Xenonlichter für folgende Automarken

Xenonscheinwerfer: Funktion, Aufbau und System

Das Xenonlicht setzt sich aus den Scheinwerfern sowie den Reflektoren zusammen. Eingesetzt werden D2S oder D2E-Lampen, ein Vorschaltgerät sowie eine automatische Leuchtweitenregulierung und die Scheinwerferreinigungsanlage. Xenonbrenner arbeiten mit einer Gasentladungslampe anstatt einer Halogenlampe. Die Gasentladungslampe ist mit Xenon-Gas gefüllt. Es leuchtet ein Lichtbogen, der mit Hilfe eines Hochspannungsimpulses gezündet wird. Die erforderliche Hochspannung beträgt 20.000 Volt. Das Xenonlicht wird mittels des elektronischen Vorschaltgerätes und einer Gasentladung erzeugt. Zwischen zwei Elektroden entsteht ein Funkenüberschlag im Xenon-Gas. Durch diese fließt der elektrische Strom, der dann das Gas zum Leuchten bringt. Xenonscheinwerfer arbeiten unabhängig von der Bordspannung. Durch das Vorschaltgerät wird die Spannung konstant gehalten. Die Xenonbrenner werden von dem Vorschaltgerät durch einen Hochspannungsimpuls gezündet, der bis zu 24 kV betragen kann. Die maximale Leistung der Scheinwerfer liegt bei 35 Watt. Um aus der Gleichspannung der Bordspannung die Wechselspannung zu erzeugen, wird bei einem Xenonscheinwerfer ein Gleichspannungswandler eingesetzt.

Xenon: Automatische Leuchtweitenregulierung und Scheinwerferreinigungsanlage

Das fast weiße Licht, das durch die Xenonscheinwerfer erzeugt wird, kommt dem Tageslicht am nächsten. Zudem bietet Xenon eine größere Reichweite und zeigt in der seitlichen Ausleuchtung optimale Werte. Dadurch bieten Xenonscheinwerfer eine erheblich bessere Sicht und erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. Xenonscheinwerfer verfügen über eine automatische Leuchtweitenregulierung. Das sorgt für mehr Komfort und dafür, dass die Leuchtweite nicht mehr manuell angepasst werden muss. Die Leuchtweite passt sich bei Xenonbrennern automatisch an Beladung, Beschleunigung oder den Bremsvorgang an. Durch magnetosesistive oder induktive Achsensensoren wird der Beladungszustand registriert und die Korrektur der Scheinwerferstellung erfolgt über Stellmotoren.

Im Falle der dynamischen Leuchtweitenregelung geschieht die Anpassung der Scheinwerfer in Verbindung mit dem Tachosignal, sodass eine zeitnahe Angleichung bei einem Beschleunigungs- oder Bremsvorgang erfolgt. Damit schmutzige Scheinwerfer kein Streulicht erzeugen, ist bei Xenonlicht eine Scheinwerferreinigungsanlage vorgeschrieben. Diese sorgt für die Reinigung der Abschlusscheibe und gewährleistet, dass diese immer sauber bleibt. Dadurch richten sich die Xenonbrenner konstant auf die Straße und schließt eine Blendung des entgegenkommenden Verkehrs aus. Die zahlreichen Tropfen werden mit Hochdruck auf die Scheibe gesprüht, sodass Schmutzpartikel regelrecht "weggesprengt" werden. Daher verfügen die Xenonscheinwerfer auch bei schlechtem Wetter immer über optimales Licht und können die Sichtbarkeit im alltäglichen Straßenverkehr erheblich erhöhen.

Ein weiterer Vorteil der Xenonscheinwerfer liegt darin, dass sie unabhängig vom Reflektortyp eine gleichbleibende Leistung bieten. Xenonlicht verbraucht weniger Energie und die Lampen weisen eine längere Haltbarkeit auf, was Reparaturen minimiert. Xenonlicht zeigt eine typisch blaue Lichtfarbe. Fälschlicherweise wird Xenonlicht deshalb mit Halogenlicht verwechselt. Der Gesetzgeber verbietet eine Nachrüstung von Normalscheinwerfern mit Xenonbrenner, denn diese blenden extrem stark und gefährden den Gegenverkehr. Zudem können der Versicherungsschutz sowie die Betriebserlaubnis verloren gehen, wenn man gängige Scheinwerfer mit Xenon nachrüstet.

