
Karosserie: Motorhaube auf GTR-Haube umgehaut, Rieger-Stoßstange vorn an modifizierte Radbögen angepasst, Rieger-Seitenschweller an Radbögen hinten angepasst, vordere Radläufe in Blech verbreitert, hintere Radläufe vom Renault Megane aus GFK gefertigt und angepasst, Rieger-Stoßstange hinten für die Auspuffanlage umgebaut und an die Radläufe angepasst, Kofferdeckel auf CLS-Heckklappe umgebaut, AC-Schnitzer-Spiegel, Angel-Eyes, Rückleuchten vom E46 Facelift, B-und C-Säule sowie Dachleisten, Motorhaubengitter und Nieren in Carbon-Optik
Interieur/Hifi: komplette Lederausstattung in Bicolor-Optik schwarz/beige, Multifunktionslenkrad, Handbremssack und Schaltmanschette in Leder, ,,M"·Schaltknauf und -Pedale
Alpine Doppel-DIN-Receiver, Verstärker von Ground Zero SZUE 52E, Monoblock-Endstufe von Rodek , Zweiwege-Systeme Ground Zero, 2x Subwoofer von Rockford Fosgate, Rückfahrkamera in ehemaliges Heckschloss integriert
Danke an: Sebastian Bader, Friendship Tuning, Proton Carmedia, Radeisen Motorsport, Magic Paint, Public Racing, Scene Parts