Bi-Xenon-Licht

Seit dem Jahr 2001 ist das Bi-Xenon-Licht auf dem Markt. Dieses arbeitet beim Abblendlicht und beim Fernlicht mit einer Lampe gleichzeitig. Bei der Bi-Xenon-Variante werden die Vorteile der Leistungen über ein Projektionsmodul realisiert. Die bewegliche Blende im Scheinwerfer schaltet mechanisch zwischen der Lichtverteilung für das Fernlicht und Abblendlicht um. Die Blende wird weggeschwenkt, wenn man auf Fernlicht umschaltet, während die volle Lichtintensität- und Farbe erhalten bleibt. Dadurch wird die Straße breiter sowie heller ausgeleuchtet. Das Fernlicht reicht nicht nur weiter, sondern leuchtet auch die gesamte Breite der Straße aus. Gefahren oder Hindernisse werden durch die Bi-Xenonscheinwerfer schneller und besser erkannt. Weiter werden Gewicht, Energie und Platz eingespart, was den Vorteil hat, dass der Treibstoffverbrauch dadurch gesenkt werden kann.



Mit einem Xenonscheinwerfer ist es nicht möglich, die Lichthupenfunktion zu aktivieren, denn die Zeit vom Zünden bis zur kompletten Helligkeit beträgt mehrere Sekunden. Fahrzeuge, die über Xenonscheinwerfer verfügen, sind zusätzlich mit einem zweiten Scheinwerfer ausgestattet, der mit einer Halogenlampe versehen ist und so die Lichthupenfunktion übernimmt. Mittlerweile haben Hersteller auf die fehlende Lichthupenfunktion der Xenonscheinwerfer reagiert und bei den Bi-Xenon-Modellen ein extrem schnell arbeitendes Steuergerät entwickelt, das eine relativ kurze Zündverzugszeit aufweist, weshalb die Extra-Ausstattung mit einem Halogenscheinwerfer bei Fahrzeugen neueren Typs überflüssig wurde. Die Leuchteinheiten der neuen Generation bieten weitere Funktionen wie Tagfahrlicht oder intelligentes Kurvenlicht.

Herausforderungen und Kritikpunkte bei der Verwendung von Xenonscheinwerfern

Xenonscheinwerfer bieten unbestreitbare Vorteile in Bezug auf die Lichtausbeute und die Fahrsicherheit. Dennoch sind sie nicht ohne Kritikpunkte und Herausforderungen. Hier sind einige der häufigsten Bedenken und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit ihrer Verwendung:

• Hohe Ersatzkosten: Eine der größten Kritiken an Xenonscheinwerfern sind die vergleichsweise hohen Ersatzkosten. Sowohl die Xenonbrenner selbst als auch die zugehörigen elektronischen Vorschaltgeräte können teuer in der Anschaffung sein, was im Fall eines Ausfalls zu erhöhten Reparaturkosten führen kann.
  
• Blendung anderer Fahrer: Trotz automatischer Leuchtweitenregulierung können Xenonlichter unter bestimmten Bedingungen andere Verkehrsteilnehmer blenden. Dies kann besonders in hügeligen Gebieten oder auf unebenen Straßen problematisch sein.
  
• Umweltauswirkungen: Die Produktion von Xenonlampen und den zugehörigen Komponenten kann energieintensiv sein. Darüber hinaus enthalten einige Xenonlampen geringe Mengen an seltenen oder schädlichen Materialien, die bei unsachgemäßer Entsorgung die Umwelt belasten können.
  
• Komplexität des Systems: Xenonsysteme sind komplexer als traditionelle Halogensysteme. Dies kann zu zusätzlichen Herausforderungen bei der Fehlersuche und Reparatur führen.
  
• Lebensdauer: Obwohl Xenonlampen generell eine längere Lebensdauer als Halogenlampen haben, können sie immer noch ausfallen und müssen ersetzt werden. In einigen Fällen kann die Lebensdauer der Lampe durch häufiges Ein- und Ausschalten oder durch extrem kalte oder heiße Bedingungen verkürzt werden.
  
• Rechtliche Einschränkungen: In einigen Ländern gibt es strenge Vorschriften und Gesetze, die den Einsatz und die Nachrüstung von Xenonlichtern regulieren, um sicherzustellen, dass sie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigen.
  
• Nachrüstungsprobleme: Die Nachrüstung von Xenonlichtern in Fahrzeugen, die ursprünglich nicht dafür vorgesehen waren, kann zu technischen und rechtlichen Herausforderungen führen. Unsachgemäße Installationen können zu Blendung, Fehlfunktionen und sogar zum Verlust der Betriebserlaubnis führen.
  

Zusammengefasst bieten Xenonscheinwerfer zwar erhebliche Vorteile, bringen jedoch auch eine Reihe von Herausforderungen und Kritikpunkten mit sich. Es ist wichtig, sich dieser Punkte bewusst zu sein und entsprechende Überlegungen bei der Auswahl oder Nachrüstung von Xenonlichtern anzustellen.